Cement-, Kalk-, Gips- und Mörtel-Werke etc. Diedenhofen-Saarbrücken, die Heminger Werke an der Bahnlinie Strassburg-Elfringen und am Rhein-Marne-Kanal gelegen sind. Die Werke haben eigene Anschlussgleise u. Schiffs- verladestellen. Die Fabrikgebäude, von denen die älteren zum grössten Teil massiv in Stein, die neueren in Eisenfachwerk und Beton ausgeführt sind, enthalten 4 Drehöfen und 3 Schachtöfen mit einer jährl. Leistungsfähigkeit von etwa 1 000 000 Fass, ferner 2 grosse Ringöfen, die ausser Betrieb sind. Vorhanden sind ferner grosse Silos-Anlagen für fertigen Cement mit automatischer Entleerung und umfangreiche Vorratsräume in überdachten Ge- bäuden u. Schuppen für Klinker, Kohlen u. Rohmaterial. Ausserdem besitzt die Ges. auf jedem Werke Verwaltungsgebäude, Direktoren-, Beamten- und Arb.-Wohnhäuser, sowie Kantinen u. Schlafhäuser. Die Betriebskraft liefern Dampfkessel mit zus. 1200 qm Heiz- fläche u. Betriebsmasch. von zus. 4200 PS, ausserdem ist das Werk Diesdorf an die Über- landzentrale Lothringen angeschlossen. Versand der Ges. 1911–1913: 635 666, 747 804, 764 811 Fass Cement. Die Ges. gehört der Süddeutschen Cement-Verkaufsstelle in Heidelberg an mit einer Beteil. von M. 60 000. Die Ges. ist bei anderen Ges. mit ca. M. 1 134 000 beteiligt, darunter befinden sich fast sämtl. Anteile der Ges. für Kalk- u. Cement-Ind. m. b. H. in Diedenhofen (letzte Div. 8, 8, 5, 4, 5, 6 %) sow. Aktien der Portl.-Cement- fabrik Gebr. Spohn in Blaubeuren (A.-K. M. 2 500 000, Div. 1908–1917: 13, 10, 6, 8, 8, 8, 5, 0, 0, 10 %). Die Ges. wurde 1914 durch den Kriegsausbruch ganz empfindlich in Mitleiden- schaft gezogen, da die Werke, im Aufmarsch- u. Operationsgebiet gelegen, stillgelegt werden mussten. Es konnte 1914 nur ein Reingewinn von M. 317 262 erzielt werden, wovon der Kriegsres. M. 100 000 überwiesen u. M. 200 195 vorgetragen wurden. 1915 wurde wieder be- schränkter Betrieb aufgenommen; Absatz 30 % eines Normaljahres. Betriebsgewinn M. 25 664. Der Gewinnvortrag aus 1914 M. 200 195 ging nach Abschreib., Rückl. u. Grat. auf M. 48 338 zurück u. wurde 1916 aufgezehrt, ausserdem ergab sich nach M. 219 630 Abschreib. ein Fehlbetrag von M. 142 560, getilgt aus Gewinn von 1917, ausserdem in 1917 ca. M. 111 699 Reingewinn erzielt. 1916 Wiederaufnahme der Phosphatdüngerfabrikation in Diesdorf; Ende 1917 Auf- nahme der Zementherstellung in Heming. Kapital: M. 5 000 000 in 5000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht 1898 um M. 800 000; von diesen Aktien erhielten 200 Stück die bisherigen Diesdorfer Aktionäre zu 135 %, die übrigen 600 Stück wurden in Tausch gegen 600 Stück Aktien der angegliederten A.-G. Elsass-Lothring. Portland-Cement-Werk zu Heming gegeben. Die G.-V. v. 6./4. 1900 beschloss für Neuanlagen u. Betriebserweiter. Erhöhung um M. 700 000; über- nommen von einem Konsort., u. zwar M. 200 000 zu 140 %, M. 500 000 zu 155 %, u. von diesem M. 180 000 den Aktionären zu 140 % angeboten. Nochmalige Erhöh. lt. G.-V. v. 27./4. 1907 um M. 1 250 000. Hiervon wurden vorerst nur M. 700 000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1907 emittiert. Erst 1908 fand die Emiss. der weiteren, ab 1./1. 1908 div.-ber. 550 Aktien statt, angeboten den alten Aktionären zu 112.50 %. Die a. o. G.-V. v. 13./9. 1911 genehmigte einen Fusionsvertrag, durch welchen die Heminger Portland-Cementwerk A.-G. in Saarburg ihr Vermögen als Ganzes mit Wirk. ab 1./1. 1911 an die Lothringer Werke übertrug gegen Gewährung v. M. 630 000 Aktien dieser Ges. für die restl. Aktien der Heminger Ges. (A.-K. M 1 200 000) eine grössere Anzahl Heminger Aktien (M. 360 000) war bereits im Besitz der Lothringer Werke (für M. 4000 Heminger Aktien wurden M. 3000 Lothringer Aktien gewährt). Ferner wurde ein Abkommen genehmigt betr. den Erwerb des von M. 700 000 auf M. 500 000 herabgesetzten A.-K. der Süddeutschen Cementwerke A.-G. in Neunkirchen, ebenfalls gegen Gewährung von M. 3000 Aktien der Lothringer Werke für M. 4000 Aktien der Süddeutschen Cement- werke. 1912 fand die vollständige Angliederung dieser Werke an die Lothringer Ges. statt. Hierzu dienten 375 Stück Lothr. Aktien. Zur Durchführung dieser Transaktionen beschloss die G.-V. v. 13./9. 1911 das A.-K. der Lothringer Portland-Cementwerke um M. 1 250 000 (also auf M. 5 000 000) in 1250 Aktten zu 112.50 % mit Div.-Ber. ab 1./1. 1911 zu erhöhen. Der Erlös der nicht zu den vorgenannten Fusionen benötigten 245 Aktien diente zur Deckung der Kosten u. zur Verstärk. der Betriebsmittel; sie wurden zu bar zu 112½ % begeben. Hypoth.-Anleihe: M. 1 000 000 in 4½ % Schuldverschreib. lt. G.-V. v. 18./5. 1904, rück- zahlbar zu 102 %, Stücke à M. 1000 u. M. 500, auf Namen der Firma S. Bleichröder in Berlin als Pfandhalter oder deren Ordre u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1910 durch jährl. Ausl. 1./7. (zuerst 1909) auf 2./1.; verstärkte Tilg. oder gänzl. Künd. mit 6monat. Frist zulässig. Die Anleihe ist an 1. Stelle hypothek. eingetragen. Zahlst. wie bei Div.-Scheinen. Verj. der Coup. u. Stücke nach gesetzl. Bestimm. Noch in Umlauf Ende 1917 M. 891 000. Kurs in Berlin Ende 1904–1916: 102.60, 102.10, 102.50, 99, 99.50, 100, 100.80, 101.10, 97.50, 96, –*, –, 91 %. Zur Zeichn. aufgelegt 27./6. 1904. Anleihe: M. 650 000 in 4½ % Oblig. à M. 500, aufgenommen 1904 von dem Heminger Portland-Cementwerk in Saarburg. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. zu pari bis 1930 durch Auslos. im Nov. auf 1./4. Noch in Umlauf Ende 1917: M. 420 000. Zahlst.: Strassburg: Ch. Staehling, L. Valentin & Cie. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: R.-F. erfüllt, event. Dotierung weiterer R.-F., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, bis 4 % Div., vom ÜUbrigen 10 % Tant. an A.-R. (mindestens aber zus. M. 15 000, welcher Betrag auf die Tant. zu verrechnen ist), Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1917: Aktiva: Grundstücke 533 000, Fabrikgebäude, Wohngebäude- Kanal-Lagerhäuser, Brennöfen 1 708 000, Masch. 1 275 000, Mobil. 71 000, elektr. Beleucht.- u. Kraftanl. 46 000, Transporteinricht. 232 000, Kriegsschäden 91 279, Waren 299 757, Material.