Thonwaren- und Chamotte-Fabriken, Ziegeleien. 1627 Kapital: M. 2 000 000, u. zwar M. 500 000 in 500 Aktien u. M. 1 500 000 in 1500 Prior.-Aktien mit 6 % Vorz.-Div. u. Recht auf Nachzahlung. Urspr. A.-K. M. 400 000, erhöht 1891 um M. 100 000 u. 1895 um M. 1 000 000 durch Ausgabe von 1000 Prior.-Aktien à M. 1000. Die G.-V. v. 14. April 1899 beschloss Erhöhung des A.-K. um M. 500 000 (auf M. 2 000 000) in 500 Prior.-Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1. Jan. 1900. Hypothekar-Anleihe: M. 250 000 in 4½ % Oblig. Lit. A à M. 1000 u. M. 1 300 000 in 4½ % Schuldverschreib. von 1900, Stücke à M. 1000 u. 500. Zs. 1./6. u. 1./12. Tilg. lt. Plan durch jährl. Auslos. ab 1. Nov. 1905 per folgenden 1. Juni innerhalb 35 Jahren; kann seit 1906 beliebig verstärkt werden. Sicherheit: Kaut.-Hypoth. in Höhe von M. 1 450 000 auf den Namen der Firma Fiorino & Sichel in Cassel auf den gesamten Besitz der Ges. Die Hypoth. steht vorerst hinter der zu gunsten der früheren Anleihe eingetrag. Hypoth. Auf- gelegt M. 800 000 19.–21./2. 1900 zu 100 %. Zahlst.: Cassel: Eigene Kasse, Fiorino & Sichel. Noch in Umlauf Ende 1917 M. 1 053 000 im Ganzen. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. 8 Bilanz am 31. Dez. 1917: Aktiva: Grundstücke 421 219, Gebäude u. ÖOfen 1 756 530, Gleisanlage 127 184, Masch. 199 473, Geräte 24 338, Hängebahn, Brücken u. Fahrstuhl 139 460, elektr. Anlage 1, Pferde u. Wagen 1, Tongruben 36 596, Drahtseilbahn Epterode 23 268, Kaut. 1292, Amort.-F. 35 400, Kassa 5507, Wertp. 241 633, Waren 349 203, Debit. 255 915, Wert- verminder. der im eigenen Besitz befindl. eigenen Oblig. 26 050. – Passiva: A.-K. 500 000, Prior.-Aktien 1 500 000, Oblig. 1 053 000, R.-F. 45 779, Akzepte 3373, Kredit. 514 780, Gewinn 26 139. Sa. M. 3 643 073. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 204 392, Kontokorrent 15 959, Geschäfts- Unk. 386 843, Abschreib. 353 460, R.-F. 1375, Gewinn 26 139. – Kredit: Waren 968 996, sonst. Einnahmen 19 175. Sa. M. 988 171. Dividenden: Aktien 1901–1917: 0 %; Prior.-Aktien 1901–1917: 0 %. Direktion: C. Krull, Ing. Herm. Ehlers, W. v. Kintzel. Aufsichtsrat: Vors. H. von Kintzel, Stellv. Amtsgerichtsrat A. von Kintzel, Sanitätsrat von Kintzel, Bauunternehmer H. Lanser, Reg.-Baumeister F. Lauser, F. Otto Grandefeld. Zahlstelle: Für Div.: Cassel: Gesellschaftskasse. Deutsche Ton- und Steinzeug-Werke Akt.-Ges. in Charlottenburg, Berlinerstrasse 23, mit Fabriken in Münsterberg in Schles. Krauschwitz, Muskau-Lugknitz, Bettenhausen-Cassel, Westend-Charlottenburg Gegründet: 15./9. 1874; eingetr. 23./9. 1874. Die Firma lautete bis 15./7. 1904 Deutsche Thonröhren- und Chamotte-Fabrik; Sitz bis 30./3. 1905 in Berlin-Münsterberg, Zweck: Fabrikation von u. Handel mit Porzellan- u. Tonwaren. Übernahme u. Fortbetrieb der C. A. Brandt'schen Thonröhren- u. Chamottefabrik. Der Kauf erfolgte für M./ 975 000. Im Betrieb 47 Öfen; die Rohleistenfabrik wurde 1907/08 liquidiert, da nicht gewinnbringend. Das Areal der früheren Deutschen Thonröhren- u. Chamotte- Fabrik hat einen Flächeninhalt von ca. 45 ha. Die Fabrik-Anlagen liegen in Münsterberg u. Reindörfel, die Tongruben in Leipe b. Münsterberg u. Beckern, Kreis Striegau. Die Fabrikgebäude sind sämtl. massiv, überwiegend vierstöckig. Das Anschlussgleis, Bahn von Werk Münsterberg nach der Station Münsterberg u. Schienennetz auf dem Fabrikgrundstücke, hat eine Länge von ca. 4 km. Nach den Tongruben Leipe führt eine schmalspurige Bahn von ca. 2 km Länge. Das Grundstück in Lichtenberg bei Berlin (53 a 46 qm) dient als Lagerplatz. Die G.-V. v. 14./5. 1904 beschloss Vereinigung der Gesellschaft mit der A.-G. Vereinigte Thonwarenwerke in Charlottenburg, deren A.-K. M. 1 250 000 betrug u. wofür ebensoviel neue Aktien der aufnehmenden Ges. gegeben wurden. Grundstücke u. Gebäude des Werkes Charlottenburg der Ver. Thonwarenwerke waren Eigentum des früheren Inhabers der Firma Ernst March Söhne und der Ges. nur pachtweise überlassen. Die am 1./4. 1903 er- folgte auf 1./10. 1904 gekündigte Pachtvereinbarung war Veranlass. für auf den 3 Provinzwerken der Vereinigt. Thonwarenwerke in Krauschwitz, Lugknitz, Muskau u. Bettenhausen (b. Cassel) vorgenommene umfangreiche Neubauten zur Aufnahme u. Fortsetzung der bisher in Charlotten- burg betriebenen Fabrikation; nur die Fertigstellung u. Montage der Spezial-Schleiffabrikate, Pumpen, Exhaustoren etc. erfolgt noch in Charlottenburg, woselbst auch das Hauptkontor der vereinigten Gesellschaften verblieben ist. Neu- u. Umbauten auf allen Werken der Ges. erforderten 1907–1917 M. 126 053, 128 447, 163 092, 139 352, 356 332, 108 635, 143 883, 31 952, 46 642, 1569, 594 366 davon 1911 M. 232 370 auf Neubau Berlinerstr. in Charlottenburg. 1905/06 Neubau eines Werkes in Lugknitz-Muskau mit 3 grossen Brennöfen zur Herstell. säurefester Gefässe spez. v. Apparaten für die chem. Industrie. Das Areal der bisher. Ver. Thonwarenwerke hat einen Flächeninhalt von ca. 24 ha. Die mit Bahnanschluss versehenen Gebäulichkeiten in Bettenhausen haben Brenngebäude mit 6 grossen Brennöfen, Fabrikations- u. Maschinen- gebäude, Dampfkraft u. elektr. Lichtanlage etc. Die Fabrikationsgebäude in Muskau enthalten 3 grosse Brennöfen. In Krauschwitz sind 6 grosse Brennöfen. Nettoerlös der verkauften Waren der verein. Werke 1906–1917: M. 3 045 086, 3 291 449, 3 095 676, 2 749 628, 2 888 140, 3 117 689, 3 382 216, 3 320 201, 2 726 932, 3 115 605, 3 540 776, 4 416 280. Im J. 1910 Erwerb des dritten Teils eines der Masch.-Fabrik O. Stegmeyer, Charlottenburg, Sophie-Charl.-Str. 5, gehör. Grundstückes von 8 ar 90 qm. Auf dem Grundstück befindet sich ein Fabrikgebäude mit linkem Seitenflügel u. Quergebäude, dreistöckig, welches gemeinschaftlich von der Ges. u. der Firma O0. Stegmeyer