Thonwaren- und Chamotte-Fabriken, Ziegeleien. 1637 0 0 fäche im Betriebe und wird ausserdem Drehstrom von der UÜberlandzentrale bezogen. Der in den Tongruben der Ges. lagernde Ton reicht auf mehr als 50 Jahre. Die Ges. fabriziert z. Zt. hauptsächlich Steinzeugwaren für Zwecke der Salpeter-, Salz- und Schwefelsäure- gewinnung in der chemischen Grossindustrie und auch für Sprengstoffe sowie für Kanali- sation von Städten, Fabriken und miltär. Anlagen. Während des Krieges ist das Werk ausschl. mit kriegswichtigen Lieferungen betraut, während im Frieden die städtischen Be- hörden und die chemische Grossindustrie seine Abnehmer sind. Ausgaben für Neuanlagen u. Erweiter. 1890–1917 M. 5 851 180; Gesamtabschreib. bis ult. 1917 M. 4 308 884. Beamte u. Arb. ca. 1000. Umsatz 1914–1916: M. 3 062 174, 3 632 947, 4 021 724. Kapital: M. 3 000 000 in 3000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 125 000, erhöht 1891 auf M. 1 150 000. Die G.-V. v. 3./10. 1894 beschloss Sanierung des Unternehmens durch Zuzahlung von 30 % = M. 300 pro Aktie. Die G.-V. v. 27./4. 1895 beschloss an Stelle der 1150 alten Aktien 1150 der neuen Firma anzufertigen. Erhöhung des A.-K. 1895 um M. 300 000. Nochmals erhöht 1905 um M. 500 000 (auf M. 2 500 000) in 500 Aktien, übernommen von Gebr. Bonte zu 160 %, angeboten den Aktionären zu 163 %. Die a. o. G.-V. v. 11./9. 1915 beschloss weitere Erhöh. um M. 350 000. Diese Kap.-Erhöh. ist erfolgt durch Zeichn. von 350 Aktien zu M. 1000 (div.-ber. ab 1./1. 1916) u. zwar durch Sacheinlage. Diese bestand in dem Ein- bringen der M. 400 000 Stammanteile der Süddeutschen Steinzeugwerke G. m. b. H. in Muggensturm; der Betrag, zu welchem die neuen Aktien ausgegeben wurden, berechnete sich auf M. 1142.85. Zuletzt erhöht lt. G.-V. v. 16./4. 1917 um M. 150 000, div.-ber. ab 1./1. 1917, übernommen von Gebr. Bonte, zu 200 %, angeb. den alten Aktionären zu 202 %, Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (ist erfüllt), 4 % Div. u. nach Abzug aller Rückl. 10 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. Die Tant. an Vorst. etc. wird als Unk. verbucht. Bilanz am 31. Dez. 1917: Aktiva: Tongruben 185 920, Grundstücke 300 000, Gebäude 1 855 290, Brennöfen 291 091, Gleiseanlage 16 745, Masch. 317 346, Modelle u. Formen 1, eig. Fabrik-Kanalisat. 1, Mobil. 1, Inventar 1 Avale 18 000, Kassa 9432, Kaut. u. eigene Effekten 521 752, Süddeutsche Steinzeugwerke, Muggensturm 350 000, Debit. einschl. M. 492 783 Bankguth. 1 738 282, Vorräte aller Art 878 896. Passiva: A.-K. 3 000 000, Spez.-R.-F. 1 050 000, R.-F. 700 000 (Rückl. 47 750), Avale 18 000, Talonsteuer-Res. 9000 (Rückl. 3000), Unfallversich. 20 708, unerhob. Div. 600, Kredit. 840 311, Div. 600 000, Tant. an A.-R. 48 000, z. Kirchenbau 1000, Vortrag einschl. Kriegssteuer 195 138. Sa. M. 6 482 759. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 588 408, Steuern u. Feuerversich. 109 048, Beiträge für Angestellten- u. Arb.-Versich. u. für Kriegsfürsorge 132 105, Unfallvers.-Res. 20 708, Abschreib. 255 150, Reingewinn 894 888. – Kredit: Vortrag 167 297, Fabrikat.- Gewinn 1 787 809, Pacht u. Zs. 45 202. Sa. M. 2 000 309. Kurs Ende 1898–1917: 280, 293.25, 278.25 264.50,, 265, 253, 241, 223.75, 235.50, 245, 244, 225.50, 215, 205*, –, 215, 296 %. Aufgelegt Mai 1896 zu 121 %. Notiert Berlin. Dividenden 1901–1917: 19, 19, 17, 14, 14, 16, 14, 14, 15, 15, 16, 16, 16, 10, 16, 18, 20 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: P. Kermas, Otto Raisig. Prokuristen: Gust. Hennze, Ludw. Muhl, Erich Baltzer, Dr. Friedr. Müller. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Bankier Mor. Bonfe, Berlin; Stellv. Rentner Felix Bonte, Darmstadt; Rechtsanw. Dr. I. Rosenfeld, Mannheim; Komm.-Rat Dr. Gerhard Küchen, Mülheim a. d. Ruhr; Prof. Hans Bonte, Karlsruhe. Zahlstellen: Eigene Kasse; Bankhaus Gebr. Bonte in Berlin, W., Behrenstrasse 20. Oberschlesische Chamotte-Fabrik, früher Arbeitsstätte Didier A.-G. in Gleiwitz mit Zweigniederlassungen in Brieg und Ruppersdorf. Gegründet: 16./7. 1888. Zweck: Fabrikation von Chamottesteinen u. ähnl. Waren, Übernahme der Hirschfeld & Wolff'schen Chamottefabrik zu Gleiwitz ab 1./7. 1888 für M. 1 000 000. Ab 1./7. 1888 wurde die Brieger Chamottefabrik von Süss & Lange für M. 750 000 hinzugekauft u. 1888/89 in Gleiwitz drei grosse Brennöfen aufgestellt. Die Gleiwitzer An- lagen sind seit 1898/99 um 1 Trockengebäude, 3 Brennöfen, 1 Zerkleinerungsanlage für Roh- materialien, 1 maschinellen Steinpresse, 1 neues grosses Arbeitsgebäude u. um ein neues Direktionsgebäude erweitert worden, letzteres auf einem 1903 angekauften Nachbargrund- stück, das ausserdem noch Baustellen enthält. In Brieg wurde 1 Brennofen neu errichtet u. ausserdem 1 angrenzendes, 7266 qm grosses Grundstück für M. 52 500 käuflich erworben, auf welchem 4 Wohnhäuser stehen. – Die Ges. besitzt ferner in Ruppersdorf eine Dampf- schlämmerei u. Thongruben, sowie ausgedehnte, ca. 8½ Morgen grosse, reiche Thongruben u. ein Quarzsandlager in Pschyschowka. 1904 Ankauf eines Quarzitbruches für M. 13 000, 1905 Erwerb eines weitern solchen für M. 10 000. Kapital: M. 1 750 000 in 1750 Aktien à M. 1000 nach Erhöh. um M. 750 000, angeboten den Aktionären zu 135 %. 1904 Umtausch der Aktien in solche der Stettiner Chamottefabrik vorm. Didier, gegen je 2 Aktien der Oberschles. Chamottefabrik wurde 1 Aktie des Stettiner Unternehm. nebst 20 % bar = M. 200 pro Stück gewährt; 1376 Aktien der Oberschles, Chamotte-Fabrik wurden umgetauscht. Die Besitzer von noch nicht eingetauschten Aktien konnten dann 1906 im Verhältnis 10: 7 Aktien der Stettiner Ges. beziehen.