Thonwaren- und Chamotte-Fabriken, Ziegeleien. Die G.-V. v. 30./6. 1917 beschloss den Ankauf des in den Gemeinden Mehlem, Lannes- dorf und Godesberg gelegenen, dem Bankhause Deichmann & Co. in Cöln gehörigen, für diese bisher von der Fabrik feuerfester Steine G. m. b. H. in Mehlem betriebenen Anwesens, bestehend aus 3 ha 23 ar 51 qm Grundstücken mit aufstehenden Fabrikgebäuden und Fabrikeinrichtungen, sowie in 10 ha 44 ar 46 qm grossem Grundbesitz u. Hälfteanteil an einer von der Fabrik zu den Gruben führenden Grubenbahn (deren andere Hälfte bereits der Akt.-Ges gehört). Der Kaufpreis von M. 700 000 soll in 7 Raten à M. 100 000 gezahlt werden, und zwar erstmalig am 31./12. 1918, der Restkaufpreis wird mit ½ % über Reichs- bankdiskont verzinst. Zweck: Fabrikation von feuerfesten Produkten aller Art, von Tonwaren u. verwandten Erzeugnissen; Grubenbetrieb, Bau von Kaminen, Feuerungs- u. Ringofenanlagen, sowie Bau- ausführungen aller Art. Die Ges. besitzt ausgedehnte Belehnungen u. Tongruben auf dem Westerwald, sowie Quarzitbrüche u. Tongruben in Ottweiler, Eschweiler, Mehlem und im Siegkreise, Dampfziegeleien in Mehlem u. Ottweiler, Chamottebrennerei in Siershahn. Für Erwerb von Gruben, Steinbrüchen etc. sowie für Neubauten wurden 1898 u. 1899 nach Abzug der Abschreib. rund M. 600 000 ausgegeben. Beträchtliche Um- u. Neubauten auf allen Betrieben erforderten 1910–1915: M. 725 056, 359 324, 341 709, 527 664, 241 216, 76 149. Infolge des Kriegszustandes Einstell. bezw. Einschränk. der Betriebe. Reingewinn für 1914 nur M. 70 718, 1915 schloss nach M. 187 579 Abschreib. mit einem Fehlbetr. von M. 42 133 ab, der 1916 getilgt; ausserdem M. 286 787 Reingewinn erzielt, erhöht 1917 auf M. 1 320 493. Kapital: M. 2 900 000 in 2900 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 200 000, erhöht lt. G.-V. v. 26./5. 1897 um M. 600 000 u. lt. G.-V. v. 11./7. 1900 um M. 800 000. Von der Em. von 1900 wurden M. 100 000 dem Georg Itschert in Vallendar dafür gegeben, dass er den Rhein. Chamottewerken 95 Anteile an den Westwälder Chamottewerken G. m. b. H. in Siershahn überliess; dagegen wurde gemäss G.-V. v. 23./5. 1901 von der Ausgabe der restl. M. 700 000 abgesehen u. das A.-K. nur um M. 100 000 auf M. 3 000 000 erhöht; diese M. 100 000 sind jedoch noch nicht begeben. Hypothekar-Anleihe: Die G.-V. v. 23./5. 1901 beschloss Ausgabe einer solchen in Höhe von M. 1 200 000 in 5 % Oblig., rückzahlbar zu 102 %. Tilg. nach 5 Jahren ab Ausgabe durch jährl. Auslos. von 5 %. Die erst 1909 begebene Anleihe diente bis dahin teilweise als Unter- lage für Bankkredit. Noch ungetilgt M. 660 000. Zahlst. Cöln: Ges.-Kasse. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (Höchstbetrag 1905 erreicht), Rest nach statutenm. Tant. z. Verf. der G.-V. Der A.-R. erhält ausser einer festen Vergütung von zus. M. 8000 noch 5 % Tant. nach Massgabe der gesetzl. Bestimmungen. Bilanz am 31. Dez. 1917: Aktiva: Ländereien 62 070, Steinbrüche, Gruben u. Be- lehnungen 224 250, Fabrikgrundstücke 527 200, Gleisanlagen 279 110, Gebäude 1 888 980, Ofen 334 900, Masch. 462 950, Beleuchtungsanlagen 15 170, Mobil. u. Geräte 7, Fuhrwesen 4, Werkstätten u. Betriebsmaterial. 197 110, Rohmaterial. 316 470, Brennmaterial. 97 690, Fertig- u. Halbfabrikate 777 070, in Arbeit befin dl. Bauten 77 301, Kassa 14 932, Wertp. 246 880, Debit. 1 595 924, Patente 1, Beteilig. 38 760, vorausbez. Feuerversich. 14 400. – Passiva: A.-K. 2 900 000, R.-F. 290 000, Verfüg.-Bestand 300 000, Ern.-F. 100 000, Teilschuldverschreib. 660 000, dv. Zs.-Kto 9647, do. ausgeloste 9180, Beamten- u. Werkmeister-Unterst.-F. 22 600, Restkaufpreis Mehlem II 550 000, Talonsteuer-Res. 40 000 (Rückl. 32 700), unerhob. Div. 2850, Guthaben von Werksangehörigen usw. 41 042, Löhnungskto 68 662, Deb. 889 403, Kriegs- steuer-Rückl. 625 000, Div. 464 000, Tant. u. Grat. 66 032, Vortrag 132 760. Sa. M. 7 171 179. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 772 568, Steuern 32 526, Zs. u. Disagio 68 410, Zs.-Schuldverschreib. 35 250, Unk. 228 819, Gewinn T 320 493. – Kredit: Vortrag 100 886, Betriebsgewinn 2 357 182. Sa. M. 2 458 069. Kurs Ende 1900–1917: 109, 70, 59.60, 77.60, 80.10, 100, 133.25, 86.50, 88.75, 104.10, 96.75, 106.25, 102.25, 105.75, 82.25* –, 110, 164.75 %. Eingef. 16./11. 1897 zu 130 %. Lieferbar Nr. 1–2800. Notiert in Berlin. Dividenden 1900–1917: 0, 0, 0, 0, 4, 6, 6, 5, 4, 5, 6, 8, 6, 0, 0, 5, 16 %. C.-V.: 4 J. (F.) Vorstand: Gen.-Dir. Rob. Wiegand. Prokuristen: Hans Pückel, Hubert Offermanns, Carl Vorstadt, Wilh. Beinhoff, Cöln; Betriebs-Dir. Herm. Diesel, Ottweiler; Betriebs-Dir. Dr. Fritz Fuchs, Siershahn; Betriebs- direktor Carl Weisgerber, Mehlem; Betriebsdirektor Carl Marquardt, Eschweiler. Aufsichtsrat: (5–7) Vors. Konsul J. L. Kruft, Essen; Stellv. Komm.-Rat E. Bellardi, Crefeld; Geh. Justizrat Fritz Görz, Mainz; Gen.-Dir. a. D. Aug. Spannagel, Düsseldorf; Bankier Carl Theod. Deichmann, Cöln. Zahlstellen: Cöln: Eigene Kasse, Deutsche Bank, Deichmann & Co.; Eschweiler: Esch- weiler Bank; Berlin: Deutsche Bank, Bank f. Handel u. Ind.: Saarbrücken: Gebr. Röchling; Düsseldorf: Bank f. Handel u. Ind., A. Schaaffhausenscher Bankverein. – 0 . =― 0 * 5 0 Thonwerk Kolbermoor, Steinbeis & Genossen, A.-G., in Kolbermoor, Zweigniederlassungen in Hebertsfelden u. Vilsbiburg. Gegründet: 27./4. 1896. Zweck: Erwerb resp. Fortbetrieb der früher in dem Besitze der Kommandit-Ges. Thonwerk Kolbermoor, Steinbeis & Genossen befindl. Thonwaren- fabrik Kolbermoor und in Hebertsfelden etc. Spezialität: Falzziegel, Biberschwänze, Ver-