1660 Thonwaren- und Chamotte-Fabriken, Ziegeleien. Fortbetrieb, Erwerb der auf dem Angelhofe gelegenen lehmhaltigen Grundstücke, Fabrikation von Backsteinen, Falzziegeln etc., Verkauf selbstgewonnener oder erworbener Produkte. Gesamtpreis der Einlagen M. 2 502 000, ausgeglichen durch 2000 Aktien der Ges. à M. 1000 und M. 502 000 bar, wovon erhielten a) 1000 Aktien u. M. 425 000 bar, b) 765 Aktien u. M. 77 000 bar, c) 90 Aktien u. d) 145 Aktien. Jetziger Besitz: Die Ziegeleien in Speyer, Reffenthal, Angelhof I, II u. Herrenteich I u. II, Mechtersheim u. Weingarten (1912 dazu erworben), zus. ca. 136 ha 71 a 29 qm, sowie M. 200 000 Aktien der Badischen Ziegelwerke in Brühl (seit 1901 ohne Div.; Aktien 1910 zus. gelegt). Ziegelei Angelhof III ist inzwischen still- gelegt und Betriebe von Landwirtschaft eingerichtet. In Betrieb sind 8 Ziegeleien mit 15 Ring- und 8 Kammeröfen und einer Produktionsfähigkeit von täglich ca. 200 000 Back- steinen und Falzziegeln; eigenes Dampfboot. Die Gesellschaft hat ein neues Tonwerk in Heppenheim an der Bergstrasse erbaut. Betrieb 1904 aufgenommen, 1905 erweitert durch Bau eines zweiten Ringofens. Gesamtanlagekosten M. 800 000, zu deren Bestreitung An- leihe II diente. 1908/09 Erricht. einer Schlämmerei in Heppenheim. Für 1907/08 ergab sich infolge des sehr verminderten Absatzes u. der dadureh eingeschränkten Produktion ein Betriebsverlust von M. 36 951, der sich durch die Abschreib. auf M. 119 443 erhöhte; 1908/09 nach M. 77 744 Abschreib. Verlust- Erhöhung um weitere M. 65 400; 1909/10 nach M. 80 204 Abschreib. um M. 74 340; 1910/11 nach M. 124 786 Abschreib. um M. 40 289. Gesamtverlust per 31./10. 1911 somit M. 372 450, der sich per 31./10. 1912 auf M. 342 042 reduzierte, sich aber 1912/13 auf M. 412 868, 1913/14 auf M. 606 136 u. 1914/15 auf M. 937 598, 1915/16 auf M. 1 224 031, 1016/17 auf M. 309 075 erhöhte. 1914/15– 1916/17 Absatz durch Krieg beein- trächtigt. Infolge Arbeitermangel eingeschränkter Betrieb bei hohen Unk. Wegen Sanie- rung der Ges. s. bei Kap. Kapital: M. 2 000 000 in 800 Vorz.-Aktien u. 1200 St.-Aktien à M. 1000. Davon M. 1 100 000 im Besitz der Ges. A.-K. bis 1917: M. 2 000 000 in 2000 St.-Aktien. Nach G.-V.-B. v. 23./2. 1917 sollte das A.-K. zum Zwecke der Beseitig. der Unterbilanz und zu Abschreibungen um den Betrag von höchstens M. 1 600 000 herabgesetzt werden, und zwar durch Zusammenlegung der Aktien 5: 1. Es wurde den Aktionären anheim- gestellt, die Zusammenlegung ihrer Aktien dadurch abzuwenden, dass sie ihre Aktien der Ges. zur freien Verfüg. überlassen mit der Massgabe, dass sie von je nom. M. 5000 nom. M. 1000 zurückerhalten. Insoweit die Aktien zur Verfüg. gestellt werden, unterbleibt die Herabsetz. Soweit Aktionäre je 80 % ihres Aktienbesitzes der Ges. nicht freiwillig gemäss diesen Bestimm. zur Verfüg. stellen. erfolgt Zus. legung des A.-K. von 5 Aktien zu einer St.-A. Nach dem Beschlusse derselben G.-V. soll das nach Durchführ. der Herabsetz.beschlüsse verbleibende A.-K. durch Ausgabe von Vorz.-Aktien wieder bis zum Höchstbetrage von M. 2 000 000 erhöht werden, so zwar, dass die verbleib. St.-Aktien u. die Vorz.-Aktien zus. den Betrag von M. 2 000 000 ausmachen. Die verbliebenen St.-Aktien können durch Zahl. von 15 % in Vorz.-Aktien umgewandelt werden. Die Vorz.-Aktien erhalten von dem Rein- gewinn 5 %vorweg, der Rest des Reingewinns wird verhältnismässig unter sämtl. Aktionäre verteilt, bei der Liquidation erhalten zunächst die Vorz.-Aktionäre, alsdann erst die St.-Aktionäre den Nennwert ihrer Aktien ausbezahlt, während der Rest unter die Vorz.- u. St.-Aktionäre nach Verhältnis ihres Aktienbesitzes verteilt wird. Der G.-V.-Beschluss v. 23./2. 1917 wurde in 1916/17 durchgeführt mit folg. Wirkung: Von den der Ges. zur freien Verfüg. überlass. Aktien sind in ihrem Besitz verblieben 1100 Stück als St.-Aktien, während sie 500 Stück als Vorz.-Aktien wieder begab. Auf 300 Aktien wurde die beschloss. Zuzahl. von 15 % zwecks Umwandlung in Vorz.-Aktien geleistet; 100 Stück blieben als St.-Aktien in den Händen der Aktionäre. A.-K. mithin wie oben. Hypoth.-Anleihen: I. M. 1 000 000 in 4½ % Partial-Oblig. v. 1889, rückzahlbar zu 103 %, Ötücke à M. 500. Zs. 2./1. u. %, ab 0 7. 1890 in 35 Jahren durch jährl. Ausl. von 58 bezw. 59 und im letzten Jahre 20 Oblig. im Jan. auf 1./7.; kann auch verstärkt werden. Sicherheit: Eine erststellige auf Namen der Pfälzischen Bank, Ludwigshafen a. Rh. lautende Hypoth. auf die Immobil. der Ges. in den Gemeinden Speyer, Otterstadt u. Harthausen, im ganzen 112,7884 ha samt Gebäuden u. Zubehör im damaligen Taxwert von M. 2 221 632. Zahlst. wie bei Div. Ende Okt. 1917 noch in Umlauf M. 123 500. – Kurs in Frankfurt a. M. Ende 1897–1916: 103.70, 103.50, 102.90, 100.80, 101.50, 102.90, 103, 102.80, 102.10, 102, 98.40, 99, 100, 99.50, 98, 97.50, 95, –*, –, 88 %. Auch notiert in Mannheim. II. M. 800 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. Beschl. d. A.-R. v. 23./9. 1902, rückzahlbar zu 103 %, Stücke M. 500 u. 1000, auf Namen der Pfälz. Bank in Ludwigshafen a. Rh. oder deren Ordre u. durch Indoss. übertragbar Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1909 bis längstens 1938 durch jährl. Ausl. im Jan. auf 1./7.; verstärkte Tilg. oder gänzl. Kündig. mit 3 monat. Frist ab 1909 vorbehalten. Sicherheit: Erststellige Hypoth. auf 29,4506 ha Grundstücke samt Gebäuden in Gemeinde Hockenheim und 9,345 ha in Gemeinde Speyer im Taxwert von zus. M. 904 708, 2. Hypoth. auf 110,4997 ha an 1. Stelle für Anleihe I verpfändete Grundstücke in den Gemeinden Speyer u. Otterstadt. Gesamttaxwert samt Gebäuden u. Zubehör Ende 1902 an M. 2 300 673; die Hypoth. sind zu gunsten der Pfälz. Bank in Ludwigshafen a. Rh. ausgestellt als Pfandhalterin. Ende Okt. 1917 noch in Umlauf M. 650 500. Verj. der Coup. u. Stücke nach gesetzl. Bestimm. Zahlst. wie bei Div. Kurs in Frankf. a. M. Ende 1903–1916: 101.30, 100.20, 101.20, 100, 98.40, 99, 100, 99.40, 98, 97.50, 95, 87.75*, –, 88 %. Zugel. Febr. 1903; zur Zeichn. aufgelegt bei den Zahlstellen 10./2. 1903 zu 101.25 %.