Tonwaren- und Chamotte-Fabriken, Ziegeleien. 1665 Dampf-Ziegelei Vacha, Actien-Gesellschaft in Vacha, Thur. Gegründet: 30./12. 1899 bezw. 10./2. 1900; eingetr. 2./8. 1900. Gründung s. Jahrg. 1900/1901. Zweck: Herstellung u. Veräusserung von Ziegeln. Ziegeleiwaren u. verwandten Artikeln. Kapital: M. 100 000 in 100 abgest. Aktien à M. 1000. Urspr. M. 150 000, erhöht lt. G.-V. v. 20./9. 1900 um M. 50 000. Die G.-V. v. 18./11. 1905 beschloss Herabsetzung des A.-K. auf M. 100 000; ist durch Einzieh. von 100 Aktien geschehen. Hypotheken: M. 177 718. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1916: Aktiva: Grundstücke u. Gebäude 238 217, Anlagen 29 657, Inventar 6342, Pferde u. Wagen 522, Bestände 5561, Kassa 172, Debit. 2586, Kaut. u. Ein- lage 5355, Avale 2000, Effekten 6981, Verlust 5266. – Passiva: A.-K. 100 000, Hypoth. 177 718, Darlehn 1554, Kredit. 2552, Strafgelder 26, R.-F. 5210, Avale 2000, Disp.-F. 2544, Zs. 11 056. Sa. M. 302 664. Gewinn-u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 3906, Löhne 1410, Kohlen 165, Zs. 8691, Kranken- kassen 76, Geschirre 60, Abschreib. 1009. – Kredit: Fabrikat.-Kto 1594, Grundstücksertrag 866, Effekten, Gewinn 6000, Hypoth. 1591, Gewinn 5266. Sa. M. 15 319. Dividenden 1901–1916: 0, 0, 0, 0, 0, 0, 5½, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Karl Zaubitzer. Aufsichtsrat: Vors. Architekt Walter Heerwagen, Eisenach; Rich. Gross, Fabrikant Adam Lyding, Vacha. Act.-Ges. Dampfziegelei Waiblingen in Waiblingen. Gegründet: 14./12. 1895; eingetr. 20./12. 1895. Die Ges. übernahm bei ihrer Gründung die bis dahin der A.-G. Allg. Bau-Ges. in Stuttgart gehörige Dampfziegelei für M. 334 901, wofür M. 200 000 in Aktien, der Rest bar bezahlt wurde. Zweck: Fabrikation u. Handel mit Ziegeleiwaren u. Baumaterialien, wie Verblend- und Formsteine, Falz- und Turmziegel, Hohlgewölbsteine, Drainageröhren, Steinzeugröhren, Ton-, Fayence- und Steinzeugplatten und Zement etc. 1901 ist der Betrieb der Firma Gebr. Sixt in Waiblingen in den Besitz der Ges. übergegangen. Der Grundbesitz der Ges. setzt sich zusammen aus dem alten Waiblinger Werk an der Bahnlinie Waiblingen- Gmünd-Aalen gelegen, mit Bahnanschluss versehen, hat eine eigene Druckwasserleitung und umfasst 39 ha 50 a Areal, davon 15 ha ausgebeutet und Ackerfelder bezw. Bauplätze, das übrige Lehmfelder sind, 12 Gebäude, 3 Ring-, 3 periodische Öfen. Werk II. Direkt am Bahnhof Waiblinge n gelegen mit Geleiseanschluss u. Areal 11 ha 93 a in Waiblingen u. 1 ha 83 a in Endersbach, wovon 7 ha 50 à Ackerfelder bezw. Bauplätze u. ausgebeutet, alles übrige Lehmfelder sind, 6 Gebäude, 2 Ringöfen. Zus. 500 Arbeiter, Sommer- und Winterbetrieb. Die Firma Gebr. Sixt G. m. b. H. besteht noch als selbständige Ges., die sämtl. Anteile sind aber seit 1./1. 1901 im Besitz der Dampfziegelei Waiblingen. Jahresproduktion der beiden Werke beträgt ca. 30 000 000 gewöhnl. Mauersteine und (als Spezialitäten) Verblend- und Formsteine, Dachdeckungsmaterial. Neu aufgenommen wurde die Kunststeinfabrikation, sowie die patentierten Schoferkamine. Neben der eigenen Fabrikation betreibt die Ges. ein Handels- geschäft in Baumaterialien, wie Steinzeugröhren, Bodenbelagen u. Wandbekleidungen etc. Ausserdem ist die Ges. an der A.-G. Dampfziegelei Neckargartach beteiligt. Die Ges. ist bei den Schoferkaminwerken G. m. b. H. in Velten beteiligt. Nach dem Kriegsausbruch kam eine vollständige Stockung in den Betrieb durch das Ausbleiben von Privatbauten u. das Einstellen von in Aussicht genommenen Gemeindebauten. Auf eine Besserung des Ge- schäfts ist nicht zu rechnen, solange der Krieg dauert. Die Bilanz für 1914 schloss mit einem Verlust von M. 186 700 ab. Zur teilweisen Deckung des Verlustes wurde der R.-F. von M. 143 600 verwendet und als Verlustsaldo M. 43 163 vorgetragen, erhöht 1915 auf M. 226 765, 1916 auf M. 429 555 u. 1917 auf M. 500 967 gestiegen. Einige Gross-Aktionäre stellten der Ges. die Mittel zur Fortführ. des Betriebes in Form eines Anlehens zur Verfüg Kapital: M. 800 000 in 800 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 200 3 erhöht lt. G.-V. v. 4./12. 1897 um M. 200 000, angeb. den Aktionären zu pari, und lt. G.-V. 10./11. 1899 um M. 200 000 in 200 Aktien, übernommen von der Württ. Vereinsbank 70 Stück zu 175 %, 130 Stück zu 160 %, letztere angeboten den Aktionären zum gleichen Kurse. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 26.73. 1912 um M. 200 000 (auf M. 800 000) in 200 Aktien mit halber Div.-Ber. für 1912, angeboten den alten Aktionären zu 125 %. Hypotheken: M. 411 419. Darlehen: M. 433 314. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 10 % zum R.-F., alsdann 5 % Div., vom ÜUbrigen 10 % Tant. an A.-R., vertragsm. Tant. an Vorst. und Beamte, Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1917: Aktiva: Güter, Gebäude, Masch. 666 797, Lager 113 900, Debit. 93 283, Beteilig. 659 917, Kassa 3335, „ Kto 1112, Avale 18 230, Verlust 500 967. – Passiva: A.-K. 800 000, Hypoth. 411 419, Darlehen 433 314, Pens.- u. Unterst.-F. 12 000, Delkr.-Kto 10 000, Talonsteuer-Res. 7600, Pas- Kto 355 590, Avale 18 230, Zs. 9390. Sa. M. 2 057 544. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 429 555, Zs. 40 238, Betriebs-Kto 166 057, Unk. 42 578, Kriegsunterstütz. 10 497, Reparat. 9442, Abschreib. 33 93 Talonsteuer-Res. 800, Verlust an Beteil. 31 695. – Kredit: Bruttogewinn 263 871, Verlust 500 967. Sa. M. 764 839. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1918/1919. I. 105