Steingut- und Ofen-Fabriken, Töpfereien etc. 1667 bzw. 1000. Die Kosten der Erwerb. der Konz. stehen bei der Ges. noch mit M. 1 zu Buche. Die Fabrikat.-Masch. werden durch 2 Kompound-Dampfmasch. von 150 bzw. 160 HP. betrieben. An Brenn- u. Glasuröfen, sämtlich für Kohlenbrand eingerichtet, sind vorhanden 3 Ringöfen, sowie in besonderem Gebäude 3 Glasur-, 2 Muffel- u. 1 Fritteofen. Der Betrieb ist kontinuierlich für Sommer u. Winter eingerichtet. Nach den von den Fabrikanlagen 2 km entfernten Tongruben, wo sich die eine Schlämmerei befindet, führt eine Röhrenleitung zum Zuführen von Wasser u. zur Rückleitung des geschlämmten Tons. Am Bahnhof Wiesloch wurde 1906 die zweite Schlämmerei erbaut. Hinter der Fabrik liegen die etwa 60 000 qm grossen Schlämmbassins. Elektrizität wird vom Elektr.-Werk Wiesloch bezogen. 1906 um- fassende Erweiterung des Unternehmens bestehend in der Vergrösserung der Schlämmanlagen, Erbauung einer Backsteinfabrik und der hierfür erforderl. Schmalspurbahn mit Lokomotiv- betrieb; 1907: eine neue Masch.-Anlage. Stand der Anlagen bei Übernahme durch die A.-G. M. 982 988, Gesamtzugänge für die Anlagen 1900–1917 M. 2 615 448 bei M. 1 178 882 Abschreib. Der grösste Teil des Betriebes liegt seit Kriegsausbruch still. Im J. 1915 ergab sich nach M. 31 965 ein Verlust von M. 31 138, sodass der Gewinnvortrag aus 1914 auf M. 1676 zurückging, aber 1916 aufgezehrt wurde, ausserdem ergab sich ein Verlust von M. 51 705, der 1917 auf M. 49 337 zurückging. Ein Teil der Anlagen wurde im Juli 1916 eingeäschert, wodurch die Fabrikation zunächst vollständig stillgelegt wurde, aber später in der ausser Betrieb gewesenen Backsteinfabrik wieder aufgenommen wurde. Kapital: M. 1 750 000 in 1750 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 770 000, erhöht lt. G.-V. v. 6./4. 1903 um M. 230 000, bezogen von den Aktionären zu pari plus 3 % für Unk., dazu zur Tilg. der Hypoth. u. behufs Neuanlagen lt. G.-V. v. 11./4. 1906 M. 750 000, übernommen vom Bankhaus Gebr. Bonte in Berlin zu 110 %, angeboten den Aktionären zu 112.50 %. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. besond. Abschreib. u. Rückl., 4 % Div., vom Ubrigen 10 % Tant. an A.-R. (ausserdem M. 5000 feste Vergüt.), event. vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, Rest weitere Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1917: Aktiva: Grundstücke 184 352, Konz. 1, Gebäude 597 800, Brenn- u. Glasuröfen 1, Masch. 117 000, Röhrenleitung 1, Dampfheizung 8650, Werkzeug u. Geräte 1, Mobil. u. Utensil. 1, Fabrikwirtschaft 36 300, Telephon 1, Modelle 1, Industriebahn 43 579, Gleisanlage 17 700, elektr. Lichtanlage 2400, Kanalisation 1, Kassa 2935, Effekten 69 710, Debit. einschl. Bankguth. 1 068 163, Feuerversich. 2000, Werkstatt u. Reserveteile 5000, Vorräte aller Art 152 418, Verlust 49 337. – Passiva: A.-K. 1 750 000, R.-F. 147 521, H. Hartmann-Stiftung 10 486, Kredit. 28 755, Talonsteuer-Res. 10 000, Delkr.-Kto 927, Unfall- versich. 1000, Interimskto 401 664, Tant. 7000. Sa. M. 2 357 354. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 51 705, Handl.-Unk. 40 372, Steuern 17 733, Versicherungsbeiträge 7683, Tant. 7000, Abschreib. 14 038. – Kredit: Zs. 7352, Ge- lände u. Pachterträgnisse 988, Bruttogewinn 80 855, Verlust 49 337. Sa. M. 138 533. Kurs Ende 1904–1917: 157, 193.50, 155, 99.50, 92, 106, 117.25, 121.90, 118, 120.50, 118.25*, –, 90, 90 %. Aufgel. 13./7. 1904 zu 125 %; erster Kurs 16./7. 1904: 135.50 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1902–1917: 5, 7½, 9, 9, 6, 4, 3½, 5½, 6, 7, 8, 8, 5, 0, 0, 0 %. C.-V.: 4 J. (K.) Direktion: Jul. Hofmann; Fritz Geiger, Carl Nuissl (stellv. Direktoren). Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Bankier Mor. Bonte, Berlin; Stellv. Rentner Felix Bonte, Darmstadt; Rentier Georg Hartmann, Architekt Jos. Köchler, Frau Stadtrat M. Hartmann Wwe., Mannheim; Komm.-Rat O. Rosenfeld, Stuttgart. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Gebr. Bonte; Mannheim u. Heidelberg: Rhein. Creditbank ..... ―― Steingut- und Ofen-Fabriken, Töpfereien ete. Ofen- u. Tonindustrie-Akt.-Ges. Angerburg in Angerburg, Zweigniederlassungen in Dullen u. Emilienthal b. Liebemühl. Gegründet: 7./2. 1906; eingetr. 10./2, 1906. Gründer siehe Jahrg. 1906/07. Zweck: Erwerb und Betrieb von Öfen und Tonindustrie-Anlagen und von Ziegeleien, sowie Erwerb u. Ausnutzung von Ton- u. Lehmlägern u. Fabrikation von Öfen, Ziegel, Ton- waren u. keramischen Erzeugnissen aller Art in Ost- u. Westpreussen u. Beteiligung an ge- werbl. Unternehm., sowie Erwerb von Grundstücken, welche mit den vorbezeichneten Zwecken in Beziehung stehen. Die G.-V. v. 1./3. 1906 beschloss den Erwerb der der Firma „Angerburger Kachelofen- u. Tonwarenfabrik H. J. Sommerfeld, Angerburg“ gehör. Fabrik- anlagen nebst allen Bestandteilen und Zubehör, Grundstücke, Tonläger, Masch., Apparaten, Material u. Warenvorräten. Der gesamte Erwerbspreis betrug M. 1 051 868. Die a. o. G.-V. v. 7./9. 1906 beschloss den Ankauf der O. Krüger schen Ofen- u. Tonwarenfabrik Emilien- thal. Der Ton daselbst ist in grossen Ouantitäten vorhanden. Nach M. 48 121 Abschreib. stieg der Verlust 1910 auf M. 43 261, verminderte sich aber 1911 auf M. 15 981 u. konnte 105*