Porzellan-Fabriken. Porzellan-Fabriken. Deutsch-Osterreichische Kaolinwerke Akt.-Ges. in Berlin W. 15, Meinekestrasse 4. Gegründet: 24./9. 1912; eingetr. 19./10. 1912. Gründer s. Jahrg. 1913/14. Zweck: Gewinnung u. Verwert. von Kaolinerde (Porzellan-Erde) u. verwandter Mineral. Die Ges. darf sich an Unternehm. gleicher oder ähnl. Art beteil. u. ist berechtigt, alle mit dem Gegenstand des Unternehm. im Zus.hang stehenden Geschäfte zu betreiben. Im Geschäftsj. 1913/14 wurde in Karlsbad, wo die Ges. bereits die Filialabteil. Kaolinwerke vorm. Camill Schwalb & Co., G. m. b. H., besass, eine weitere Filialabteil. Zettlitzer Kaolin-Bergbau und Schlämmerei G. m. b. H. mit K 50 000 St.-Kap. gegründet, während das urspr. K 50 000 betragende Kapital der erstgenannten Filiale, welche das Poschezauer Kaolinbergwerk besitzt, auf K 200 000 erhöht wurde. Der Bilanzverlust aus 1915, M. 143 831, erhöhte sich 1915/16 auf M. 285 719, 1916/17 auf M. 432 187. Kapital: M. 1 250 000 in 1250 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 500 000, übernommen von den Gründern zu pari. Erhöht lt. G.-V. v. 26./4. 1913 um M. 250 000, begeben zu 105 % u. lt. G.-V. v. 28./11. 1913 um M. 500 000 begeben zu 105 %. Die G.-V. v. 25./2. 1916 beschloss die Aufnahme einer 6 % Oblig.-Anleihe, rückzahlbar zu 103 %, unkündbar bis 1920, bis zum Höchstbetrage von M. 500 000 in- Teilschuldver- schreib. à M. 1000. Eingetragen auf den österr. Besitz der Ges. Bis 31./8. 1917 M. 209 000 ausgegeben. Geschäftsjahr: 1./9.–31./8. Gen.-Vers.: Spät. Ende Febr. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. August 1917: Aktiva: Den Karlsbader Ges. im Kreditwege zur Verf. gestelltes Kap. 1 465 912, Debit. 1580, Kassa 427, Mobil. 1980, Filialanteile 215 687, Zettlitzer Hypoth.-Garantie 530 000, Garantiekto 100 000, Verlust 432 187. – Passiva: A.-K. 1 250 000, Kredit. 104 217, Oblig. 209 000, Tratten 138 287, Schwalb-Hypoth.-Garantie 650 000, Transit 6270, Kursdifferenz-Res. 40 000, Betriebsverl.-Res. 370 000. Sa. M. 2 767 775. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 16 626, Mobil.: Abschreib. 225, Zs. u. Kurs- differenzen 9258, Tant. an A.-R. 6000, Oblig.-Zs. 11 652, do. Spesen u. Kursverlust 2705, Betriebsverlustres. 100 000. Sa. M. 146 467. – Kredit: Verlust M. 146 467. Dividenden 1912/13–1916/17: 7, 0, 0, 0, 0 %. (Verlust 1916/17 M. 432 187.) Direktion: Jul. Weiser. Aufsichtsrat: Vors. Konsul Dr. Herm. Friederich, Düsseldorf; Stellv. Freih. Friedr. von Loewenstern, Charlottenburg; Rittmeister Otto v. Puttkamer, B.-Lichterfelde; Oberst a. D. Carl von Rabe, Gross-Silber bei Butow. Duxer Porzellan-Manufactur, A.-G. vorm. Ed. Eichler. Sitz der Ges. in Berlin SW., Alte Jakobstr. 20/22, Zweigniederlassung in Dux u. in Blankenha in i. Thür., letztere unter der Fa.: „Fasolt & Eichel Nachf. Duxer Porzellan- Manufaktur vorm. Ed. Eichler“. Gegründet: 15./6. bezw. v. 13./9. 1897; eingetr. 25./9. 1897. Zweck: Handel mit Porzellan und verwandten Artikeln, sowie Erwerb und Fortbetrieb der der offenen Handels-Ges. Ed. Eichler in Dux gehörigen Porzellanfabrik. Die Vorbesitzer genannter Firma erhielten für ihre Einlagen M. 897 000 in 897 Aktien der Ges. à M. 1000. Die Konz. zur eigenen Fabrikation in OÖsterreich besitzt die Ges. seit Juni 1900. Das Duxer Etablissement (26 744,33 qm Flächeninhalt) war bis 1./1. 1901 an die Firma Ed. Eichler ver- pachtet und die Thätigkeit der Ges. beschränkte sich bis dahin lediglich auf den Handel mit Porzellanfabrikaten, während sie von genanntem Tage ab die Fabrikation selbst aufgenommen hat. 1904 in Dux Ankauf eines Nachbargrundstückes mit Gebäuden für zus. M. 68 000, Spezialität: In Dux Luxusporzellane, in Blankenhain Gebrauchsgeschirre. In Berlin SW., Alte Jakobstr. 20/22 hat die Ges. ein eigen. Verkaufsbureau für das ausser-österreich. Ausland errichtet. Im Frieden etwa 400 Arbeiter in Dux u. ca. 250 in Blankenhain. Die G.-V. v. 4./12. 1909 beschloss den Ankauf der Porzellanfabrik (Fasolt & Eichel) in Blankenhain für M. 800 000: Die Ges. gewährte hierfür der Vorbesitz. Frau Komm.-Rat Fasolt u. ihren beiden minderjährigen Söhnen M. 500 000 in neuen Aktien der Ges. zu pari u. übernahm die Hypoth.-Schulden in Höhe v. M. 227 000 als Selbstschuldnerin. Der Rest von M. 73 000 wurde der Ges. gestundet. Die Blankenhainer Porzellanfabrik fabriziert Gebrauchsgeschirre, insbes. Tafel-, Kaffee- u. Tee-Service, Küchengarnituren, Tassen, Teller, Schalen etc., während das Duxer Unternehmen lediglich Luxusporzellan, d. h. Porzellan unter Ausschluss vor- gena nnter Artikel, herstellt. Infolge des Kriegszustandes wurde die Duxer Fabrik stillgelegt, während die Blankenhainer Fabrik unter Betriebseinschränk. weiter arbeitet. Verlust für 1914 M. 187 767, hiervon M. 90 506 aus R.-F. gedeckt u. M. 97 261 vorgetragen. 1915 stieg die Unterbilanz von M. 207990 auf M. 305 251 u. 1916 auf M. 468 115, 1917 auf M. 519 743., Seit 1917 wird der Betrieb in Dux aufrecht erhalten, dagegen nicht der Betrieb in Blankenhain Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1918/1919. I. 106