Glas-Fabriken und Spiegel-Manufakturen. 1703 Glasfabrik Aktiengesellschaft in Brockwitz bei Meissen. Gegründet: 28./3. 1903; eingetr. 6./5. 1903. Gründer s. Jahrg. 1905/06. Zweck: Erricht. u. Betrieb von Glashütten in Brockwitz. Betriebseröffn. Anfang 1904. 1905/06 Vergrösserung der Anlagen, was ca. M. 400 000 erforderte. Die Ges. fabriziert Press- glas-, Hohlglas- u. Schleifglas-Artikel für Beleuchtung, Haus- u. Wirtschaftsbedarf und für Montage. Als Spezialität wird Pressglas nach amerikan. Art hergestellt. Ca. 850 Beamte u. Arb. Das auf der Flur Brockwitz bei Meissen gelegene Fabrikgrundstück ist 116 860 qm gross, wovon 16 455 qm bebaut. 1914 Erwerb des Hohl- und Pressglas-Hüttenwerkes Otten- dorf-Okrilla, Heinrich Plötz & Co. Die Fabrik hat eine eigene elektr. Licht- u. Kraftan- lage, ausserdem hat ein benachbartes Gaswerk Gas für Beleucht.- u. Betriebszwecke zu liefern. Der Fabrikation dienen: 4 Regenerativ-Schmelzöfen, System Siemens, mit den dazu gehörigen Nebenöfen u. Lagerräumen für die Rohmaterialien, ferner 4 Generatoren- Anlagen, sowie die zur eigenen Herstellung von Glashäfen und Eisenformen dienenden Gebäude. Zur Fabrik gehören 18 Arb.-Wohnhäuser. Der gesamte Grundbesitz der Ges,, einschl. der zum Bau von Arb.-Wohnhäusern verwendeten Grundstücke, hat eine Grösse von 143 150 qm. Die Brockwitzer Ges. unterhält je 1 Verkaufsbüro in Leipzig u. Berlin, sowie zahlreiche Vertretungen u. Musterlager. Die Ges. litt 1914 u. 1915 unter den un- i0te Wirkungen des Krieges. Der Gewinnvortrag v. 1914 M. 116 110 verminderte sich 1915 auf M. 61 229. 1916 u. 1917 Besserung des Geschäfts. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 300 000. Die G.-V. v. 11./3. 1905 beschloss Erhöhung des A.-K. um M. 200 000. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 22./10. 1907 um M. in 250 Aktien, angeboten den alten Aktionären zu 120 %. Weitere Erhöhung lt. G.-V. 12./6. 1914 um M. 250 000 (auf M. 1 000 000) in 250 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1915, „ von der Allg. Deutschen Credit-Anstalt Dresden zu 135 %, angeboten den alten Aktionären zu 140 %. Der Erlös dieser Emiss. diente zum Erwerb des Hohl. u. Pressglas-Hüttenwerkes Ottendorf-Okrilla Heinrich Plötz & Co. Hypotheken: M. 85 000 auf Fabrik, M. 204 400 auf Arb.-Wohnhäuser. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., bis 4 % Div., 10 % Tant. an A.-R. (ausserdem jedes Mitglied eine feste Vergüt. von M. 750 jährl.), 10 % Tant. an Vorst. u. Angestellte, Rest weitere Div. bezw. zur Verfüg. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1917: Aktiva: Grundstück 338 892, Gebäude 429 000, Arb.-Wohn- häuser 292 900, Bahnanschluss 1, Masch. u. Transmissionen 2, Generatoren 2, Schmelzöfen 2, Nebenöfen 2, Zentralheizungs- Anlagen 1, elektr. u. Beleuchtungs-Anlagen 2, Formen 2, In- ventar 2, Pferde und Wagen 2, Wertp. u. Beteilig. 117 018, Kassa 9146, Wechsel 7674, Waren 26 8 55, Material. 100 839, Bebe einschl. Bankguth. 1 111 191, Patent 1. Passiva: A.-K. 1 000 000, Hypoth. 289 400, R.-F. 145 512, Disp.-F. 100 000, unerh. Div. 200, Kredit. ein- schliesslich Efiezteuauseleg 516 103, Div. 150 000, Tant. an A.-R. 24 628, do. Vorst. 24 628, Grat. 18 000, Vortrag 165 062. Sa. M. 2 433 536. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gesamtunk. 316 256, Abschreib. 11753 Gewinn 382 320, – Kredit: Vortrag 96 031, Ertragskto. 720 083. Sa. M. 816 114. Kurs Ende 1913–1917: 144, 165*, –, 125, – %. Die Aktien kamen 6./5. 1913 zum ersten Kurse von 141 % in Dresden zur Einführung. Dividenden 1903–1917: 0 (Baujahr), 7, 7, 8, 6, 0, 3, 6, 8, 10, 11, 5, 0, 10, 15 %. C.-V.: 4 J. (K.) Direktion: Jul. Mundt. Prokuristen: M. Tschackert, H. Fiebiger, B. Gäbler. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Bank-Dir. Otto von Dosky, Plauen; Stellv. Fabrik-Dir, J. Wessling, Bank-Dir. W. C. Strauss, Rechtsanw. E. Straumer, Meissen. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Meissen: Meissner Bank; Dresden: Allg. Deutsche Credit-Anst., Mitteldeutsche Privatbank. Glashütte Brunshausen Akt.-Ges. in Brunshausen b. Stade. Gegründet: 14./11. 1902 mit Wirk. ab 1./7. 1902; eingetr. 13./5. 1903. Gründung s. Jahrg. 1904/05. Die Ges. übernahm die Fa. Oskar Jöhnck Glashütte Brunshausen. Zweck: Glasfabrikation. Die Grundstücke haben eine Fläche von 13 ha 40 a 37 qm. Der Betrieb ruht z. Zt. und wird vorläufig nicht wieder aufgenommen, da das Kontingent der Ges. 1917–1929 von dem Deutschen Verband der Flaschenfabriken G. m. b. H. in Berlin gegen eine angemessene Entschädigung übernommen ist. Kapital: M. 400 000 in 400 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 800 000. Die a. o. G.-V. v. 29./8, 1911 beschloss behufs ausgiebiger Abschreib. u. Rücklagen Herabsetzung des A.-K. um M. 400 000 durch Zus. legung der Aktien 2:1. Hypotheken: M. 117 500. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Akt. = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1917: Aktiva: Terrain u. Ländereien 80 000, Beamten- u. Arb.-Wohn, Stallungen, Fabrikgebäude etc. 331 278, Wannen u. Öfen 1, Masch., Utensil., Gespanne 1, Wearen, Material. u. Chamotte 3, Debit. 50 995, Kassa 21, Wec hsel 62 590, Bankguth. 132 442 Postscheckkto 141, Bürgschaften 7052, Effekten 147 050. – Passiva: A.-K. 400 000, Hypoth. 117 500, Abschreib. 157 606, Delkr.-Kto 5483, R.-F. 40 000, Spez.-R.-F. 68 173, unerhob. Div. 270, Div. 18 000, Vortrag 4544. Sa. M. 811 578.