1706 Glas-Fabriken und Spiegel-Manufakturen. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Geh. Justizrat Max Winterfeldt, Stellv. Geh. Oberfinanzrat Bank-Dir. von Klitzing, Berlin; Geh. Justizrat Dr. Ant. Rudolph, Rentier Max Beyer, Dresden; Ing. Friedr. Siemens, Berlin. Zahlstellen: Dresden u. Neusattl: Ges.-Kassen; Berlin: Berliner Handels-Ges.; Berlin u. Frankf. a. M.: Bank f. Handel u. Ind.; Dresden: Dresdner Bank, Deutsche Bank; Elber- feld: Berg. Märk. Bank (Fil. d. Deutschen Bank); Cöln u. Düsseldorf: Deutsche Bank. Actien-Gesellschaft der Gerresheimer Glashüttenwerke vorm. Ferd. Heye in Duüsseldorf-Gerresheim mit Zweigfabriken in Hörstel, Porta b. Minden, Kreuznach, Brackwede, Minden, Büdingen, Lippstadt u. Loitz. Gegründet: 21./12. 1888, eingetr. 30./12. 1888. Übernahme der Glashüttenwerke von Ferd. Heye in Gerresheim ab 1./1. 1888 für M. 6 753 891. Zweck: Betrieb von Glashüttenwerken. Spezialität: Flaschenfabrikation, Korbflechterei, Flaschenverschluss- u. Strohhülsenfabrik, Glasfalzziegel u. Glasbausteine; in Gerresheim seit 1904 auch Fabrikat. von Drahtglas, Rohglas, Ornamentglas; Bau u. Betrieb von Ziegeleien. Die Ges. gehört dem Verbande deutscher Flaschenfabriken an. 1898 wurde die Glasfabrik F. A. Meyer & Söhne in Porta mit Berghütte vorm. A. Kuhlmann erworben, 1899 Pachtung der Kreuznacher Glashütte bis 1923, jährl. Pachtpreis M. 39 600. 1901 Ankauf der Glasfabrik Teutoburg W. Gössling & Sohn in Brackwede (Westf.) 1904 Erwerb der Glasfabrik Wittekind bei Minden. — In 1915 konnte die Owensanlage vollständig in Betrieb gehalten werden; auch 1916 regelmässiger Betrieb bei gesteigerter Produktion, auch 1917 konnten die Werke den grössten Teil des Jahres aufrecht erhalten werden. Im Oktober wurde durch behördliche Massnahmen die Flaschenfabrik in Kreuznach geschlossen. Die Anlagen setzen sich zur Zeit zus. aus: 1) Gerresheim, unmittelbar an der Bahn belegen, mit 9 Flaschen-Wannen für Handbetrieb u. 2 Wannen zur Herstellung von Draht- glas, Rohglas u. Ornamentglas, sowie 6 Wannen mit 10 Owens-Masch. für Masch.-Flaschen- fabrikation; Tonmühle u. Tonwarenfabrik; Rangier- u. Anschlussgeleise ca. 9000 m, 101 ha 17 a Grundbesitz u. 1020 Arb.- u. Beamtenwohnungen, Strohhülsen- u. Flaschenverschluss- fabrik, Drahtglas, Rohglas, Ornamentglas. 2) Porta Westfalica, kurz vor Minden an der Bahn an der schiffbaren Weser belegen; mit 5 Wannen, Rangier- u. Anschlussgeleise, 16 ha 83 a Grundbesitz u. 209 Arb.-Wohnungen. 3) Hörstel i. W., nahe am Bahnhof Hörstel belegen, mit 1 Wanne; Anschlussgeleise, ca. 8,25 ha Grundbesitz, 33 Arb.-Wohn. u. 1 Beamtenwohnhaus. 4) Kreuznach, 4 Wannen, Bahnanschluss, 43 Arb.-Wohnungen. Die Kreuznacher Fabrik ist von den Gerresheimer Werken nur erpachtet und besteht als A.-G. weiter. 5) Fabrik Teutoburg in Brackwede, Spezialitäten: Kugelflaschen u. Syphons aus Weiss- glas, Glaskugeln, Glasbausteine. 2 Wannen, 2 Hafenöfen, Bahnanschluss. Grundbesitz ca. 6 ha. 6) Die Glasfabrik Wittekind bei Minden, Anschlussgeleis, auch an der Weser gelegen. 1 Wanne, Demyohns- u. Ballonfabrikation, eig. Beflechtungsanstalt. 4 ha 79 a Terrain. 7) Glashütte Büdingen, erworben Mitte 1908. 2 Wannen, 44 Arb.-Wohnungen, Bahnanschluss, Grundbesitz ca. 3 ha. 8) Glashütten Lippstadt i. W. u. Loitz i. Po., erworben im Okt. 1911 für M. 450 000. Die Glasfabrik Loitz wurde stillgelegt. In Lippstadt: 1 Wanne, 38 Arb.-Wohnungen, eigenes Anschlussgleis, Grundbesitz ca. 5 ha. In Loitz: 1 Hafenofen, 21 Arb.-Wohnungen, An- schlussgleis u. Wasseranschluss (Peene), Grundbesitz 6 ha 68 a 23 qm. Ausser den gepachteten Kreuznacher Wannen hat die Ges. jetzt im ganzen 28 Glas- schmelzöfen in Betrieb. Zahl der Arb. im ganzen ca. 5000. Gesamtgrundbesitz Ende 1913 154,67 ha. Die Anlagen erfuhren 1906–1916 einen Zugang von ca. M. 600 000, 342 800, 610 871, 10 623, 250 700, 524 080, ca. 800 000, ca. 200 000, ca. 376 000, 670 894, ausserdem erforderten Reparat.- u. Unterhalt.-Kosten M. 638 543, 680 166, 701 253, 603 293, 596 509, 660 467, 982 312, 1 142 973, 745 623, 724 391, 1 274 645. Kapital: M. 9 000 000 in 9000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 5 000 000, erhöht 1898 um M. 1 000 000, von denen die Firma F. A. Meyer & Söhne in Porta M. 600 000 als Teil des Kaufpreises für die Fabrik Porta erhielt, restliche M. 400 000 angeboten den Aktionären zu 103 %. Die G.-V. v. 8./3. 1906 beschloss weitere Erhöhung um M. 1 000 000 zu 113 %. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 9./3. 1912 um M. 1 000 000 in 1000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1912. Diese neuen Aktien wurden den Aktionären im Verhältnis von je 1 neuen Aktie auf 7 alte Aktien zu pari derart zur Verfüg. gestellt, dass die Einzahlung des Bezugspreises mit M. 1 000 000 aus dem Gewinnvortrage erfolgte und dass die Kosten dei Ausgabe ebenfalls aus dem Vortrag vergütet wurden. Für eine Franko Valuta nicht be- zogene neue Aktie vergütete die Ges. dem betreffenden Aktionär M. 142.85. Weitere Erhöh. lt. G.-V. vom 16./9. 1913 um M. 1 000 000 (auf M. 9 000 000) in 1000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1914, zum Kurse von 200 %, unter Ausschluss des Bezugsrechtes der Aktionäre. Die Ausgabe der Aktien erfolgte zwecks Erweiterung des Interesses der Ges. an der Chamotte-