1716 Glas-Fabriken und Spiegel-Manufakturen. Gebrüder Stoevesandt, Kommanditgesellschaft auf Aktien in Rinteln a. W. Gegründet: 18./5. 1892. Gründung s. Jahrg. 1900/1901. Sitz bis 25./4. 1905 in Bremen. Zweck: Glasfabrikation, hauptsächlich von Bier- u. Mineralwasserflaschen in Hermanns- hütte bei Rinteln u. in Neuhütte bei Obernkirchen. In Betrieb sind 7 Wannenöfen. Produktion jährl. ca. 30 000 000 Flaschen u. ca. 500 000 Demyohns u. Säureballons. Arb.-Zahl ca. 1000. Die Fabrikation nach Owens-Patenten wurde in Rinteln Ende 1909 aufgenommen, im Dez. 1912 kam die zweite Owensmasch. in Betrieb. Zugänge auf Anlage-Kti erforderten 1909–1917 M. 248 459, 112 153, 29 788, 43 820, 231 195, 32 736, 20 000, 19 750, 80 500. 1910 Erwerb der Flaschenfabrik von Rump & Riensch in Schierbach zwecks Stillegung zur Er- langung des Flaschen-Kontingents. Nach Kriegsausbruch 1914–1917 teilweise beschränkter Betrieb, für Kriegsverluste M. 175 000 zurückgestellt. Kapital: M. 800 000 in 800 Aktien à M. 1000. A.-K. bis 1908 M. 600 000. Die G.-V. v. 4./3. 1908 beschloss Erhöh. um M. 200 000, übernommen von Bernhd. Loose & Co. in Bremen für zus. M. 221 422.50, angeboten den Aktionären zu 115 %. Aktien an keiner Börse notiert. Hypothekar-Anleihen: I. M. 350 000 in 4½ 0% Oblig. à M. 1000. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. durch Jährl. Ausl. in der G.-V. auf 2./1. Zahlst. s. unten. Noch in Umlauf Ende 1917 M. 210 000. Kurs. in Bremen Ende 1896–1916: 100, 103.25, 102, 101.50, 100, 100, 100.50, 102, 101.50, 100.75, 100.75, 100, 100, 100, 100, 100, 99½, 98, 98*, –, 92 %. II. M. 250 000 in 5 % Anteilscheinen von 1910, Stücke à M. 1000. Zs. 3%...... zu pari ab 1915. Sicherheit: Hypoth. auf die Glashüttenwerke Hermannshütte u. Neuhütte. Noch in Umlauf Ende 1917 M. 215 000. Coup.-Verj.: 3 J. (K.), der Stücke 10 J. ( Zahl- stellen für Anleihe I u. II wie bei Div.-Scheinen. Kurs: Eingeführt in Bremen im Juli 1910. Ende 1910–1916: 101, 100, 100, 99, 99*, –, 96 % III. M. 38 418 zu 4 % (Stand Ende 1916). Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. im Juni. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (erfüllt), bis 5 % Div., vom Rest 25 % den pers. haft. Ges. u. 5 % Tant. an A.-R., event. bis 10 % vertragsm. Tant. an Beamte, Überrest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1917: Aktiva: Grundbesitz 215 850, Fabrik- u. Hüttengebäude 345 000, Wohnhäuser f. Beamte u. Arb. 285 000, Ofen u. Gaserzeuger 36 000, Masch. 41 000, Gleis- anlagen 3, Geräte u. Formen 3, Pferde u. Wagen 3, Gas u. Wasserleit. 3, Haus Schierbach 8000, Rohstoffe, Kohlen, Weiden, Packmittel 150 956, Glasrechnung, Lager 109 896, aus- steh. Forder. 735 219, Wertp. 772 206, Wechsel 2513, Kassa u. Bankguth. 99 915. – Passiva: A.-K. 800 000, R.-F. 80 000, Sonderrückl. I 238 000, do II 157 000 (Rückl. 137 000), Rückst. f. Kriegsverluste u. -Steuern 375 000 (Rückl. 200 000), Anleihen 425 000, do. Zs.-Kto 10 175, Kredit. 363 849, Tant. 176 941, Div. 120 000, Vortrag 55 603. Sa. M. 2 801 570. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Unk-, Gehälter u. Steuern 112 860, Anleihe-Zs. 20 583, Arb.-Versich. 33 328, Instandhaltung der Öfen 54 581, Abschreib. 64 000, Reingewinn 689 545. – Kredit: Vortrag 47 711, Glasrechnung 902 204, Zs. 24 983. Sa. M. 974 899. Dividenden 1901–1917: 10, 8, 4, 0, 5, 10, 10, 10, 4, 8, 11, 12, 12, 0, 8, 12, 15 %. C.-V.: 4 J. (K.) Direktion: Herm. Stoevesandt u. Joh. Stoevesandt, pers. Haft. Ges. Aufsichtsrat: (3–4) Vors. W. Lüllmann, Dr. E. Noltenius jr., Joh. D. Volkmann. Prokurist: C. Langschmidt. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Bremen: Bernhd. Loose & Co. Glashütte vorm. Gebr. Siegwart & Cie. in Stolberg b. Aachen. Gegründet: 1872 als A.-G.; die Glashütte wurde bereits 1793 errichtet. Zweck: Fabrikation und Verkauf von Hohl-, Tafel-, Fenster-, Matt- u. Mousselinglas, Roh-, Ornament-, Cathedral- u. Drahtglas, Herstellung von Säureflaschen, sowie der sich dabei ergebenden Nebenprodukte. 1907 u. 1908 Verluste von M. 48 669 bezw. 95 991, aus den Res. gedeckt; für 1909 ergab sich ein neuer Verlust von M. 240 115. Die Hohlglasfabrikation wurde, da verlustbringend, am 1./4. 1909 eingestellt u. die Hohlglashütte an die Firma Glas- hüttenwerk Union G. m. b. H. in Stolberg mit M. 292 513 Verlust verkauft. Jährl. Umsatz ca. M. 1 000 000. Etwa 300 Arb. Gewinn aus 1913 M. 50 910 wurde zu Rückl., Extra-Abschreib. u. Vortrag verwendet. 1914 u. 1915 eingeschränkter Betrieb; 1914 Verlust M. 38 297, gedeckt aus R.-F. 1915 nur M. 22 865 Reingewinn, 1916 u. 1917 M. 104 470 bezw. M. 147023 verdient. Kapital: M. 960 000 in 1400 abgest. Aktien à M. 400 u. 400 abgest. Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 200 000. Zur Beseitigung der Unterbilanz (Ende 1909 M. 240 115) bezw. zur Deckung des aus dem Verkauf der Hohlglashütte entstandenen Verlustes von M. 292 513 (s. oben) beschloss die a. o. G.-V. v. 28./9. 1909 die Herabsetzung des A.-K. von M. 1 200 000 auf M. 960 000 durch Zus. legung der Aktien 5: 4. Bei Erhöh. haben die ersten Zeichner Bezugs- rechte zur Hälfte zu pari im Verhältnis ihrer Zeichnungen. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Spät. Juni. Stimmrecht: Je M. 100 A.-K. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., dann 4 % Diy., vom Rest bis 10 % Tant. an A.-R. Kausser einer festen Jahresvergüt. von zus. M. 6000), Überrest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1917: Aktiva: Immobil. 486 889, Masch. 21 363, Utensil. 7201, Bahnanschluss 1, Fuhrwesen 1, elektr. Anlage 1, Mobil. 1, Material 122 468, Viktualien 4558, Emballage u. Holz 41 621, Glaswaren 12 139, Kassa 8668, Wechsel 691, Wertpap. 173 040, Debit. 479 851, Avale 14 000. – Passiva: A.-K. 960 000, R.-F. 30 000, unerhob.