Fabriken für Chemikalien etc. Chemische Fabrik Buckau in Ammendorf. Gegründet: 21./5. 1869. Sitz der Ges. bis 30./5. 1918 in Magdeburg. Zweck: Ge- winnung u. Verwertung von Erzeugnissen der Chemie, der Elektrizität, des Bergbaues u. der Hüttenkunde, speziell werden fabrizjert kalzinierte, kaustische u. kristallisierte Soda u. Salmiakgeist, sowie Chlor, Chlorkalk, Atzkalilauge u. Atzkali, sowie Teerfarbstoffe. Der Betrieb in Buckau ist eingestellt u. wurden die Grundstücke als Bauplätze verkauft. Besitz in Biederitz 3 ha 66 a 79 qm Ackerland, in Stassfurt 15 ha 80 a 95 qm, in Ammendorf 20 ha 38 a 07 dm. Für Neubauten u. Neubeschaffungen wurden 1907–1917 M. 1 814 145, 1 605 087, 402 474, 808 295, 768 795, 1 054 444, 1079 735, 566 093, 628 651, 706 833, 2 836 839 ausgegeben. Die Ges. betreibt in Stassfurt eine Sodafabrik: zur Deckung ihres Kalkbedarfs hat sie einen Kalksteinbruch auf 30 J. gepachtet, der mit der Sodafabrik durch eine elektr. Bahn verbunden ist. In Ammendorf bei Halle befindet sich eine Fabrik zur elektrolytischen Erzeug. von Chlorkalk u. Atzalkalien u. eine Fabrik für eine Spezialität der Teerfarbstoffe. Im J. 1916 Übernahme der Chlorprodukten-Fabrik Dubois & Kaufmann in Ammendorf. Die Ges. gehört dem Ammoniak-Soda-Syndikat sowie der Verkaufs- vereinigung Deutscher Kalilauge- u. Chlorkalk-Produzenten an. Die Ges. beschäftigt z. Z. in Stassfurt ca. 450 u. in Ammendorf ca. 250 Arb. Beteiligt ist die Ges. an folg. Unternehm.:: mit a) 680 Kuxe der 1000 teiligen Gew. Clara-Verein, Gröbers bei Ammendorf, deren Ausbau im Jahre 1912 in Angriff genommen wurde. Diese Gew. besitzt Braunkohlenfelder in einer ungefähren Grösse von 2300 ha, die zur Hälfte abbauwürdig sind, u. deren Kohlengehalt nach der Schätzung eines vereidigten Sachverständigen 1200 Mill. hl. beträgt. Die Ammendorfer Werke geben elektr. Energie an Dritte ab; in Gröbers wird ein neues Elektrizitätswerk erbaut, das infolge des Krieges noch nicht vollständig fertiggestellt werden konnte. 1914 Beteil. an den Firmen Ölwerk Hydrogen G. m. b. H., Ammendorf u. Chem. Fabrik von der Linde m. b. H., St. Tönis bei Crefeld, durch Erwerb von Anteilen. Seit Kriegsbeginn ruht der Export, dagegen Fabrikat.-Aufnahme neuer Produkte. 5 Kapital: M. 6 000 000, u. zwar M. 2 100 000 in 7000 St.-Aktien (Nr. 1–7000) à M. 300 u. 3000 St.-Aktien (Nr. 7601–10 600) à M. 1000 u. M. 900 000 in 600 Prior.-St.-Aktien (Nr. 7001 bis 7600) àa M. 1500. Urspr. A.-K. M. 840 000 erhöht 1876 um M. 210 000, 1878 um M. 210 000, 1883 um M. 240 000, 1885 um M. 600 000 in St.-Aktien u. 1886 um M. 900 000 in 600 Prion. Aktien à M. 1500. Diese mit Vorz.-Recht auf 5 % Div. u. Vorrecht im Falle der Liquidatior- Nochmalige Erhöh. lt. G.-V. v. 3./3. 1908 um M. 1 000 000 in 1000 St.-Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1908, übernommen von der Mitteldeutschen Privatbank zu 147.50 9 angeboten den alten St.- u. Vorz.-Aktionären 3: 1 zu 155 %. Agio abz. Unk. mit M. 440 000 in R.-F. Weitere Erhöh. lt. G.-V. v. 31./5. 1910 um M. 1 000 000 in 1000 St.-Aktien à M. 1000, übernommen von der Mitteld. Privatbank zu 150 %, angeboten den alten Aktionären zu 156 %. Agio mit M. 442 200 in R.-F. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 31./5. 1913 um M. 1 000 000 (auf M. 6 000 000) in 1000 St.-Aktien mit halber Div.-Ber. für 1913, ab 1./1. 1914 voll div.- ber., übernommen von einem Konsort. zu 123 %, angeb. den alten Aktionären zu % Anleihen: I. M. 1 200 000 (nicht hypothek.) in 4 % (früher bis 1. Juli 1896 4½ %) Teilschuldverschreibungen von 1892, rückzahlbar zu 102 %, Stücke à M. 1000 und 500. Zs. 2./1. u. 1./7, Tilg. ab 1893 durch jährliche Ausl. von 1 % u. ersp. Zs. im Juni auf 2. Jan. Zahlst. wie bei Div. Kurs in Magdeburg Ende 1901–1916: 96.50, 99.50, 100.50, 101.50, 102, 101.25, 98, 99.25, –, 100, –, 94, 92, 92*, –, 90 %. II. M. 1 000 000 in 4½ % Schuldverschreib. von 1908, rückzahlbar zu 102 %. 700 Stücke à M. 1000 u. 600 à M. 500, lautend auf den Namen der Magdeburger Privatbank oder deren Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1911 mit jährl. M. 10 000 nebst ersp. Zs. durch jährl. Ausos. im Juni (erstmals 1911) auf 2./1. (zuerst 1912); ab 2./1. 1914 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 6 monat. Frist zulässig. Eine hypothek. Sicherheit wurde nicht bestellt, doch darf die Ges. vor völliger Tilg. dieser Anleihe keine irgendwie bevorrechtigte Anleihe emittieren. Der Erlös der Anleihe diente zur Verstärkung der Betriebsmittel, Neubauten etc. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.). Zahlst. wie Div.-Scheine. Kurs in Berlin Ende 1908–1916: 99.25, 98.30, 100, –, 100. 97, –*, –, 92 %. III. M. 1 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. Beschluss des A.-R. v. 15./12. 1911, rückzahlbar zu 102 %. 50 Stücke à M. 3000, 150 à M. 2000, 450 à M. 1000, 200 à M. 500, lt. auf den Namen der Mitteldeutschen Privatbank zu Magdeburg oder deren Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. lt. Plan ab 1./7. 1917 bis spät. 1943 durch jährl. Auslos. spät. im Dez. (erstmals 1916) auf 1./7. (zuerst 1917); ab 1./7. 1917 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 6monat. Frist vorbehalten. Eine hypoth. Sicherheit wurde nicht bestellt, sonst wie oben. Der Erlös der Anleihe diente zur weiteren Ausgestaltung der bestehenden Anlagen. In Umlauf Ende 1917 inkl. Anleihe I u. II M. 2 592 500. Coup.-Verj.: der Stücke in 30 J. (F.). Zahlst. wie bei Div. Kurs Ende 1912–1916: 100.20, 97, –*, –, 92 %. Eingef. in Berlin am 22./3. 1912 zum ersten Kurse v. 100.50 %. IV. M. 1 000 000 von 1913, verzinslich zu 5 % bis 31./3. 1918 u. zu 4½ % für den Rest der Laufzeit. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: bis Ende Mai. Stimmrecht: Wird nach dem Betrage der angemeldeten Aktien ausgen Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-1 an Vorst., 5 % Div. an Vorz.-Aktien