Fabriken für Chemikalien etc. 1771 M. 85 000 jährl. Pacht zahlt, hat die Herstell. von Calcium-Carbid u. Kalkstickstoff in grösseren Mengen aufgenommen. Die Fabrik in Patsch war bis 1915 im Ausbau bezw. Um- bau begriffen, sodass die Cölner Ges. infolge dieser Anlagenerweiterung 1915 bedeutende Abschreib. vornehmen musste u. deshalb noch keine Verzins. erbrachte. Im Jahre 1916 hat die Fabrik günstig gearbeitet. Im J. 1917 dürfte der Verkauf der Patent- u. Lizenzrechte in Spanien u. Portugal an die Elektrochem. Industrie G. m. b. H. in Cöln erfolgt sein. Kapital: M. 556 000 in gleichber. Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000 in 1000 St.-Aktien. Die a. o. G.-V. v. 3./11. 1908 u. 8./2. 1909 beschlossen, das A.-K. um M. 100 000 durch Ausgabe von 100 Vorz.-Aktien zum Kurse v. 130 % u. M. 25 Zuschlag für Stempel u. Unk. unter Ausschluss des Bezugsrechts der alten Aktionäre zu erhöhen. Die St.-Aktionäre konnten ihre Aktien durch 25 % Zuzahl. in 6 % Vorz.-Aktien umwandeln. Auf 882 St.-Aktien wurde die Zuzahl. von 25 % geleistet. Für die neuen Vorz.-Aktien inkl. Agio waren 80 % plus M. 25 am 1./1. u. 50 % am 1./2.1909 zu zahlen. A.-K. somit M. 1 100 000 in 982 Vorz.-Aktien u. 118 St.-Aktien. Am 5./1. 1910 wurde weiter beschlossen, das A.-K. um M. 600 000 herabzusetzen, gegen welchen Betrag M. 600 000 in 5 % Schuldverschreib. gewährt wurden, u. dann das A.-K. durch Ausgabe von M. 1 600 000 auf M. 2 100 000 zu erhöhen; in diesem Betrag sind M. 400 000 enthalten, welche für die Rechte auf eine Wasserkraft zu Val d'Aran in den spanischen Pyrenäen gewährt wurden (dieser Vertrag wurde 1912 rückgängig gemacht). Auf die gegen Forderungen zu ver- rechnenden bezw. bar einzubezahl. M. 1 200 000 sind bis ult. 1913 M. 1 168 000 einbezahlt. Die oben am 5./1. 1910 beschlossene Herabsetz. des A.-K. von M. 1 000 000 erfolgte dergestalt, dass a) nom. M. 100 000 von einem Konsort. zur Verfüg. gestellte Vorz.-Aktien gegen Gewähr. von nom. M. 100 000 5 % Teilschuldverschreib. vernichtet; b) die verbleib. nom. M. 1 000 000 Aktien im Verhältnis von 2:1 zus.gelegt wurden. Die Sanierung erfolgte mit Hilfe eines französ. Konsort. A.-K. somit bis 1917: M. 2 068 000. Die a. o. G.-V. v. 29./9. 1917 beschloss a) Einziehung von M. 400 000 Aktien, welche für die Wasserkraft in Val d'Aran bestimmt waren. b) Herabsetzung des A.-K. von M. 1 668 000 n. W. auf M. 556 000, durch Zus. legung der Aktien im Verhältnis 3: 1 (Frist 5./4. 1918). Die im französ. Besitz befindlichen nom. M. 758 000 Aktien werden 1918 durch den hierzu bestellten Liquidator Justizrat Dr. Romeiss in Wiesbaden liquidiert bzw. verkauft. Genussscheine bezw. Anleihen: Zur Beschaffung weiterer Geldmittel beschloss die a. o. G.-V. v. 29./5. 1909 die Ausgabe von Genussscheinen à M. 300; diese sollen vor den St.- u. Vorz.-Aktien mit 6 % jährlich verzinst werden, mit dem Rechte auf Nachzahl. Auf jede Aktie konnte ein Genussschein gezeichnet werden; 900 Genussscheine = M. 270 000 wurden gezeichnet. Die Einzahl. auf die Genussscheine erfolgte mit je M. 100 am 1./7., 1./8. u. 1./10. 1909. Dieselben werden lt. G.-V. v. 5./1. 1910 ebenfalls Teilschuldverschreib., Oblig. genannt. Ausserdem existieren M. 600 000 in 5 % Oblig. à M. 500 (s. oben bei Kap.) Tilg. durch Auslos. in Juni auf 2./1. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1916: Aktiva: Ausständ. Sacheinlage 400 000, Kassa 94, Wertp. 20 300, Beteilig. 471 500, Patente u. Lizenzen 17 835, Vorspesen bei der Wasserkraft Val d'Aran 21 212, Grundstücke u. Gebäude 515 774, chemische Einricht. 700 893, elektr. u. masch. Einricht. 650 035, Mobil. u. Werkzeuge 58 971, Kaut. 4250, Debit. 155 767, Verlust 947 172. – Passiva: A.-K. 2 068 000, Teilschuldverschreib. 6 % 270 000, do. 5 % 560 000, verloste do. 3000, transi- torisch. Kto 33 730, Arb.-Unterst.-F. 1938, Kredit. 473 927, Abschreib. 553 211. Sa. M. 3 963 807. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 932 301, Gen.-Unk. 5500, Zs. 17 896, Provis. 8000, Kursdifferenzen 937, Abschreib. 67 537. – Kredit: Pacht 85 000, Verlust 947 172. Sa. M. 1 032 172. Dividenden: 1907–1909: 0, 0, 0 % (Baujahre); 1910–1916: 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Koloman Raichl, Marcel Vibert. Aufsichtsrat: (3–16) Vors. Landrichter a. D. Küster auf Weissenstein bei Wesel; Fabrikbes. Aug. Gerstäcker, Hard i. Vorarlberg; Dir. Dr. A. Spilker, Duisburg; Louis Hemmerling, Claude Vibert, Lyon; Dipl.-Ing. Harry Pauling, Berlin; Dr. jur. Cleffmann, Bochum; Walter von Schwerzenbach, Bregenz; Dir. Guido Pauling, Innsbruck; Bankier Jul. Ullrich, Gladbeck. Zahlstellen: Gladbeck i. W.: H. Küster, Ullrich & Co., Innsbruck: Bankf. Tirol u. Vorarlberg, Fil. der Oesterr. Creditanstalt. Chemische Fabrik vorm. Goldenberg, Geromont & Cie. Sitz in Winkel (Rheingau), Zweigniederlass. in Durlach GBaden). Kaufmännisches Büro in Wiesbaden, Biebricherstr. 41, Zweigbüro in Berlin. Gegründet: 27./9. 1888, mit Wirkung ab 1./1. 1888; eingetr. 8./10. 1888 in Rüdesheim. Übernahmepreis M. 961 095. Gründung s. Jahrg. 1901/1902. Zweck: Darstellung chem. Produkte u. Handel mit solchen, spez. Fabrikation von Wein- steinsäure, Citronensäure, Cremor tartari, Seignette-Salz, Glycerin-Ersatz etc. Die Ges. hat sich 1906 an der Gesellschaft Ver. Weinsäurefabriken G. m. b. H. in Wiesbaden beteiligt. Mit Wirkung ab 1./7. 1904 wurde die Chemische Fabrik Durlach Dr. Neuberg käuflich erworben. Grundbesitz der Ges. in Winkel u. Durlach zus. 65 568 qm, davon 14 103 qm bebaut. Arb. in Winkel ca. 190, in Durlach ca. 50 Mann. Die Ges. erhält seit Ausbruch des Krieges einzelne ihrer Betriebe in beschränktem Umfange aufrecht, da die Ausfuhr ganz oder teil-