1788 Farben- und Bleistift-Fabriken etc. handelt Dritten gegenüber unter alleiniger Haftbarkeit. Die Gewinne der Gesellschaften werden alljährlich nach gleichen Grundsätzen ermittelt, zus.-geschüttet u. im Verhältnis von je 43 % für Ludwigshafen u. Elberfeld. zu 14 % für Treptow-Berlin verteilt. Die G.-V. v. 31./5. 1916 genehmigte die Erweiterung der Interessengemeinschaft der deutschen Teerfarben-Industrie durch den Beitritt der Firmen Farbwerke vorm. Meister, Lucius & Brüning, Höchst a. M., Leopold Cassella & Co., G. m. b. H., Frankf. a. M., Kalle & Co., A.-G., Biebrich a. Rh., Chemische Fabriken vorm. Weiler-ter Meer, u. Chemische Fabrik Griesheim-Elektron in Frankf. a. M. Die Dauer der neuen Interessen- gemeinschaft wurde auf 50 Jahre, also v. 1./1. 1916 bis 31./12. 1965 festgesetzt. Die Selb- ständigkeit der Gesellschaften bleibt er halten u. der Gewinn wird v. 1./1. 1916 ab, im Aus- gleich mit der Chemischen Fabrik Griesheim-Elektron v. 1./1. 1917 ab, nach einem be- stimmten Schlüssel unter die Ges. verteilt. Die mit der Quote der Farbenfabriken Lever- kusen übereinstimmende Gewinnbeteiligungsquote von Ludwigshafen wird für die ersten 10 Jahre 24.82 % u. für die spätere Zeit 25.02 % betragen. Die Quote Berlins entspricht derjenigen von Ludwigshafen, von Leverkusen im Verhältnis des alten Verteilungsschlüssels 43: 43: 14. Der alten Interessengemeinschaft bleiben für eine Übergangszeit die Ge- winne aus dem von Ludwigshafen neu erschlossenen Gebiet die Herstellung von syn- thetischem Ammoniak u. der daraus zur Erzeugung gelangenden anorganischen Stickstoff- produkte als Sondergewinne vorbehalten. Der alte Interessengemeinschafts-Vertrag trat während der Dauer der neuen Interessengemeinschaft natürlich ausser Kraft, soweit er mit den Bestimmungen der neuen Interessengemeinschaft im Widerspruch stand. Es sollen aber, nachdem innerhalb der neuen Interessengemeinschaft die Gewinne ausgeglichen sind, die auf die drei Firmen der alten Interessengemeinschaft entfallenden Gewinne unter diesen, jeweils nach dem alten Interessengemeinschafts-Vertrag verteilt werden. Deshalb wurde der alte Vertrag, um mit dem neuen zeitlich übereinzustimmen, um 10 Jahre, also bis zum 31./12. 1965 verlängert. An der Kohlenzeche Auguste Victoria, welche im Jahre 1907 im Verein mit den beiden anderen Firmen der alten Interessengemeinschaft mit einem Kapitalaufwand von rund M. 18 000 000 erworben wurde, ist die Ges. mit 47, 5 % beteiligt. Seit Erwerbung der Kuxe wurden weitere M 2 000 000 als Zubusse einbezahlt, woran die Ges. ebenfalls mit 47,5 % beteiligt ist. Zur Sicherstellung des Braunkohlenbedarfes ihrer Merseburger Ammoniakfabrik hat die Ges. die sämtl. M. 5 000 000 Aktien der Wallendorfer Kohlenwerke Akt.-Ges., Halle a. S., erworben; der Ausbau der Werke ist noch nicht in Angriff genommen. Ausserdem ist die Ges. an der Gew Elise II, der Dörstewitz-Ratt- mannsdorfer Braunkohlen-Ind.-Ges. u. der Zuckerfabrik Körbisdorf Akt.-Ges. beteiligt. Die zuletzt genannten beiden Beteiligungen wurden im laufenden Geschäftsjahre erworben; die Aufwendungen hierfür haben bisher insgesamt M. 5 779 618 betragen. Neuerdings sicherte sich die Ges. ein Gipsvorkommen am Südharz bei Niedersachswerfen. Die norwegischen Unternehmen der Interessengemeinschaft hat die Ges. 1911 abgestossen, auch die Fabrik in Kristiansand wurde 1916 verkauft. Die englische Niederlass. der Ges. wurde infolge des Krieges durch die engl. Regierung zwangsweise liquidiert. Kapital: M. 90 000 000 in 27 500 Aktien (Nr. 1–27 500) à M. 600 und 61 250 Aktien (Nr. 27 501–150 000 [Doppel-Nummern) à M. 1200. Urspr. A.-K. fl. 1 400 000, erhöht im Laufe der Jahre auf M. 16 500 000, fernere Erhöhung 1897 um M. 1 500 000 angeboten den Aktionären zu 350 %, lt. G.-V. v. 6./5. 1899 um M. 1 800 000 zu 350 %; 1899 um M. 1 200 000, angeboten den Aktionären zu 347 %. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 26./10. 1907 um M. 15 000 000 in 12 500 Aktien à M. 1200 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1908, übernommen von einem Bankkonsort. zu 105 %, welche den Aktionären diese neuen Aktien zu 105 % ange- boten hat. Der Erlös der neuen Aktien diente zum Teil zum Erwerb der Zeche Auguste Victoria zu Recklinghausen. Die G.-V. v. 2./5. 1914 beschloss zur Erweiterung der Oppauer Fabrik u. zur Verstärk. der Betriebsmittel nochmalige Kap.-Erhöh. um M. 18 000 000 in 15 000 Aktien zu M. 1200, div.-ber. für 1914 zur Hälfte, die den alten Aktionären v. 1.–28./7. 107 % = M. 1284 angeboten wurden. Weiter erhöht lt G.-V. v. 8./12. 1917 um M. 36 000 000 (auf M. 90 000 000) in 3000 Aktien à M. 1200 mit Div.-Ber. ab 3917, übernommen von der Deutschen Bank zu 107 %, angeboten den alten Aktionären 3:2 v. 28./12. 1917–25./1. 1918 zu demselben Kurse. Gleichzeitig haben die übrigen Mitglieder der Interessengemeinschaft die Erhöhung ihrer Grundkapitalien beschlossen. Die neuauf- genommenen Kapitalien werden Verwendung finden zur Deckung des bei der Ges. be- stehenden Geldbedarfes für die Durchführung ihrer Stickstoffunternehmungen. Anleihe: M. 10 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1901, war unkündbar bis 1908, Stücke (Ser. A Nr. 1–10 000) à M. 1000. lautend auf den Namen der Rhein. Creditbank u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. zu pari ab 1908 bis längstens 1925 durch jährl. Ausl. spät. am 15./9. (zuerst 1907) auf 2./1.; seit 1908 auch verstärkte Tilg. oder vollständige Kündig. mit 3 monat. Frist auf einen Zinstermin zulässig, in welchem Falle die über die reg elmässige Tilg.-Quote hinaus zur Rückzahlung gelangenden Stücke zu 102 % eingelöst werden. Die Anleihe wurde zur Erweiterung der Anlagen, speciell derjenigen zur Fabrikation von künstlichem Indigo u. zur Verstärkung der Betriebsmittel aufgenommen. Eine hypothek. Sicherheit wurde nicht bestellt, jedoch ist die Ges. nicht berechtigt, vor Tilg. dieser Anleihe einer anderen ein besseres Recht auf das Vermögen der Ges. einzuräumen. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke 30 J. (F.) Zahlst. wie bei Biv. -Scheinen exkl. Moskau. Noch in Umlauf Ende 1917 M. 4 450 000. Kurs in Frankf. a. M. Ende 1901–1916: 105, 106,