1790 Farben- und Bleistift-Fabriken etc. durchgeführt worden zu sein, denn die a. o. G.-V. v. 10./3. 1917 hatte sich mit der Sanierung der Ges. zu befassen, denn die Unterbilanz von 1915 M. 73 953 war 1916 weiter gestiegen. Da eine Rekonstruktion der Ges. nicht möglich war, so wurde am 19./6. 1917 über das Vermögen der Ges. das Konkursverfahren eröffnet. Die Aktionäre werden bestimmt leer ausgehen. Die Masse beträgt ca. M. 88 000. Das Grundstück ist noch zu verwerten. Die Konkurs-Dividende dürfte auf 15–20 % kommen. Konkursverwalter: Rechtsanwalt Dr. K. Kreher, Stollberg i. E. Dividenden 1914–1916: 0 % (Organisations- u. Baujahre). Direktion: Dr. Carl Jacobi, C. A. E. Schröder. Aufsichtsrat: Vors. Dr. Piorkowski, Berlin; Fabrikbes. Wertheim, Meerane; Ernst Binder, Dresden; Justizrat H. P. Schomburgk, Stollberg i. E. Farbwerk Mühlheim vorm. A. Leonhardt & Co. Aktien-Gesellschaft in Mühlheim a. M. Gegründet: 16./3. 1895 mit Wirk. ab 1./1. 1895. Übernahmepreis M. 1 975 969. Gründung s. Jahrg. 1901/1902. Zweck: Erwerb u. Fortbetrieb des unter der Firma A. Leonhardt & Co. in Mühlheim a. M. mit Niederl. u. Fabrikationsstätten in Manchester, Bradford, Glasgow u. Roubaix bestehender Geschäftes, u. Herstellung, sowie Verkauf von Farbstoffen (insbes. Anilinfarben) u. chem. Er- zeugnissen aller Art. In der Bilanz für 1901 wurde eine Neubewertung der Vermögenswerte vorgenommen, wobei sich Abschreib. in Höhe von M. 1 070 797 ergaben. Nach Aufzehrung der Rücklagen im Betrage von M. 690 000 ergab sich ein Fehlbetrag von M. 380 000, zu dessen Deckung einige Mitgl. der Verwalt. M. 400 000 Aktien zurückgaben (s. bei Kap.). Die Misserfolge früherer Jahre haben die Verwaltung veranlasst, durch eine vollständ. Um- gestaltung der Anlagen u. Einricht. das Werk auf den heutigen Stand der Technik zu bringen, besonders wurden auch Bauten inkl. Einrichtung zur Herstellung von Farbstoffen u. Zwischenprodukten geschaffen, auch Aufführung eines weiteren grossen Fabrikgebäudes. Aufwendungen für diese Bauten 1901–1907 M. 526 574, 307 249, 310 008, 131 153, 128 119, 43 378, 20 101. Um die Darlehen, die seinerzeit zur Vergrösser. der Betriebe aufgenommen wurden, zu konsolidieren, fand im Mai 1907 die Ausgabe von Vorz.-Aktien u. Obligationen statt, die zur Abstossung dieser Schulden (M. 1 500 000), eines Vorschusses von M. 200 000 u. der bestehenden Hypoth. von M. 300 000 dienten. Neuerdings erforderten 1914 Zugänge auf Anlagen rd. M. 220 000; 1915 M. 39 000, 1916 M. 58 812. Durch den Krieg erlitten 1914 Produktion und Absatz empfindliche Störungen, doch konnte ein Teil des Betriebes in Gang gehalten werden. 1916 u. 1917 schwierige Beschaffung der Rohmaterialien. Kapital: M. 2 700 000 in 1700 St.-Aktien (Nr. 1–1700) u. 1000 Vorz.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 500 000 in 1500 Aktien (Nr. 1–1500) à M. 1000. Erhöhung um M. 600 000 lt. G.-V. v. 26./2. 1898 in 600, ab 1./1. 1898 div.-ber. Aktien à M. 1000, angeboten den Aktionären 5:1 v. 7.–17./3. 1898 zu 170 %. Die G.-V. v. 5./4. 1902 beschloss Herabsetzung des A.-K. um M. 400 000 (auf M. 1 700 000), indem zur Tilg. der Unterbilanz per 31./12. 1901 M. 380 000 die Mitgl. der Verwaltung nom. M. 400 000 Aktien kostenlos behufs Vernicht. zu Verfüg. stellten. Zur Abstossung von Darlehen etc. (s. oben) beschloss die G.-V. v. 14./5. 1907 Ausgabe von M. 1 000 000 in 1000 Vorz.-Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1907, übernommen von Charles L. Hallgarten zu 100 % gegen Einbringen einer Forderung von M. 1 000 000, angeboten den alten Aktionären 3: 2 zu 102 %. Die Vorz.-Aktien geniessen 5 % Vorz.-Div. aber ohne An- spruch auf Super-Div. u. Nachzahl. Die Ges. ist jederzeit berechtigt, die Vorz.-Aktien zur Ein- ziehung in 3 Monaten zu kündigen, u. zwar zum Nennbetrag nebst 5 % Jahreszinsen seit dem letzten Bilanztage sowie eines Aufgeldes von 5 % des Nennbetrags. Bei einer event. Liquidat. der Ges. werden die Vorz.-Aktien zuerst befriedigt. Eine Börsen-Einführung der Vorz.-Aktien an der Börse ist nicht in Aussicht genommen. Anfang 1916 ging die Mehrheit der Aktien (rd. M. 2 000 000) in den Besitz der Chem. Fabrik Leop. Cassella & Co., G. m. b. H. in Frankf. a.M. über. Hypoth.-Anleihe: M. 1 000 000 in 5 % Teilschuldverschreib. lt. G.-V. v. 14./5. 1907, rück- zahlbar zu 103 %, unkündbar bis 1913, von da ab innerhalb 35 Jahren durch Verlos. im Jan. auf 1./4. rückzahlbar. Auch freihänd. Ankauf ist gestattet. Zs. 1./4. u. 1./10. Sicherheit: I. Hypoth. Aufgenommen zur Abstossung von Hypoth. u. Kredit. Übernommen von einem Konsort. zu 100 %. Noch in Umlauf Ende 1917: M. 921 000. Zahlst. wie bei Div. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., bis 5 % Div. an Vorz.-Aktien, dann bis 5 % Div. an St.-Aktien, vom Rest 10 % Tant. an A.-R., vertragsm. Tant. an Dir. u. Beamte (bis 15 %), Rest Super-Div. an St.-Aktien bezw. zur Verfüg. der G.-V., welche auch Sonder-Rückl. beschliessen kann. Bilanz am 31. Dez. 1917: Aktiva: Fabrikbau 263 129, Spezialbau (Arb.- u. Beamten- wohn.) 258 837, Grundstücke 179 055, Fabrikeinricht. 145 695, Dampf- u. Kraftanlage 94 513, Gasfabrikeinricht. 63 630, Fuhrpark 1, Eisenbahn-Anschluss-Geleise 59 023, Rohmaterial, Halbfabrikate etc. 246 890, Waren 556 253, Kassa, Wechsel- u. Sorten-Kto 979 163, Effekten 997 643, Feuerversicher. 28 351, Patent 1, Debit. 484 127. – Passiva: A.-K. 2 700 000, Oblig.- Anleihe 921 000, do. Zs.-Kto 11 662, R.-F. 165 000 (Rückl. 25 000), Kriegs-R.-F. 35 000, Hilfs- Versorg.-Kasse 35 000, Kriegs-Witwen- u. Waisen-F. 42 246 (Rückl. 20 000), unerhob. Div. 120, 7