Pulver-, Sprengstoff- und Zündwaren-Fabriken. 1803 – Sprengstoff-A.-G. Carbonit in Hamburg, Europahaus, Fabrik in Schlebusch, Rbeinl. Gegründet: 12./8. 1890; eingetr. 14./8. 1890. Zweck: Fabrikation und Vertrieb von Carbonit, Dynamit und sonst. Sprengstoffen, sowie Munition, Zündmitteln aller Art und verwandten Stoffen, auch von Apparaten zur Unter- suchung von Sprengstoffen; Pressanlagen für Geschossfüllungen, Unterseeminen, Abwurf- geschosse für Flugzeuge Die Fabrik ist auf einem Gelände von 85 ha bei Schlebusch belegen, an der Chaussee, nahe dem Rhein u. mehreren Eisenbahnen, 1887 neu errichtet; 37 917 qm sind mit massiven, 9515 qm mit Gebäuden aus Fachwerk u. 9014 qm mit solchen aus Holz u. Wellblech bebaut. Gesamtzahl der Gebäude ca. 350; Versich.-Sumnie für die nicht explosionsgefährlichen Gebäude u. Rohmaterial. M. 13 000 000. Hergestellt werden alle Arten Nitroglycerinsprengstoffe und als Specialartikel die Sicherheitssprengstoffe Kohlen-Carbonite u. Gelatine-Carbonite. Ausser- dem werden Ammoniaksalpetersprengstoffe Ammoncarbonite, Donarite, Chlorat u. Perchlorat- sprengstoffe fabriziert. 1904 wurde noch eine Anlage für nitrierte Teeröle für Sprengstoffzwecke errichtet. Arb.-Zahl ca. 2600. Für Neuanlagen wurden verausgabt 1911–1917 M. 480 575, 309 021, 504 480, 1 178 718, 1 431 358, 2 203 438, 1 550 300. Die G.-V. v. 28./6. 1915 beschloss die Annahme eines Anerbietens der Dynamit Act.-Ges., vormals Alfred Nobel & Co in Hamburg wegen Abänderung des zwischen ihr und der Sprengstoff A.-G. Carbonit geschlossenen Ver- trags v. 30./6. 1900 sowie der Zusatzverträge v. 20./2. 1911 u. v. 18./1. 1912, wonach an Stelle des Div.-Satzes der Nobel-Trust Co. derjenige der Dynamit-A.-G. Nobel tritt, der für 1914 12 % betrug. Der Vertrag trat in Kraft mit Wirk. vom 1./1. 1914 ab u. gilt, nach- dem die Trenn. vom Dynamit-Trust durchgeführt wurde, bis 31./12. 1925. Mit dem 1./1. 1926 soll das gesamte Vermögen der Carbonit-Akt.-Ges. an die Dynamit-Akt.-Ges. vorm. Alfred Nobel verkauft werden. Nach dem Vertrag bleibt die selbständige Organisation der Carbonit- Ges. erhalten, doch gehen die Liefer. für Rechn. u. Gefahr der Dynamit-Akt.-Ges. Kapital: M. 3 000 000 in 3000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 600 000, erhöht lt. a. o. G.-V. v. 5./4. 1911 um M. 1 400 000 in 1400 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1911. Diese neuen Aktien wurden unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre an die Dynamit Akt.-Ges. vormals Alfred Nobel & Co. in Hamburg zu 110 % mit der Massgabe begeben, dass die ge- nannte Ges. an Stelle der Bezahlung eine Forderung, welche ihr aus einem der Sprengstoff A.-G. Carbonit gewährten Barkredit an diese Ges. zustand, zum Betrage von M. 1 540 000 in die Carbonit-Ges. einbrachte. Hypothek: M. 1 600 000, eingetragen 1909 als Sicherungs-Hypoth. auf das Fabrikgrund- stück in Schlebusch zu gunsten der Dynamit-Akt.-Ges. vorm. Alfred Nobel & Co. in Hamburg. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im Mai. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., dann 5 % Tant. an Vorst., bis 4 % Div., vom Ubrigen 10 % Tant. an A.-R. (unter Anrechnung von M. 4000 fester Vergütung), Rest Super-Div. bezw. zum Extra-R.-F. Bilanz am 31. Dez. 1917: Aktiva: Grundstücke, Anlagen u. Masch. 4 313 627, Patente 1, auswärt. Lagerräume 7623, Betriebs- u. Rohstoffe, halbfert. u fert. Waren 7 909 471, Gerüt 108 485, Beteilig. 44 621, Debit. einschl. Bankguth. 23 360 345, Wertp. 1 026 841, Kassa 242 812, Wechsel 400 385, Bürgschaften 1 541 360, Hypoth. 6150. – Passiva: A.-K. 3 000 000, R.-F. 300 000, Sonderrücklage 7500, Kredit. einschl. Anzahlung. 14 285 036, Guth. befreund. Ges. 19 228 374, Bürgschaft. 1 541 360, Hypoth. 17 000, Div. 510 000, Tant. 72 456. Sa. M. 38 961 726, Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 489 491, Ablös. von Hypoth. 5000, Rein- gewinn 582 456. Sa. M. 1 076 947. – Kredit: Überschuss aus Fabrikat. u. Gewinn aus Beteil. M. 1 076 947. Kurs: In Hamburg Ende 1905–1917: 134, 129.50, 107.50, 113, 133, 142, 147, 138, 137.50, 141*, –, 213, 195 %. Eingeführt 16./1. 1895 zu 127.50 %. – In Berlin Ende 1905–1917 134.25, 128.50, 106.50, 115.75, 133.50, 142.50, 147.25, 137, 136.75, 139', –, 213, % gelassen Sept. 1905; erster Kurs 2./10. 1905: 140 %. Nur Aktien Nr. 1–1600 sind lieferbar Dividenden 1901–1917: 6¾, 5 ¾, 6, 7½, 7½, 7½, 7½, 7½, 7½, 7½, 8½, 8½, 8½, 8½, 18.7, 1777 Direktion: Rich. E. Berckemeyer, Dr. Friedr. Mouths. Prokuristen: Gg. Szalla, J. Hahn, E. Jensen, H. E. Vorsmann. Aufsichtsrat: (4–7) Vors. Gen.-Dir. Geheimrat Dr. G. Aufschläger, Stellv.: Bankier Th. Behrens, Gen.-Dir. Fl. Richter, Bank-Dir. Heinr. Wiede, Hamburg; Gen.-Dir. Dr. Paul Müller, Cöln; Vizeadmiral z. D. Friedr. Gädeke, Charlottenburg, Otto Eccius, Griesel- gasteig b. München. Zahlstellen: Hamburg: Ges.-Kasse, Mitteldeutsche Privatbank; Berlin: Lichtenstern & Co., Disconto-Ges.; Cöln: A. Schaaffhaus. Bankverein. . 3 Sprengstoff-Gesellschaft Kosmos in Hamburg, Europahaus, Alsterdamm 39. Gegründet: 6./2. 1889. Gründung siehe Jahrg. 1900/01. Zweck: Fabrikation u. Verkauf von Sprengstoff-Fabrikaten aller Art. Die Ges. steht mit der Dynamit-Act.-Ges. vorm. Alfred Nobel & Co. in einem Vertragsverhältnis, das lt. G.-V.-B. v. 28./6. 1915 eine Abänderung erfuhr. Als Grundlage für die Berechnung des Gewinn-