Pulver-, Sprengstoff- und Zündwaren-Fabriken. 1805 Gewinnrückstell. gebildeten und etwa noch weiter zu bildenden Reserven anerkannt wird; c) unter Aufhebung des § 11 des Generalkartellanschlussvertrags v. 20./11. 1894 die Siegener Dynamitfabrik in Cöln a. Rh. per 31./12. 1950 ihr Vermögen im Ganzen und ihre Firma an die Vereinigten Cöln-Rottweiler Pulverfabriken in Berlin veräussert u. die letztere Zahl. in Gemässheit der Bestimmungen des zweiten Absatzes des bisherigen §$ 11 des Generalkartell- anschlussvertrags leistet. Die Abänder. des Generalkartellauschlussvertrages mit Rückwirk. ab 1./1. 1914 ist von der a. o. G.-V. der Ges. am 30./12. 1914 genehmigt worden. (Siehe auch Rheinisch-Westfäl. Sprengstoff- Act.-Ges. in Cöln.) Kapital: M. 600 000 in 300 Aktien à M. 500 u. 450 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 300 000, erhöht lt. G.-V. v. 2./11. 1916 um M. 300 000 in 300 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1916, übernommen von einem Konsort., angeboten den alten Aktionären zu 100 % zuzügl 5 % Stück-Zs. ab 1./1. 1916 und Schlussn.-St. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie à M. 500 = 1 St., 1 Aktie à M. 1000 = 2 St. Gewinn-Verteilung; 5 % z. R.-F. bis 20 % des A.-K., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, sodann 4 % Div., vom Überschuss 8 % Tant. an A.-R., Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1917: Aktiva: Grundstücke 131 048, Wohnhäuser 24 199, Fabrik- gebäude 15 001, Kessel u. Masch. 1, Apparate 1, Utensil. 2, Fuhrwerk 1, Debit. 747 701, Avale 10 000. – Passiva: A.-K. 600 000, R.-F. 76 561 (Rückl. 7344), Spez.-R.-F. 58 031, Kredit. 79 000, Talonsteuer-Res. 1800, unerhob. Div. 300, Avale 10 000, Div. 96 000, Tant. an A.-R. 6260. Sa. M. 927 955. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 15 500, Gewinn 109 605. – Kredit: Gewinn nach Verrechnung mit den Vereinigten Köln-Rottweiler Pulverfabriken M. 125 105, Dividenden 1901–1917: 10, 8½, 10, 13, 14, 14, 13, 11, 13, 14, 14, 15, 15, 20, 28, 16, 16 %. Direktion: Gen.-Dir. Dr. Paul Müller, Cöln. Prokuristen: Wilh. Cramer, Wilh. Kill. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Geh. Komm.-Rat Dr. E. Kirdorf, Stellv. Geh. Justizrat Ed. Carp, Düsseldorf; Dr. M. Hebberling, Cöln-Lindenthal; Geh. Kommerz.-Rat Karl E. Buchholz, Hannover; Geh. Hofrat Dr. H. Schenck, Darmstadt. 0 Zahlstellen: Cöln: Ges.-Kasse, Sal. Oppenheim jr. & Co. 9― ―― Rheinisch-Westfälische Sprengstoff-Act.-Ges. in Köln, mit Fabriken in Rönsahl, Troisdorf, Nürnberg und Stadeln. Gegründet: 30./9. 1886; eingetr. 11./1. 1887. Dauer der Ges. bis 31./12. 1950. Zweck: Fabrikation u. Vertrieb von Dynamit, Pulver u. sonst. Sprengstoffen, Munition u. Zündmitteln, insbes. von solchen Sorten, welche im Bergbau Verwendung finden, sowie der Betrieb aller sich hieran anschliessenden Geschäfte. Die Ges. besitzt u. betreibt folgende Fabriken: 1) Dynamitfabrik in Rönsahl, die alle Sorten von Nitroglycerin-Sprengstoffen her- stellt; 2) Fabrik für Schiesswolle, Collodiumwolle, rauchlos. Pulver, Celluloid u. Cellon in Troisdorf; 3) Fabrik f. Fahrradteile sowie Press-, Zieh- u. Stanzartikel in Troisdorf; 4) Spreng- kapselfabrik in Troisdorf; 5) Fabriken für Zündhütchen, Flobert-, Jagd- u. Militärmunition in Nürnberg u. Stadeln. Grundbesitz zus. ca. 144 ha. 1917 durchschnittl. 12 900 Arbeiter u. Arbeiterinnen. Die Ges. ist bei der Siegener Dynamitfabrik (A.-K. M. 600 000), deren Verwalt. die Cölner Ges. führt, mit nom. M. 398 500 in Aktien u. bei der Fabrik elektr. Zünder G. m. b. H. in Cöln (St.-Kap. M. 150 000) mit einer Einlage v. M. 67 500 beteiligt. 1915–1918 starke Beschäft. in Heeresliefer. Auf Wunsch der Heeresverwalt. musste die Ges. 1916 u. 1917 ihre Anlagen abermals erheblich erweitern. Die für die Neubauten verauslagten Summen sind in der Bilanz nicht aufgeführt, da es sich um Kriegsanlagen handelt, die vorweg abgeschrieben wurden. Im Zugang erscheinen nur die neugekauften Grundstücke. Den von der Ges. für die Friedenswirtschaft übernommenen Verpflichtungen hat dieselbe durch Rückstell. von M. 4 120 000 Rechnung getragen. Die Ges. und die Act.-Ges. Siegener Dynamitfabrik waren als Rhein-Siegener Gruppe im Jahre 1894 in ein Vertragsverhältnis mit dem sogen. „General-Kartell“' getreten, dem folg. Gesellschaften: 1) Ver. Köln-Rottweiler Pulverfabriken. 2) Cramer & Buchholz Pulverfabriken m. b. H. in Hannover u. Rübeland, 3) Wolff & Co. Commandit-Ges. auf Aktien in Walsrode, u. die zur Gruppe der Nobel Dynamite Trust Company, Limited, gehörigen Dynamitfabriken nämlich: 4) Dynamit-Act.-Ges. vorm. Alfred Nobel & Co. in Hamburg, 5) Rheinische Dynamit- fabrik in Opladen, 6) Deutsche Sprengstoff-Act.-Ges. in Hamburg, 7) Dresdner Dynamit- fabrik in Dresden angehören. Diesem , General-Kartell“ ist auch die Nobel Dynamite Trust Company, Lim., für ihre ausserdeutschen Gesellschaften beigetreten. Zwischen dem „ General-Kartell' einerseits und der „Rhein-Siegener Gruppe“ andererseits besteht eine Interessengemeinschaft, nach welcher die „Rhein-Siegener Gruppe“ am Schluss eines jeden Jahres dem „General-Kartell' ihr gesamtes Geschäftsergebnis überweist. Dagegen vergütet das „General-Kartell“ der ,Rhein-Siegener Gruppe“ eine Summe, die sich aus Gewinn-Quoten für Abschreib., Div. u. Tant. zusammen- setzt. Der Vertrag läuft bis Ende 1950. Die Gesellschaften der Rhein-Siegener Gruppe ver- äussern per 31./12. 1950 ihr Vermögen im ganzen u. ihre Firma an die Vereinigten Köln- Rottweiler Pulverfabriken in Berlin, welche diese Werte für Rechnung des General- kartells übernehmen. Als Übernahmepreis ist die Summe vereinbart, welche sich ergibt, wenn man die Durchschnittszahl der für die fünf Geschäftsjahre 1946–1950 der Rhein-