1814 Ol-, Seifen-, Wachs- und Leim-Fabriken. Umgestaltung der Anlagen. Deshalb war völlige Abschreib. nötig, um das Unternehmen innerlich genügend zu stärken. Die Notwendigkeit ihre Rohstoffvorräte zu ergänzen, ver- anlasst die Ges. ferner zur Stützung des Friedensgeschäftes einen Fonds, „Preisausgleichs- u. Rohstoff-Ern.-F.“, mit M. 1 750 000 zu bilden. Zur Schaffung eines festen Mittelpunktes der Interessen des Scheidemantel-Konzerns in Bayern fand 1917 die Gründung der Zentral-Ges. für chemische Industrien G. m. b. H. mit Sitz München als ausschl. bayerisches Unternehmen statt. Diese Ges. übernahm sämtl. in Bayern gelegenen Betriebe u. die Interessen des Konzerns der Scheidemantel A.-G. Ins- besondere gingen die Fabriken Landshut I u. II u. Lehrberg auf die genannte Ges. über. Als neues Gebiet hat die Ges. die Fabrik Freimann in Verbindung mit einem bayerischen Unternehmen der chem. Industrie für Kriegszwecke umgestaltet u. in Betrieb genommen. Ferner übernahm die Ges. die Organisation der Abfallfettverwertung in Bayern in Verbind. mit der Hausmüllverwertung Puchheim G. m. b. H., von deren Stammkap. die Zentral-Ges. die Majorität bereits besass. Die a. o. G.-V. v. 25./8. 1917 erteilte 1. Genehmigung zur Begebung der im Besitz der Ges. befindlichen nom. M. 2 238 000 eigenen Aktien zum Nennwert, unter Einräumung eines Bezugsrechtes an die Aktionäre derart, dass der Besitz von M. 4000 Aktien zum Be- zuge einer vom 1. Oktober 1916 ab dividendenberechtigten Aktie berechtigt. 2. Genehmigung der Übernahme des Vermögens der Wilhelmsburger Chemischen Fabrik Hamburg, Wilhelms- burg a. Elbe, als Ganzes ohne Liquidation, insbesondere des Verschmelzungsvertrages. Von dieser Ges. besass die Ges. Scheidemandel bereits M. 595 000 des M. 600 000 betragenden A.-K. Die Ges. hat 1917 das A.-K. von M. 1 200 000 der Spratt A.-G. in Rummelsburg (Hunde- und Hühnerfutterfabrik erworben. Sie beteiligte sich bei der Fettsäure- und Glycerinfabrik Mannheim, der Liebig Fleischextrakt Co. in Antwerpen und Köln und anderen, für die Erweiterung des Arbeitsgebietes brauchbaren Unternehmungen. Hypoth.-Anleihe: M. 3 600 000 in 5 % Teilschuldverschreib. lt. Beschl. d. A.-R. v. 14./3. 1909, rückzahlbar zu 102 %. 250 Stücke à M. 4000, 800 à M. 2000, 1000 à M. 1000, lautend auf den Namen der Treuhand-Vereinigung A.-G. in Berlin oder deren Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1./10. 1910 bis spät. 1929 durch jährl. Auslos.; spät. 3 Mon. vor dem 1./10.; ab 1915 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 6 monat. Frist vor- behalten. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.) Noch in Umlauf Ende Sept. 1917 M. 1 494 000. Dieser Rest gekündigt zum 1./10. 1918. Zahlst.: Berlin: Ges.-Kasse. Dresdner Bank u. deren sonst. Niederlass.; Magdeburg: Dingel & Co. Kurs in Berlin Ende 1909–1916: 102.10, 103.20, 102.90, 100.25, 96.10, 90*, –, 95 %. Erster Kurs am 6./11. 1909: 102 %. Hypotheken u. Partialobligationen: M. 579 553, haftend auf den Fabriken Aldenhoven, Wilhelmsberg u. Lüneburg; ferner M. 75 000 Restkaufgelder. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (ist erfüllt), event. Sonderrücklagen, vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, hierauf 4 % Div., 12 % Tant. dem A.-R., wovon der engere Ausschuss einen Anteil von 3 %, Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Sept. 1917: Aktiva: Fabriks-Anlagen, Laboratorien, Bureau-Einricht. u. Patente 1, Grundstück in Berlin 765 000, Wertp. u. Beteilig. 13 543 465, Banken u. Sparkass. 9 449 014, Tochtergesellschaften 9 982 828, Debit. 4 733 254, Kassa 113 639, Kaut. 5000, Waren- u. Materialvorräte 2 185 607. – Passiva: A.-K. 11 000 000, Anleihe 1 494 000, R.-F. 1 100 000, Versich.-u. Delkr.-Kto 1 162 214, Umstellung auf Friedenswirtschaft 2 000 000, Preisausgleich- F. 2 250 000 (Rückl. 1 750 000), Unterstütz.-F. 500 000 (Rückl. 250 000), Talonsteuer-Res. 75 000, verloste Anleihe 9180, do. Zs.-Kto 33 000. Hypoth. 579 553, Restkaufpreise auf erworbene Fabriken 75 000, unerhob. Div. 4683, Banken 1 044 941, Tochtergesellsch. 1 975 539, Kredit. (einschl. Kriegsrückl. 13 533 600, Div. 2 200 000, Sondervergüt. 1 100 000, Tant. an A.-R. 393 615, Vortrag 247 483. Sa. M. 40 777 811. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: allg. Spesen 1 688 874, Steuern u. Versich. 325 068, Abschreib. auf Fabriksanlagen 3 638 251, Gewinn 5 941 099. – Kredit: Vortrag 48 459, Er- trägnisse aus Fabrikat., Handelsgeschäften, Beteil. u. Zs. 11 544 834. Sa. M. 11 593 293. Kurs Ende 1898–1915: 189, 268, 255, 259.50, 280, 290, 247.50, 223, 181.90, 221, 215, 247, 317, 298.50, 265, 122, 48.50*, – %. Aufgelegt 30./3. 1898 zu 140 %. Notierten bis 1915 in Mün- chen. Auch in Wien eingeführt. Dividenden 1895/96–1916/17: 6, 9, 12, 18, 18, 18, 18, 18, 15, 7, 5, 10, 12, 14, 15, 15, 15, 0, , 12, 20 % (u. 10 % Bonus). C.-V.: 4 J. (K.) Direktion: Gen.-Dir. Moritz Salomon, Dir. Ing. Ed. Salm, Stellv. Rob. Epstein, Arthur Jacker, Berlin. Prokuristen: Kollektiv: Alb. Obersohn, J. Wodicka, P. Kraft, Berlin; Herm. Gögelein, Landshut; Repräsentanten für Österreich: Matth. Paffen, Königsberg a. E.; Rich. Weiss, Wien; Joh. Arnold, Hamburg; Jul. Schellhaas, Wilhelmsburg a. d. E. Aufsichtsrat: (höchstens 16) Vors. Geh. Justizrat Maxim. Kempner, Stellv. Max Obersitzko, Berlin; Louis Bär, Lübeck; Kurt Kramer, Berlin; Hugo Loeser, Trier; Ludwig Sontheim, Bank-Dir. Henry Nathan, Bank-Dir. Carl Zillmer, Berlin; Adolf Wolff, Schwäb. Hall; Bankier Curt Haase, Magdeburg. Zahlstellen: Berlin: Ges.-Kasse; Berlin, Dresden u. München: Dresdner Bank; Magdeburg: Dingel & Co.; München: E. & J. Schweisheimer; München u. Landshut: Bayer. Hypoth.- u. Wechsel-Bank; München: E. & J. Schweisheimer; Wien: Unionbank; Budapest: Ung. Allg. Creditbank.