1818 O1, Seifen-, Wachs- und Leim Fabriken. Fabrik mit modernen Apparaten u. Masch., die am 1./7. 1914 den Betrieb aufgenommen hat; infolge des Kriegsbeginn musste die Fabrik von August bis Ende Oktober stilliegen. Der Bruttogewinn für 1914 (M. 361 267) wurde zu Abschreib. verwendet. 1915 auf Lizenzen M. 570 000 u. auf Anlagen M. 136 227 abgeschrieben, ausserdem einen Reingewinn von M. 265 918 erzielt, 1916 M. 52 749 Reingewinn. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1917: Aktiva: Grundstück 195 000, Gebäude 505 000, Maschin. u- Einricht. 768 761, Gleisanlage 13 000, Utensil. 27 508, div. Anlagen 197 000, Lizenzen 550 000, Rohmaterial. u. Ingredienzien 44 860, Material. 37 405, Debit. inkl. Bankguth. 670 376, Kassa 87, Effekten 301 840, Unk.-Vortrag 989, vorausbez. Versicher. 3393. – Passiva: A.-K 3 000 000, Hypoth. 156 000, Kredit. 58 528, Unk. 34 370, unerhob. Div. 300, R.-F 13 295, Vortrag 52 729. Sa. M. 3 315 223. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 96 862, Gewinn 52 720. – Kredit: Vortrag 52 729, Betriebsgewinn abzügl. Unkosten 96 862. Sa. M. 149 592. Dividenden 1907–1917: 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 6, 0, 0 % (1909–1914 Baujahre). Direktion: Dr. Ferd. Hensel, Fritz Schwabe. Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. Dr. A. Strube, B. C. Heye, Bremen; Dir. A. Volland, Hamburg. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Bremen: Deutsche Nationalbank, E. C. Weyhausen; Oldenburg u. Brake: Oldenb. Spar- u. Leihbank. Oelfabrik Grossgerau-Bremen in Bremen mit Zweigniederlassung in Gross-Gerau. Gegründet: 11./11. 1882 (eingetr. 4./4. 1886) in Grossgerau unter der Firma Oelfabrik Gross-Gerau vorm. Schoenenberger & Co. Nach Errichtung einer Zweigniederlassung in Bremen durch G.-V.-B. v. 3./11. 1899 wurde die Firma umgeändert in „Olfabrik Gross- Gerau-Bremen“. Durch Beschluss v. 29./6. 1901 wurde Bremen zum Ort der Hauptnieder- lassung bestimmt und die Niederlassung in Gross-Gerau in eine Zweigniederlassung umge- wandelt. Eingetragen in Bremen am 9./5. 1900 bezw. 17./9. 1901. Zweck: Herstellung und Verwertung von Ölen und mit der Olfabrikation zusammen- hängenden Fabrikaten jeder Art. Die Hauptfabrikation in den Fabriken ist die Verarbeitung von Coprah u. Palmkernen, in den Bremer Fabriken ausserdem noch solche von Baumwoll- saat. Die Hauptversandartikel sind somit: Kokosöl, Palmkernöl, Baumwollsaatöl u. deren Rückstände: Kokoskuchen, Palmkuchen, Baumwollensaatmehl, die als Viehfutter Verwend. finden. Besitztum: In Bremen befindet sich die Hauptfabrik mit dem Zentralverwaltungs- gebäude am Holz- u. Fabrikhafen; Gelände ca. 17 800 qm, wovon ca. 9000 qm im Eigen- tum der Ges. stehen, der Rest ist vom Staate gepachtet mit Vorkaufsrecht u. der Pflicht der Ges., das Grundstück innerhalb 10 Jahren, ab 1./10. 1906 gerechnet, käuflich zu erwerben, u. zwar zum Preise von M. 24 pro qm. Die Zufuhr der Rohware erfolgt auf der Weser. Das Etablissement hat nach der Wasser- u. der Landseite Eisenbahnanschluss. In Gross-Gerau befindet sich die Fabrikanlage (Flächenraum 20 500 qm) an der Mühlenstr. u. hat einen eigenen Eisenbahnanschluss vom Bahnhof Gross-Gerau von ca. 600 m Länge. Auch hier erfolgt die Zufuhr der Rohware fast ausschliessl. auf dem Wasserwege von den See- häfen nach Mainz-Gustavsburg, wo die Ware umgeladen u. per Bahn nach Gross-Gerau weiter transportiert wird. Die zum Betrieb erforderliche Kraft wird von 2 Dampfmasch. von insges. 1550 PS. geliefert, ausserdem besitzt jede Fabrik eine Reservemasch. von 400 PS. Die Leistungsfähigkeit der ganzen Anlage beträgt ca. 360 t Rohware (Olfrüchte) pro Tag (zu 24 Stdn. gerechnet). Die Kunerolwerke, welche seit Anfang 1909 eine besondere Abteilung der Fabriken bildeten u. Pflanzenbutter „Kunerol“ herstellen, wurden 1912 in ei besondere Ges. unter der Firma Kunerolwerke G. m. b. H. in Bremen (St.-Kap. M. 1 500 000) umgewandelt, welche die Ölfabr. Grossgerau-Bremen besitzt (letzte Div. 10, 7, 6 %). Seit Mitte Okt. 1909 findet die Fabrikat. dieser Tochter-Ges. in einer in Bremen-Hastedt neu eingerichteten u. wesentlich grösser angelegten Fabrik statt. Am 22./9. 1906 Brand der Bremer Fabrik der Ges. Grossgerau-Bremen. Die neue Fabrik in Bremen wurde ganz in Stein u. Eisenbeton aufgeführt u. gelangte Jahr nach dem Brande wieder in Betrieb; mit Sprinkleranlage versehen. Sämtl. Neuanlagen erforderten bis ult. März 1908 M. 2 142 851. Zugänge 1908/09–1916/17: M. 137 752, 192 400, 671 542, 262 040, 648 397, 142 036, rd. 83 000, 58 500, 75 888, 116 752. Beamte u. Arb. ga. 500. 1911/12 Erwerb bezw. Beteiligung an einem Fetthärtungsverfahren für tierische Öle zu technischen u. zu Speise-Zwecken, haupt- sächlich Trane und Fischöle; siehe auch Kap. Die Fettraffinerie-Akt.-Ges. hat das Ver- fahren für technische Zwecke erworben; die Ges. Grossgerau-Bremen ist an dieser Ges. be- teiligt (Div. 1915–1917: 6, 0, 0 %). Das Patent f. Speisezwecke hat Grossgerau-Bremen behalten, beabsichtigt aber vorläufig nicht es auszunutzen. Aus dem Gewinn für 1914/15 wurde eine Kriegsrücklage von M. 250 000 gebildet, 1915/16 um M. 150 000 erhöht. 1917/18 nur 72 119 Reingewinn erzielt, da die Ölfabrikation infolge Massnahmen des Kriegsamts ruhen musste. Produktion: An Rohware bezw. Ölsaaten wurden verarbeitet 1906/07: 28 150 t im Werte von M. 8 200 000, 1907/08: 54 340 t (Wert M. 15 400 000), 1908/09: 76 707 t (Wert M. 22 800 000),