1906 Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. Bunt- u. Luxuspapier-Fabrik Goldbach in Goldbach bei Bischofswerda; Zweigniederlass. in Dresden, Neugasse 32. Gegründet: 22./6. 1891 mit Wirkung ab 1./1. 1891. Besteht seit 1857, nach Goldbach ver- legt 1872. Übernahmepreis der der Firma Herrm. Gmeiner gehör. Fabrik in Goldbach nebst Niederlage in Dresden mit Masch. etc. für M. 837 679 abzügl. M. 513 987 Passiven = M. 325 000. Zweck: Herstellung, Ein- u. Verkauf von Bunt- u. Luxuspapieren aller Arten. Kapital: M. 385 000 in 385 Akt à M. 1000. Urspr. M. 450 000, herabgesetzt 1895 um M. 25 000 u. It. G.-V. v. 18./6. 1902 um M. 40 000. Diese M. 65 000 wurden der Ges. vom Vorst. zur Ver- nichtung unentgeltlich überlassen. Hypotheken: M. 85 000. Anleihe: M. 100 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. à M. 1000 u. 100, welche nach obigen M. 85 000 hypoth. Sicherheit erhalten haben, rückzahlbar zu 103 %, aufgenommen lt. G.-V. v. 9./8. 1901 zur Konsolid. des Unternehm. Noch in Umlauf M. 42 100. Auslos. im Okt. auf 1./4. Zahlst.: Wie bei Div.-Scheinen. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. Jum 1 AÄAktie . Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., etwaige besond. Rückl., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 % Div., vom Ubrigen 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergütung von zus. M. 3000). Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1917: Aktiva: Immobil. 221 984, Masch. 75 999, Wasserbauten 17 860, Mobilien Goldbach 1, do. Dresden 1, Lichtanlage 1, Heiz- u. Kochanlage 1, Pferde u. Wagen 2223, Hypoth. II 25 500, fertige u. halbf. Papiere u. Rohstoffe 179 082, Farben, Che- mikalien, Material. u. Utensil. 66 587, Debit. 135 327, Banken- u. Postscheck-Guth. 114 193, Effekten 24 220, Wechsel 8217, Kassa 5060. —– Passi va: A.-K. 385 000, Hypoth. 85 000, Teil- schuldverschreib. 42 100, do. Tilg.-Kto 400, R.-F. 38 500 (Rückl. 9409), Spez.-R.-F. 30 000, Delkr.-Kto 28 197, Reparat.-F. 37 589 (Rückl. 10 000), Talonsteuer 3000, Rückstell. 6266, Kredit. 114 025, Div. 46 200, Tant. an Vorst. u. A.-R. 10 863, do. an Beamte u. Arb. 8451, Vortrag 40 666. Sa. M. 876 260. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 181 745, Gehälter, Zs., Steuern. Verkaufsprovis. etc. 98 485, Gewinn 195339. – Kredit: Vortrag 23 490, Zs. 11 721, Betriebsgewinn 440 358. Sa. M. 475 570. Dividenden 1904–1917: 4½, 5, 5½, 4, 1, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 3, 10, 12 %. C.-V.: 4 J. (K.) Vorstand: Max Sturm, Goldbach. Prokurist: H. A. Bergmann, Dresden. Aufsichtsrat: Vors. B. Melzer, Dresden; Stellv. P. Horsella, Radebeul; Dir. Jul. Weber, Bischofswerda; Bank-Dir. A. Glaesser, Ereiberg i. Sa. Zahlstellen: Goldbach u. Dresden: Eigene Kassen; Dresden: Mitteldeutsche Privat-Bank; Bischofswerda: Bankverein A.-G. Varziner Papier-Fabrik zu Hammermühle-Varzin. Gegründet: 21./2. 1890; eingetr. 8./4. 1890. Zweck: Fortbetrieb des vom Komm.-Rat Mor. Behrend in Varzin zu Hammermühle, Fuchs- mühle und Campmühle betriebenen Fabrikgeschäftes für Papier und verwandte Waren. Bei der Gründung der Akt.-Ges. brachte Komm.-Rat Mor. Behrend das ihm gehörige, zu Hammer- mühle, Fuchsmühle u. Campmühle bei Varzin betriebene Papierfabrikationsgeschäft nebst den sämtl. ihm gehör. Masch., Utensil u. Vorräten, den Aktivis u. Passivis als Einlage in Anrechnung auf das A.-K. für den Wert von M. 970 000 in die Ges. ein. Die restlichen M. 30 000 sind von den Gründern bar eingezahlt worden. Ferner trat die Ges. an Stelle des Komm.-Rats Behrend in den von ihm mit dem Fürsten von Bismarck geschlossenen Pachtvertrag v. 12./10. 1889 ein, welcher nebst verschiedenen Nachträgen bis 31./12. 1940 läuft. Die jährl. Pachtsumme ist mit insges. M. 88 779 stipuliert. Danach gewährt die Ver- pächterin, die Fideikommissherrschaft Varzin, der Pächterin, der Akt.-Ges. Varziner Papier- fabrik, das Recht, die drei Wassermühlen u. zwar Hammermühle, Campmühle u. Fuchs- mühle zu benutzen u. darin die Holzschleiferei, Papier- u. Pappenfabrikat. zu betreiben. Die drei an der Wipper gelegenen Wassermühlen haben eine Wasserkraft von zus. je nach dem Wasserstande 600–1200 PS., u. gehören dazu die nach dem Vertrage von der Ver- pächterin auf ihre Kosten hergestellten Neuanlagen, Turbinen, Haupttransmissionen und die auf den Grundstücken errichteten Fabrikgebäude u. Beamtenwohnhäuser Ausserdem sind noch daselbst errichtete Arbeiterwohnhäuser nebst Ackerland mitvermietet. Sollte im Laufe der Pachtjahre bis 31./12. 1940 die vorerwähnte Industrie für die Pächterin nicht mehr rentabel sein, so ist dieselbe berechtigt, die gepachtete Anlage auch zum Betriebe eines anderen Industriezweiges zu benutzen. Bei Ablauf der Pachtzeit sind die seitens des Pächters errichteten Gebäude nach Wahl des Verpächters zum Taxwerte zu überlassen oder der urspr. Zustand auf Kosten des Pächters wiederherzustellen. Die Papierfabrik Hammermühle arbeitete bis 1907 mit 2 Papiermasch. von zus. 3 m Papierbreite. Diese wurden nach Erweiter. der Fabrik durch 2 Papiermasch. neuesten Systems von je 2.60 m Arbeitsbreite nebst den dazu gehörigen modernen Hilfsmasch. ersetzt. Ausserdem besitzt Hammermühle eine für die Papierprod. ausreichende Sulfitcellulose-Fabrik. Diese ist für eine Tagesprod. von ca. 45 000 kg eingerichtet, sie besitzt 3 stehende und 4 rotierende Kocher, ferner 5 mechan. Schwefelkiesöfen mit dazu gehör. Apparaten u. Absorptionsanlagen. Die Fabrik ist durch eine der Ges. gehörige Gleisanlage von ca. 1 km Länge an die Staats- bahn angeschlossen. Die Fabrik Campmühle besitzt eine Papiermasch. von 1.60 m Arbeits-