Kammgarn-Spinnereien und -Webereien. 2019 1917 vorwiegend Herstell. von Heeresaufträgen, auch starke lohnweise Beschäftig. der Färberei. Seit 1916 auch Herstellung von Papiergarnen. Kapital: M. 12 000 000 in 12 000 Aktien à M. 1000. (Die a. o. G.-V. v. 17./5. 1907 beschloss Ausgabe von 2900 neuen Aktien, Stücke B (Nr. 7001–9900) à M. 1000 zwecks Umtauschs gegen die alten im Umlauf befindl. 580 Stück Aktien à M. 5000 Nennwert; ist geschehen.) Das urspr. A.-K. betrug M. 1 400 000, wurde 1883 durch Ausgabe von 300 Aktien à M. 5000 auf M. 2 900 000 und 1889 um M. 2 000 000 erhöht, emittiert zu 130 %; weiter 1897 um M. 1 000 000 in Nam.-Aktien à M. 1000 zu 150 %. 1899 um M. 2 000 000 in 2000 Nam.- Aktien à M. 1000, hiervon angeboten M. 1 200 000 den Aktionären und Gesellschaftern zu 150 % Von den restlichen M. 800 000 wurden M. 300 000 zu 162 %, M. 500 000 zu 170 % gezeichnet. Die 1899er Erhöh. erfolgte zur Verstärk. der Betriebsmittel. Die a. o. G.-V. v. 18./10. 1906 beschloss nochmalige Erhöhung des A.-K. um M. 2 000 000 (also auf M. 9 900 000) in 2000 Nam.-Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1907, übernomm. von einem Konsort. zu 140 %, angeboten den alten Aktionären und den Gesellschaftern zu 146 %. Agio mit M. 800 000 in R.-F. Diese neuen Mittel dienten zur Vergrösser. der Anlagen in Leipzig, ferner davon ca. M. 600 000 zur Erhöh. des Anteils an der Konkordia- Spinnerei Stöhr & Co. in Neschwitz, ca. M. 750 000 zur Beteiligung an einer Firma in Werden; diese wieder abgestossen. Die a. o. G.-V. v. 29./5. 1911 beschloss die Umwandl. der Kommandit-Ges. a. A. in eine Akt.- Ges. Mit dieser Umwandl. ging Hand in Hand die Erhöh. des bisher. A.-K. von M. 9 900 000 auf M. 12 000 000. Von dieser Erhöh. von M. 2 100 000 dienten zunächst M. 100 000 zur Rückzahl. des gleichhohen Anteils am Ges.-Kap. des bisherigen persönl. haftenden Gesellschafters, des Komm.-Rat Stöhr. Der weitere Beschluss ging dahin, den beiden bisherigen Geschäftsinhabern den Betrag von M. 1 000 000 neue Aktien gegen Barzahl. zu bari zu überlassen als Gegen- leistung der Ges. für die Aufgabe aller Rechte und Ansprüche, die sich für die Geschäfts- inhaber aus ihrer bisherigen Stellung herleiteten. Die weitere Erhöhung des A.-K. um M. 1 000 000 diente zum Erwerb von Aktien der Kammgarnspinnerei C. F. Solbrig Söhne, Akt.-Ges. in Chemnitz dergestalt, dass die Stöhr-Aktien mit 185 % gegen 105 % für Solbrig- Aktien ausgetauscht wurden. Die Kammgarnspinnerei Stöhr & Co. kam durch diese Trans- aktion u. 1917 weiter hinzuerworbenen M. 235 000 Aktien in den Besitz des weitaus grössten Teiles der Solbrig-Aktien (nom. M. 1 950 000) und gewann damit den ausschlaggebenden Einfluss in dieser Ges., deren A.-K. M. 2 000 000 beträgt (Div. 1912–1917: 5, 0, 4, 6, 3, 8 %). Agio der Aktien-Em. v. 1911 mit M. 794 200 in R.-F. Anleihe: M. 4 000 000 in 4 % Oblig. von 1906, rückzahlbar zu 103 %, kündbar seit 1912, Stücke à M. 1000, lautend auf den Namen der Allg. Deutschen Credit-Anstalt in Leipzig. 28. 2/I. u. 1¼ Tilg. ab 1912 durch Verlos. im März auf 30./6. Noch in Umlauf Ende 1917: M. 3 121 000. Die Anleihen haben keine hypoth. Sicherheit erhalten. Coup.-Verj.: 4 J. (F.), der Stücke in 15 J. (F.). Zahlst.: Leipzig: Ges.-Kasse, Allgem. Deutsche Credit-Anstalt; Berlin: Disconto-Ges. Aufgelegt am 22./6. 1906 zu 101.25 %. Kurs in Leipzig Ende 1906–1916: 101, 98.50, 97.50, 98, 98.50, 98.50, 97.50, 95, 95.40*, –, 90 %. Erster Kurs daselbst 29./10. 1906: 101 %. Am 22./7. 1907 aueh . Borlin zum ersten Kurse von 98.50 % eingeführt. Kurs daselbst Ende 1909–1916: 98, 98.50, 98.50, 97, 95.50, 95.50*, –, 0% Hypotheken: M. 2 500 000 (werden bis Ende 1919 mit jährl. M. 125 000 amortisiert). Un- getilgt Ende 1917 M. 250 000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. April. Stimmrecht: Je M. 1000 Aktienbesitz = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (ist erfüllt), event. Festsetzung ausserord. Abschreib. und Dotation weiterer Reserven, alsdann bis 4 % Div., 5 % Tant. an A.-R., Überrest Super- Div. bezw. nach Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1917: Aktiv a: Grundstücke 2 175 000, Gebäude 2 150 000, Kraft- u. Lichtanlagen 1 200 000, Masch. 375 000, Utensil. 100. Kämmerei-Anlagen 1 300 000, Beteilig. 620 000, Effekten 12 426 464, Assekuranz 176 405, Kassa 295 970, Wechsel 1 200 000, Sonder- rückl. für Kriegsgewinnsteuer 391 880, Debit. 4 902 953, Garnbestände 6 748 969. – Passiva: A.-K. 12 000 000, R.-F. 4 119 2 0, Spez.-R.-F. 294 250, Kriegsrückstell.-Kto 1 400 000 (Rückl. 800 000), Ed. Stöhr-Stiftung 310 000, Pens.- u. Unterst.-F. 520 000 (Rückl. 80 000), Teilschuld- verschreib. 3 121 000, Talonsteuer-Res. 140 000 (Rückl. 20 000), Amort.-Hypoth. 250 000, Ein- lage d. Beamten u. Arb. 1 290 745, Kredit. 9 175 287, Kriegsgewinnsteuer-Rückl. 404 000, Div. 720 000, do. unerhob. 11 900, Tant. an Vorst. 54 885, do. an A.-R. 18 678, Grat. 60 000, Vor- trag 72 797. Sa. M. 33 962 743. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 586 521, Steuern u. Stempel 241 787, Unfallversich., Krankenkasse, Inval.- u. Altersversich. 56 714, Gewinn 1 839 296. – Kredit: Vortrag 121 050, allg. Erträgnis-Kto 2 603 268. Sa. M. 2 724 319. Kurs der Aktien: In Leipzig Ende 1901 –1917: 143, 170, 167.75, 146.50, 171, 178, 163.75, 163.50, 229, 205.25, 180.25, 173, 155, 149*, –, 145, 167.25 %. – In Berlin Ende 1901–1917; 143, 169.50, 166.25, 148, 171.50, 179, 163.75, 165, 231, 207.50, 179.75, 173.25, 155.50 147.90*, 167 % Eingef. 11./11. 1899 zu 185 %. Ab 2./10. 1911 sind nur solche Aktien u. Oblig. (s. oben) lieferbar, die auf die neue Firma abgest. sind. Diridenden 1901—1917: 8,11, 7 5, 10, 14, 14, 12, 16, 14, 10, 12, 8, 8, 10, 6, 6 %, C.-V.: 3 . (5) Direktion: Georg Stöhr, Dr. Kurt Kuntze, Leipzig. Prokuristen: R. Liebetrau, G. Harz, W. Zenker, A. Kurtze, Adolf Ritzhaupt. 127