2048 Baumwoll-Spinnereien und-Webereien.

Die Erwerbs- u. Erstellungskosten der gesamten Betriebsanlagen belaufen sich seit Gründung
der Ges. bis 31./12. 1917 auf M. 7 097 532. Die Gesamtabschreib. für den gleichen Zeitraum
betragen M. 3 694 220. Der dermalige Buchwert ist somit M. 3 403 311. Die Etabliss. arbeiten
mit 53 288 Spindeln u. 1393 Webstühlen, ca. 1700 PS. Friedens-Jahresverbrauch ca.
11 000 Ballen Baumwolle. 1916 u. 1917 Betriebseinschränkungen.

Kapital: M. 3 000 000 in 3000 Aktien à M. 1000.

Hypotheken: M. 740 000, davon M. 660 000 auf Blaichach.

Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Quartal. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St.

Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (ist seit 1909 erfüllt), 4 % Div., vom verbleib. Über-
schuss event. Dotierung für Separat-Res., vom Rest 10 % Tant. an A.-R. u. vertragsm. Tant.
an Vorst., Rest zur Verf. der G.-V. Der A.-R. erhält ausserdem eine feste jährliche Vergüt.
von zus. M. 12 000.

Bilanz am 31. Dez. 1917: Aktiva: Liegenschaften 27 000, Immobil. 1 872 433, Masch.
1 040 582, Arb.-Häuser 457 507, Neuanschaffungen 5788, Warenvorräte 1 132 868, Kassa 2628,
Wertpap. 449 053, do. der Pens.-Kasse 132 632, do. der Witwen- u. Waisen-Unterst.-Kasse
37 272, do. der Ersparniskasse 73 500, Bankguth. 63 552, Debit. 678 144. – Passiva: A.-K.
3 000 000, Hypoth. 740 000, Darlehen 250 000, R.-F. 300 000, Sep.-R.-F. 150 000, Pens.-Kasse
143 401, Witwen- u. Waisen-Unterst.-Kasse 57 930 (Rückl 20 000), Ersparniskasse 75 448,
Kriegsgewinnsteuer, Rückl. 123 000, Kredit. 493 388, Div. 240 000, Tant. u. Grat. 23 918,
Kriegsfürs. 30 000, Übergang z. Friedenswirtschaft 200 000, Vortrag 145 874. Sa. M. 5 972 962.

Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Zs. 43 788, Abschreib. 138 276, Kriegsgewinnsteuer-
Rückl. 123 000, Gewinn 659 793. – Kredit: Vortrag 165 799, Einnahmen aus Wohnungs-
mieten 11 874, freigewordene Kriegsgewinnsteuer-Rückl. v. 1915 230 762, Fabrikat.-Über-
schuss 556 422. Sa. M. 964 858.

Kurs Ende 1902–1917: 98, 131, 133, 139.50, 163, 152, 156, 142, 129, 108, 105, 104, —,
–, 110, – %. Eingeführt 1896 zu 138 %. Notiert in München.

Dividenden 1902–1917: 4, 7, 6½, 8, 10, 12, 8, 6, 4, 2, 6, 5, 4, 8, 6, 8 %. C.-V.: 5 J. (F.)

Direktion: Rud. Zellweger. Prokuristen: Heinr. Gross, Friedr. Sterk, Hans Gyr.

Aufsichtsrat: (5–7) Vors. Rentier Aug. Gyr, Zürich; Stellv. Bank-Dir. Dr. jur. Wolff,
München; Jak. Bickel, Alfred Schmidt-Salzmann, Stuttgart; Dir. Gustav Gradner, Uhingen;
Carl Heinr. Gyr, München; Dir. Konrad Wagner, Stuttgart.

Zahlstellen: Eigene Kasse; München: Deutsche Bank.

Actien-Gesellschaft für Baumwoll-Industrie in Bocholt.

Gegründet: 1891. Zweck: Übernahme und Betrieb der ,Bocholter Färberei und
Druckerei Diepenbrock & Co., der mech. Weberei „Wittwe Aug. Meyeré, der mech. Weberei
„Bernhard Rensing“, der mech. Weberei „Gebrüder Giessingé, sämtl. zu Bocholt. In Betrieb
sind ca. 8100 Spindeln u. 250 Webstühle. Das J. 1908 schloss mit M. 120 420 Unterbilanz
ab; für 1909 ist eine solche von M. 118 531 ausgewiesen, die sich 1910 um M. 77 082 erhöhte
u. 1911 weiter auf M. 298 675 stieg. (Sanierung s. b. Kap.) Im J. 1912 entstand ein neuer
Verlust von M. 73 291, vermindert 1913 auf M. 40 640, erhöht 1914 auf M. 46 921, vermindert
1916 auf M. 39 292, 1917 auf M. 39 282.

Kapital: M. 300 000 in 300 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 565 000, erhöht lt. G.-V. v. 6./7.
1897 um M. 335 000 in 335 Aktien à M. 1000, begeben zu pari; das A.-K. betrug also v.
1897–1912 M. 900 000. Die G.-V. v. 12./2. 1912 beschloss der Ges. von je 3 Aktien 2 Stück
zur Verfügung zu stellen, das A-K. also auf M. 300 000 herabzusetzen. Der zur Verfüg. des
Vorstandes gestellte Teil des A.-K., nämlich M. 600 000 wurden verwendet zur Entfernung
der Unterbilanz (Ende 1911 M. 298 675), zu Abschreib. u. zum Ausgleich der Verluste, welche
bei dem Verkaufe der Weberei u. Färbereimaschinen entstanden sind bezw. entstehen; der
verbleibende Rest (M. 78 182) wurde auf Res. verbucht.

Grundschuld: M. 250 000 in 4½ % Oblig. von 1900, Stücke à M. 1000 u. 500, rückzahlbar
zu 102 %. Tilg. durch jährl. Auslos. von M. 10 000 im Dez. auf 1./7. (zuerst 1908). Noch in
Umlauf Ende 1917 M. 150 000. Zahlst.: Bocholt: Westfäl. Bankverein (Essener Credit-Anstalt).

Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St.

Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., 5 % Div., vom Übrigen 5 % Tant. an A.-R., vertragsm.
Tant., event. Sonderrücklagen, Rest zur Verf. der G.-V.

zilanz am 31. Dez. 1917: Aktiva: Kassa 415, Waren 1920, Grund u. Gebäude 153 644,
Masch. 196 378, Bahnanschluss 1, Effekten 88 680, Debit. 32 811, Verlust 39 282. – Passiva:
A.-K. 300 000, Oblig. 150 000, Kredit. 50 388, Reingewinn 12 746. Sa. M. 513 134.

Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk., Steuern u. Reparat. 10 834, Abschreib. 29 754,
Reingewinn 12 746. Sa. M. 53 334. – Kredit: Betriebsüberschuss M. 53 334.

Dividenden 1902–1917: 3, 3½, 1½, 0, 2, 2, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. C.-V.: 4 J. (K.)

Direktion: Ferd. Wiethold.

Aufsichtsrat: (4) Vors. M. von Velsen, Jos. Wiethold sen., Alex Hendrix, F. Remy.

Baumwollspinnerei Rothe Erde in Bocholt.

Die Ges. ist durch Beschluss der G.-V. vom 12./6. 1918 infolge Veräusserung des Ver-
mögens an die F. H. Hammersen Akt.-Ges. zu Osnabrück aufgelöst. Durch denselben Be-
schluss ist die Vereinbarung, dass die Liquidation des Vermögens der Akt.-Ges. Baumwoll-