Jute-Spinnereien und-Webereien. gegen Barzahlung von M. 500 für eine Aktie ohne weitere Stempel- u. sonstige Spesen zum Bezug anzubieten (geschehen im April–Mai 1914). Die am Einzahlungsbetrag fehlenden, von den Bezugsberechtigten auf eine neue Aktie hiernach nicht zu bezahlenden M. 500 wurden durch die Ges. aus den Rücklagen gedeckt. Anleihe: M. 500 000 in 4½ % Schuldverschreib., rückzahlb. zu 103 % (M. 450 000 von 1899 u. M. 50 000 von 1901), Stücke à M. 500. Zs. 1./10. u. 1./4. Tilg. ab 1905 durch Verlos. im Jan. auf 1./4. Weitere M. 500 000 in 4½ % Schuldverschreib., Stücke à 500, wurden 1905 begeben, ebenfalls zu 103 % rückzahlb. Ende 1917 zus. in Umlauf M. 722 500. Zahlst. wie bei Div. Geschäftsjahr: Kalenderj. (bis 1901: 1./7.–30./6.). Das Geschäftsj. 1901/1902 umfasste 18 Mon. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1917: Aktiva: Gelände, Kanal- u. Wasserrechte u. Gebäude 2 145 160, Masch. u. Geräte 715 069, Waren 738 851, Aussenstände 2 078 266, Wertp. u. Schatzanweis. 2 840 414, Kassa 10 092. – Passiva: A.-K. 3 600 000, Schuldverschreib. 722 500, Kredit. 608 268, R.-F. 2 065 752, Unterstütz.-Kasse 113 908, Geh. Komm.-Rat Ed. Kauffmann-Fehr- Arb.-Unterst.-F. 20 000, Gewinn 1 397 425. Sa. M. 8 527 854. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 104 118, Abschreib. 128 295, Rein- gewinn 1 397 425. – Kredit: Vortrag 520 672, Bruttogewinn 1 109 166. Sa. M. 1 629 839. Dividenden: 1894/95–1900/1901: 5, 5, 5, 5, 5, 7, 7 %; 1901/1902 (18 Mon.): 7 % (f. M. 162 500 neue Aktien u. Interimsscheine p. r. t, 9 Mon.); 1902/1903–1903/1904: 8, 8 %, und zwar für die Aktien Nr. 1051–1500 für M. 375 000 pro ½ Jahr, für den Rest voll; 1905–1917: 10, 12, 15, 15, 15, 15, 2, 2, 2, 2, 2, 2, 2 %. C.-V.: 5 J. (F.) (Gewinn 1909–1917: M. 723 688, 830 181, 874 368, 769, 573, 956 726, 655 124, 1 164 143, 1 153 226, 1 397 425.) Direktion: Ing. Wilh. Baumgartner. Prokurist: O. Preisser. Aufsichtsrat: Vors. Bankdir. Friedr. Keller, Stellv. Rentner Karl Werger, Freiburg i. Br.; Jul. Gütermann, Gutach; Dir. Gust. Christ, Basel; Fabrikant Heinr. Schlumberger, Mülhausen; Komm.-Rat Max Heidlauff, Lahr i. B. Zahlstellen: Eigene Kasse; Freiburg i. Br. und Karlsruhe: Filialen der Rhein. Credit- bank; Freiburg i. Br.: Dresdner Bank. „Vereinigte Hanfschlauch- und Gummiwaaren-Fabriken zu Gotha, Aktien-Gesellschaft“ mit Zweigniederlassungen in Arnstadt i. Th., Dresden-Löbtau, Magdeburg, Frankfurt a. M.–Niederrad. Gegründet: 8./10. 1888 mit Wirkung ab 1./1. 1888; eingetr. 18./10. 1888. Zweck: Fabrikation von Hanf-, Flachs-, Baumwollen- u. Ramie-Schläuchen, besonders für Feuerwehrbedarf, von Feuer- u. Tränkeimern, Rettungsschläuchen, Sprungtüchern u. Wasserreservoirs, von Treibriemen in Leder, Hanf, Baumwolle u. Zellstoff, Elevatoren- u. Feuerwehrgurten u. sämtl. techn. Gummiwaren u. Gummiabsätzen, auch Pneumatiks für Fahrräder u. Automobile. Fabriken in Hörselgau, Gotha Arnstadt (früher Lange & Poehler), Dresden-Löbtau (früher Hch. Wm. Warmuth), u. Magdeburg (früher Thiele & Günther 1895 für M. 413 058 in M. 310 000 Aktien zu 131 % erworben). 1893 Verlegung der Arnstädter Weberei nach Hörselgau. In allen Fabriken ca. 1100 Arb. u. Beamte. 1907/08 Errichtung eines eigenen Fabrikgebäudes in Arnstadt für die Pneumatikabteilung, auch in Hörselgau fand ein Anbau statt. Kostenaufwand für diese Neubauten, Maschinen-Anschaffungen etc. ca. M. 500 000. Zugänge 1909 ca. M. 60 000. 1910: M. 113 340. 1911: M. 986 563 inkl. der Anschaffungs- u. Einrichtungskosten für Niederrad u. Arnstadt. Zugänge 1912: 134 502. Die Fabrik in Niederrad wurde 1911 zur Spezialreifen- fabrik umgebaut. Das Masch.-Kto umfasst ausser den erforderlichen Spezialmasch. zur Her- stell. der Fabrikate 10 Dampfmasch. mit rund 750 PS. u. 15 Dampfkessel mit zus. 1142 am Heizfläche. In Niederrad sind an Masch. vorhanden 2 Tandem-Dampfmaschinen von zus. 590 PS., 4 Dampfkessel mit zus. 600 qm Heizfläche, 3 Dynamos von 110 Kw., 30 Walzwerke, 10 Schlauchmaschinen, 40 Vulkanisierkessel, 20 Pressen, 10 Drehbänke, je vier Streich- so- wie Misch- und Knetmaschinen. Diese Fabrik hat ihre eigene Licht- und Wasserversorgung. Die Verwalt. beschloss zur Konsolidierung der Ges. verschied. Verluste abzuschreiben (Ge- samtabschreib. M. 158 738) u. von der Verteilung einer Div. für 1912 abzusehen. Der Bilanz- verlust des J. 1912 M. 22 189 wurde aus R.-F. II gedeckt. Für 1913 ergab sich infolge erheb- licher Wertverminderung des Rohmaterials, der höheren Abschreib.-Ziffern, sowie von Aus- fällen bei Debit. ein Bilanzverlust von M. 145 423. Dieser wurde in Höhe von M. 7810 aus dem R.-F. II u. in Höhe von M. 137 613 aus dem gesetzl. R.-F. gedeckt. Nach Kriegsausbruch war es der Ges. möglich, den Betrieb in beschränktem Masse weiterzuführen; 1914–1917 auch Aufträge der Heeresverwaltung. Aufnahme der Verarbeit. von Papiergarn. Die Be- triebe in Arnstadt u. Magdeburg sind stillgelegt. Kapital: M. 3 000 000 in 3000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 200 000, erhöht lt. G.-V. v. 22./7. 1895 um M. 350 000, lt. G.-V. v. 19./11 1896 um M. 250 000, angeboten den Aktionären zu 155 %; nochmals erhöht lt. G.-V. v. 18./12. 1908 um M. 400 000, übernommen von Arons & Walter in Berlin etc. zu 150 %. Die Erhöh. erfolgte mit Rücksicht auf die Erricht. einer zweiten Fabrik in Arnstadt. Die G.-V. v. 29./3. 1911 beschloss eine weitere Erhöh. um M. 800 000 (auf M. 3 000 000) in 800 Aktien zu 175 % mit Div.-Ber. ab 1./1. 1912 (für 1911 nur 4 % Zs. p. r. t.). Von diesen M. 800 000 wurden M. 325 000 zur Erwerbung der Frank-