2118 Verschiedene Spezial-Fabriken der Textil-Industrie. Bedingungen an die Commanditgesellschaft Glanzfäden Akt.-Ges. & Co. verpachtet u. die Bestände an diese Ges. verkauft. Hierdurch wurde Deckung der Unterbilanz möglich. Die Einnahmen bestehen in der Folge aus Pachteinn., Zs. u. Gew.-Anteil an genannter Ges. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000, begeben zu pari; M. 400 000 Aktien sind voll, M. 600 000 anfänglich um 25 % eingezahlt, restl. 75 % seit 1911 eingezahlt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Jan.–April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1917: Aktiva: Gebäude u. Grundstücke 230 980, Masch. 72 587, Debit. 750 000, Bankguth. 70 000. – Passiva: A.-K. 1 000 000, Gewinn 123 837. Sa. M. 1 123 837. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 34 127, Gewinn 123 837. —– Kredit: Waren 87 965, Verschiedenes 70 000. Sa. M. 157 965. Dividenden: 1910–1911: 0, 0 % (Baujahre); 1912–1917: 0, 0, 0, 0, 0, 8 %. Direktion: Paul Minck. Prokuristen: Carl Becker, Otto Briest. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Ernst Börstinghaus, Wannsee; Stellv. Fabrikbes. Albert Pintsch, Verlagsbuchhändler Louis Joseph, Geh. Komm.-Rat Dr. Rich. Pintsch, Heiko Schulze-Janssen, Berlin. Anton & Alfred Lehmann, Aktiengesellschaft in Berlin, W. Mohrenstrasse 40, Zweigniederlass. in Berlin-Niederschöneweide. Gegründet: 1891. Zweck: Betrieb aller Zweige der Textilindustrie, spez. Fabrikation von Plüschen, Trikotfabrikaten u. Konfektionsstoffen. Fabriken in Nieder-Schöneweide, Muskau u. Katscher. Infolge der schwierigen Lage der deutsch-engl. Wollwarenfabrikat. schloss das Geschäftsj. 1910 nach M. 62 317 Abschreib. mit M. 318 871 Verlust ab. Die Ges. stellte hierauf Mitte 1911 den Betrieb für Herstellung engl. Wollwaren ein, indem sie sich an den Vereinigten Märkischen Tuchfabriken Akt.-Ges. in Berlin bezw. Luckenwalde beteiligte. Die Anton & Alfred Lehmann A.-G. erhielt für die Belassung ihrer Bestände an Halbfabrikaten und Rohmaterialien M. 200 000 in Aktien (inzwischen auf M. 60 000 ab- geschrieben) und für die ihrer Maschinen M. 500 000 in bar, die in innerhalb 10 Jahren in jährlichen Raten von je M. 50 000 ab 1./1. 1912 gezahlt werden. Die jeweils verbleibende Restsumme wird mit 5 % p. a. verzinst. Diese Zinsen ermässigen sich um je 20 % für je 1 % Div., die unter 5 % zur Verteilung gelangt. Ausserdem pachteten die Ver. Märkischen Tuchfabriken A.-G. die Fabrikräume dieser Firma in Niederschöneweide auf 10 Jahre für eine jährliche Pacht von M. 45 000. Die Plüsch-Abteil. bleibt von dieser Anderung unberührt. 1915 beschränkter Betrieb. Kapital: M. 1 300 000 in 1300 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 800 000 in gleichwert. Aktien, beschloss die G.-V. v. 20./6. 1906 Einteilung des A.-K. in 2000 Aktien A u. 800 Aktien B à M. 1000. Zur Beseitigung der Ende 1908 M. 260 312 betragenden Unterbilanz und zur Abfindung der Aktien Lit. B hat der Vorstand 1909 mit einer Gruppe von Aktionären ein Abkommen dahin getroffen, dass ein baureif hergestelltes, für die Fabrikationszwecke der Ges., entbehrliches Trennstück des Niederschöneweider Besitzes von dieser Gruppe über— nommen wurde. Der Kaufpreis betrug M. 672 000 u. zwar in der Weise, dass eine auf dem Grundstück lastende Hypoth. von M. 172 000 seitens der Erwerber übernommen wurde, und zur Begleichung der restlichen M. 500 000 die im Umlau Aktien Lit. B der Ges. zur Vernichtung übergeben wurden. Der hieraus entstandene Buch- gewinn von M. 300 000 fand zur Deckung der Unterbilanz und der Kosten des Kaufgeschäfts Verwendung, der Überschuss von M. 16 167 wurde dem R.-F. zugeführt. Die G.-V. v. 29./6. 1909 genehmigte das Kaufgeschäft. A.-K. somit dann nur noch M. 2 000 000 in Aktien A, das zur Tilg. der Unterbilanz (ult. 1911 M. 700 000) lt. G.-V. v. 28./6. u. 25./10. 1912 auf M. 1 300 000 herabgesetzt wurde. Die Gewinne 1912–1914 mit zus. M. 356 500 wurden lt. G.-V.-B. v. 28./6. 1912 dem Spez.-R.-F. zugewiesen. Hypotheken: M. 1 023 538 (ult. 1917). Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Bilanz am 31. Dez. 1917: Aktiva: Grundstücke u. Gebäude 1 397 672, Masch. 383 285, Betriebs- u. elektr. Anlagen 1, Fuhrwerk 1, Mobil., Kontor- u. Fabrikutensil. 1, Kassa 4313. Wechsel 2336, hinterlegte Sicherheiten 6676, Beteil. 93 150, Hypoth. 100 000, Wertp. 917 620, Debit. einschl. Bankguth. 1 088 855, Warenbestände 120 492. – Passiva: A.-K. 1 300 000, R.-F. 130 000, Spez.-R.-F. 370 000, Delkr.-Kto 72 387, Hypoth. 1 023 538, Sonderrückl. für Kriegs- gewinnsteuer 143 000, Pens.- u. Unterst.-Kasse 99 140, Warenschulden 560 114, sonst. Kredit. einschl. Guth. der früheren Inhaber 257 471, Rückstell. 13 000, Reingewinn 145 753. Sa. M. 4 114 405. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Betriebsunk. 43 375, Handl.-Unk. 150 782, Abschreib. 68 104, Gewinn 145 753. – Kredit: Vortrag 52 544, Rohgewinn auf General- warenkto 313 959, Mieten u. Zs. 41 512. Sa. M. 408 016. Dividenden: Gleichwertige Aktien 1892–1905; 5½, 5 ¾, 4½, 8, 8, 8, 4, 6, 0, 0, 0, 0, 4, 4 %. Aktien Lit. A 1906–1908: 5, 6, 0 %; (Aktien Lit. B 1906–1908: 0, 0, 0 %). – iss? Aktien 1909–1917: 0, 0, 0. 0, 0, 0, 0, 6, 6 %. Direktioh: Rich. Lehmann, Hans Gramms. Prokuristen: Jul. Burg, Curt Schreiber, Albert Lingner. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat A. G. Wittekind, Stellv. Komm.-Rat Gerson Simon, Fabrikbes. Georg Lehmann, Dr. Alfr. Sternberg, Bank-Dir. Fr. Reinhart, Berlin.