2122 Verschiedene Spezial-Fabriken der Textil-Industrie. Aktien ohne weiteres u. erfolgt Gleichstellung sämtl. Aktien. Urspr. M. 8000, erhöht lt. G.-V. v. 30./3. 1905 auf M. 320 000 durch Ausgabe von 312 Aktien, wovon 160 Vorz.-Aktien. Die neuen Aktien wurden durch Xaver Benckhardt, Camillus Koehler u. Cäcilie Marie Luise Koehler in Colmar, für die inzwischen aufgelöste Firma Benckhardt fils u. Köhler in Colmar übernommen. Die Übernehmer machten dafür folgende Sacheinlagen: das Fabrikanwesen zu Colmar nebst Wohnhaus u. Garten, 137 a 50 qm gross, die zugehörigen Masch., Geräte etc., das Ganze gewertet zu M. 312 000. Die G.-V. v. 21./3. 1908 beschloss Herabsetzung des A.-K. auf M. 304 000 durch Vernichtung von 16 St.-Aktien. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1917: Aktiva: Immobil. u. Masch. 345 480, Waren u. Vorräte 8912, Kassa 1112, Debit. 116 079, Verlust 4727. Passiva: A.-K. 304 000, Abschreib. 132 700, R.-F. 6110, Delkr.-Kto 4882, Kredit. 28 620. Sa. M. 476 313. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Vortrag 11 135, Abschreib. 13 820. – Kredit: Vortrag 20 227, Verlust 4727. Sa. M. 24 955. Dividenden 1905–1917: Vorz.-Aktien: 5, 5, 5, 0, 0, 0, 5, 5, 5, 0, ?, 0, 0 %; St.-Aktien: 4, 4, 0, 0, 0, 0, 0, 5, 5, 0, ?, 0, 0 %. Direktion: Camille Koehler. Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. Jos. Schwartz, Strassburg i. Els.; Stellv. Fabrik-Dir. Jos. Acker, Logelbach; Fernand Stehelin, Sennheim; Ing. Aimé Schlund, Gebweiler; Seb. Reech, Logelbach. Vereinigte Smyrna-Teppich-Fabriken A.-G. in Cottbus. Zweigniederlassungen in Berlin C., Burgstrasse 22, Schmiedeberg im Riesengebirge, Hannover-Linden, Ansbach. Gegründet: 26./9. 1894; eingetr. 20./12. 1894. Zentralsitz bis 1./4. 1913 in Berlin. Übernahme der Teppichfabriken von Gevers & Schmidt in Schmiedeberg i. Riesengeb., Oscar Prietsch in Cottbus und Dehmann, Spoerer & Friedrichs in Hannover-Linden für M. 2 452 089. Ab 1./1. 1899 wurde die Lindener Smyrnateppichfabrik Erblich & Michels samt allen Beständen käuf lich erworben und der Kaufpreis aus den liquiden Mitteln der Ges. gedeckt. Die Fabrik ist mit der Lindener Filiale der Firma vereinigt u. diese durch einen Neubau auf einem er- worbenen Nachbargrundstück bedeutend vergrössert. Im Jahre 1910 wurden aus liquiden Mitteln die Knüpferei-Maschinen u. Bestände der falliten Firma Guido Röder &$ Co. in Ansbach käuflich erworben; die Anlagen daselbst sind z. Z. verpachtet. Die Ges. besitzt z. Z. in Berlin nur noch ein Büro mit Musterlager. Die Fabrikation wird in den Fabriken zu Cottbus und Schmiedeberg i. R. sowie in der Arbeitsstätte zu Linden u. Ansbach betrieben. Das der Ges. in Cottbus gehörige Grundstück liegt an der Berliner Strasse 16 und umfasst eine vollständig bebaute Gesamtgrundfläche von 3121, 60 qm; ausser- dem hat die Ges. von der Firma Ernst Michaelis & Co., Cottbus, die der genannten Firma ge- hörigen in Cottbus, Eichenpark Nr. 1, belegenen Räumlichkeiten auf unbestimmte Zeit ge- mietet. Das in Linden an der Fössestrasse Nr. 79 belegene Grundstück war nach Über- führung der Lindener Fabrik nach Cottbus verpachtet u. wurde 1916 per 1./1. 1917 verkauft. Von dem Schmiedeberger Grundstück der Ges. (27 564 qm gross), sind rund 4700 qm bebaut. In allen Fabriken der Ges. wird neben der Knüpfteppich-Fabrikation die An- fertigung von mechanischen Teppichen und Läuferstoffen betrieben. Für ihre Fabrikate spinnt die Ges. sämtliche Wollgarne selbst in ihrer Spinnerei in Schmiedeberg; sie besitzt ausserdem auch eigene Färbereien in Schmiedeberg, während die Färberei in Cottbus der Firma Ernst Michaelis & Co. übertragen ist. 1906 Erweiterung der mechan. Betriebe, fernerer Aus- bau derselben fand 1907 statt, und zwar speziell zur Verwertung neuerworbener Patente. Zu- gänge auf Anlage-Kti 1909–1917: M. 43 806, 158 086, 63 807, 76 710, ca. 30 000, 22 274, 15 984, 8800 140 187. In Cottbus hat die Ges. 1909 ein an ihre Fabrik anstossendes Grundstück er- worben, auf dem 1911/13 ein grosser Anbau errichtet worden ist, da der mechan. Fabrikations- betrieb von Linden 1912 mit dem Cottbuser Betrieb vereinigt wurde. Der Cottbuser Neubau erforderte 1912/13 M. 254 902. 1908–1912 konnten Div. nicht verteilt werden; s. hierüber Jahrg. 1913/14. 1913: 2 % Div. In Kriegsjahren 1914–1916 Rückgang des Absatzes. Die mechan. Herstellung wurde 1916 wegen Beschlagnahme der Rohmaterialien ganz eingestellt, dagegen Aufnahme der Herstellung von Papiergarnen und-Waren. Nach Abschreib. von M. 84 105 resultierte 1914 ein Fehlbetrag von M. 100 874, hiervon M. 76 332 aus R.-F. gedeckt, restl. M. 24 541 vorgetragen. 1915 Erhöh. der Unterbilanz auf M. 108 101, die 1916 getilgt werden konnte, ausserdem M. 13 716 Reingewinn erzielt. Zweck: Fabrikat. von Teppichen u. verwandter Artikel u. Handel mit solchen. Kapital: M. 1 800 000 in 1800 Aktien à M. 1000. Anleihe: M. 800 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1907, rückzahlbar zu 102 %. Stücke à M. 1000 auf den Namen der Deutschen Treuhand-Ges. in Berlin. Zs. am 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1912 durch jährl. Auslosung von 1½ % u. ersp. Zs. im Januar auf 1./4.; ver- stärkte Tilg. oder Totalkünd. zulässig. Sicherheit: Gesamthypothek zur I. Stelle auf den Grundbesitz nebst Fabriken zu Schmiedeberg i. R., Cottbus u. Hannover-Linden. In Umlaut Ende 1917: M. 720 000. Verj. der Coup. in 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.) Zahlst.: Cottbus: Eigene Kasse, Niederlaus. Bank; Berlin: Deutsche Bank, dieselbe auch in Dresden u. Leipzig. Kurs in Dresden: Ende 1907–1916: 100, 100, 100, 100.50, 100, 99, 93, –*, –, 91 %. Aufgelegt 23./5. 1907 zu 100.25 %.