236 Verschiedene Spezial-Fabriken der Textil-Industrie. u. das Bankhaus E. Ladenburg in Fft. a. M. etc. zum vorzugsweisen Bezug anzubieten u. zwar derart, dass auf je 2 zus. gelegte bezw. 5 alte Aktien eine neue entfällt; Angebot er- folgte vom 7.–23./4. 1913. Der durch die Herabsetz. erzielte Gewinn wurde zur Beseitig. der Unterbilanz (Ende 1912 M. 680 816) u. zur Abschreib. verwendet. Die Fabrikat. des Jahres 1913 bildete eine Übergangsperiode. Infolge notwendiger Abschreib. einmaliger Aufwend. zur Ablös. von Verträgen u. aus Betriebsverlusten ergab sich für 1913 ein neuer Verlust von M. 996 550. Die G.-V. v. 17./3. 1914 beschloss zur Beseitig. desselben die Zus. legung des A.-K. 3:2, also Herabsetz. des A.-K. auf M. 2 000 000. In 1915 entstand ein neuer Ver- lust von M. 279 846, der aus dem Gewinn des J. 1916 gedeckt werden konnte; 1916 wurden die Abschreib. (M. 218 968) verdient; 1917 Reingewinn M. 189 028. Unter den Kriegseinwirkungen trat 1914 eine Stockung des Absatzes ein, die zur Ein- stell. des Betriebes nach Aufarbeit. der Materialien führte. Die Kunstseidefabrikation wurde wegen fehlen von Arbeitskräften u. Rohmaterialien auch nicht wieder aufgenommen. Die Ges. nahm interimistisch die Herstellung von Dörrgemüse für den Heeresbedarf auf und beschäftigt dabei etwa 500 Personen, wodurch wenigstens der Betrieb aufrechterhalten und den Fabrikangehörigen Beschäftig. u. Verdienstgelegenheit geboten, sowie ein Teil der Gen.-Unk. gedeckt wurde, doch musste Anfang 1917 das Dörren wegen Mangel an Material wieder eingestellt werden. Seitdem gelang es der Ges. Aufträge von der Heeresverwalt. herein- zubekommen; es wird jetzt eine Art Schappe, ein Ersatz für Wolle u. Baumwolle her- gestellt; eine Wiederaufnahme der eigentlichen Fabrikation ist vorerst nicht geplant. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 abgest. Aktien à M. 1000. Die Aktionäre haben bei Neu-Em. ein Bez.-Vorrecht, falls die betr. G.-V. nicht ein Anderes bestimmt. Urspr. M. 2 500 000, beschloss die G.-V. v. 22./12. 1903 Erhöhung um M. 500 000 (auf M. 3 000 000) in 500 neuen, ab 1./1. 1903 div.-ber. Aktien; hiervon M. 250 000 übernommen von der Bank f. Handel u. Ind. zu 173 %, angeboten den Aktionären 10: 1 v. 2.–18./1. 1904 zu 185 % u. 4 % Stück-Zs. ab 1./1. 1904 nebst ½% Schlussnotenstempel; restl. M. 250 000, zu 175 % gerechnet, dienten zu Ankauf der Südd. Waggonfabrik in Kelsterbach G. oben). Die G.-V. v. 2./12. 1905 beschloss Erhöhung um M. 500 000 (auf M. 3 500 000) zwecks Herstellung bis jetzt bezogener Rohstoffe u. zur Angliederung neuer mit der Fabrikat. der Ges. verwandter Produkte. Die neuen, ab 1./1. 1906 div.-ber. Aktien wurden von der Bank f. Handel u. Ind. in Darmstadt zu 300 % über- nommen und den Aktionären 6: 1 v. 11.–30./12. 1905 zu 305 % angeboten. Die G.-V. v. 29./8. 1906 genehmigte den Erwerb des Gesamtvermögens der A.-G. für Kunst- lederfabrikation in Mannheim u. zu diesem Zwecke die Erhöh. des A.-K. um M. 150 000 (auf M. 3 650 000), die dem Mannheimer Unternehmen zu 300 % überlassen wurden. Agio- Gewinn mit M. 300 000 in R.-F. Die Kunstlederfabrikation ist inzwischen von der Frank- furter Ges. aufgegeben bezw. als eine kleine Ges. m. b. H. abgezweigt worden. Wegen nier. lt. G.-V. v. 13./3. 1913 u. 17./4. 1914 s. oben. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. bes. Abschreib. u. Rückl., Tant. an Vorst. u. Beamte, hierauf 4 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. Wenn der zur Verteil. gelangende Reingewinn mehr als 15 % des eingez. A.-K. beträgt, kann die G.-V. be- schliessen, dass der Überschuss über diese 15 % zur Tilg. von Hypoth. u. Patentwerte oder zu Abschreib. oder Dotierung von Spez.-Res. verwandt werde. Bilanz am 31. Dez. 1916: Aktiva: Liegenschaften u. Gebäude 684 893, Masch. u. Geräte 388 677, Patente 1, Waren 165 173, Debit. 215 233, Wechsel 53, Kassa 5684, Bank- u. Post- scheckguth. 616 387, Effekten 125 737, Mobil. 1, Spulen 1, Kunstlederwerke G. m. b. H. 585, Arbeiterheim G. m. b. H. 157 195. – Passiva: A.-K. 2 000 000, R.-F. 13 449, Delkr.-Kto 165 525, Arb.-Unterst.-F. 124 431, Kredit. 56 218. Sa. M. 2 359 624. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 279 845, Rohstoffe, Betriebs- u. Brenn- material u. Betriebskraft 414 406, Löhne u. Gehälter 496 140, Reparat. 13 986, Provis. u. Prämien 17 277, Gen.-Unk. 13 648, Abschreib. 218 968. Sa. M. 1 454 272. – Kredit: Waren- Kto M. 1 454 272. Kurs: In Frankf. a. M. Ende 1902–1912: 138, 319, 501.50, 515, 437.25, 227, 203, 188, 96.25, 101.50, 84.75 %. Zugelassen Juli 1902. Erster Kurs 14./7. 1902: 125 %. Notiz seit 1913 ein- gestellt. – Die Aktien wurden auch in Zürich notiert. Dividenden 1900–1917: 5, 8 % p. r. t., 9, 15, 35, 35, 20, 15, 10, 8, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 6 %. Coup.- Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Dr. Carl Schniter, Kelsterbach; Komm.-Rat Ernst Ladenburg, Frankf. a. M. (aus A.-R. del.). Aufsichtsrat: (Mind. 3) Vors. Dr. jur. Hans Jordan, Schloss Mallinckrodt; Stellv. Komm.-Rat Ernst Ladenburg (in Vorst. del.), Frankf. a. M.; Komm.-Rat Dr. Max Fremery, Baden-Baden; Prof. Dr. E. Bronnert, Oberbruck; Bank-Dir. J. Andreae, Berlin; Gust. Fuchs, Danzig. Zahlstellen: Kelsterbach: Ges.-Kasse; Frankf. a. M.: Bank f. Handel u. Ind. u. deren sonst. Niederlass., E. Ladenburg. Vereinigte Schuhstoff-Fabriken in Fulda. Gegründet: 6./7. 1882; eingetr. 6./8. 1882. Zweck: Betrieb mech. Webereien, Färberei u. Appretur, sowie Fabrikation von Schuhstoffen, Teppichen, Möbelstoffen u. Segeltuchen. Seit 1915 Beteil. mit M. 200 000 an der neuerrichteten Val. Mehler Akt.-Ges. in Fulda. 1916 Beteil. an der Hessischen Flachsbereitung u. an der Teppichverwertungs-Ges. genommen.