2166 Gas-Gesellschaften. Direktion: E. Heusser. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat W. Jänisch, Bank-Dir. C. Raquet, Ernst Kleffer, Paul Ritter, Baumeister Adam Relle, Heinr. Hammel, Rentner Carl Georg. Zahlstelle: Kaiserslautern: Filiale der Rheinischen Creditbank. Act.-Ges. für Gas und Elektricität in Cöln, Göbenstr. 16. Gegründet: 5./4. 1887 in Solingen, eingetr. 22./7. 1887; Sitz 1./10. 1888 nach Cöln verlegt. Zweck: Errichtung, Erwerbung, Pachtung u. Betrieb von Gas-, Elektrizitäts- u. Wasser- werken u. aller damit zus. hängenden Geschäfte im weitesten Umfange; Betrieb einer Eisen- giesserei und anderer Zweige der Metallindustrie. Die Ges. betreibt z. Z., nach Hinzutritt der von der Neuen Gas-Akt.-Ges. in Berlin übernommenen Gasanstalten (s. unten) u. nach Verkauf einiger Werke in eigener Verwaltung, folg. Gaswerke: 1. Altwasser, mit Anschluss nach Neu-Weissstein, Kolonie Sandberg, Gutsbezirk Altwasser, Obersalzbrunn, Hausdorf; 2. Anklam; 3. Cuxhaven; 4. Ehrenbreitstein, mit Anschluss nach Pfaffendorf, Horchheim, Nieder- lahnstein; 5. Eschweiler; 6. Gardelegen; 7. Grünberg i. Schl.; 8. Hassloch; 9. Hirschberg, mit An- schluss nach Cunnersdorf; 10. Kronstadt; 11. Merzig; 12. Neusalz a. O. nebst Elektrizitätswerk; 13. Niedermendig, mit Anschluss nach Obermendig; 14. Oeynhausen, mit Anschluss nach Rehme u. Niederbecksen; 15. Peitz; 16. Schleswig; 17. Schmiedeberg i. R.; 18. Stadthagen; 19. Vallendar; 20. Warmbrunn, mit Anschluss nach Schreiberhau, Herischdorf, Petersdorf u. Hermsdorf; 21. Wilna; 22. Neusalz a. 0. Im J. 1912 wurden Gaswerke Döhlen-Potschappel, Hainichen u. Nienburg a. S., 1914 Gaswerk Neustrelitz, 1917 Gaswerk Borken verkauft. Gasabgabe 1907–1917: 21 786 581, 23 027 331, 21 498 212, 20 743 152, 21 485 637, 22 330 808, 21 277 517, 19 211 585, 20 246 827, 20 800 017, ? cbm; Länge sämtlicher Strassenrohrsysteme Ende 1909–1917: 519 600, 513 966, 547 294, 796 727, 788 405, ?, ?, ? m. (Zahlen für 1914 bis 1916 nur für die deutschen Werke.) Ab 1./10. 1911 wird der Ges. für ihre schlesischen Werke Altwasser, Obersalzbrunn und Hausdorf Koksofengas von der Konsol. Fuchsgrube Steinkohlen- bergwerk in Neuweissstein geliefert; der Vertrag läuft 25 Jahre. 1914 u. 1915 Rückgang des Gasverkaufes durch den Krieg. Das russische Werk Kronstadt ist unter Zwangsverwalt. Nach Abschreib. von M. 250 000 auf die Werke u. M. 1 000 000 auf die Effekten verblieb 1914 ein Reingewinn von M. 9574. Das Werk Wilna wurde 1915 von den Russen bei ihrem Abzug zerstört; es wurde 1915/16 wieder instandgesetzt. 1915 auf Werke M. 250 000 u. auf Effekten M. 70 000 abgeschrieben. Gewinn von M. 9998 vorgetragen. Der Brutto- gewinn der Werke ist 1916 von M. 986 067 auf M. 792 426 gesunken. Der Gewinn betrug M. 129 049. Es wurden hiervon M. 80 000 für Abschreib. u. M. 40 000 für die Ern.- u. Verfüg.-Rückl. verwendet u. der Rest von M. 9048 auf neue Rechnung vorgetragen. 1917 Bruttogewinn M. 858 671, Abschreib. M. 210 000, Nettogewinn M. 12 391. Per 1./1. 1909 ging ein Teil der Werke teils durch Kauf, teils durch Tausch in den Besitz des Rheinisch-Westfäl. Elektrizitätswerks in Essen, bezw. des Elektrizitätswerks Westfalen in Bochum, bezw. des Westfäl. Verbandselektrizitätswerks in Dortmund über. Ausserdem wurde das Gaswerk Gelsenkirchen-Schalke seitens der Stadt Gelsenkirchen er- worben. Ausser den Barzahlungen erhielt die Ges. auf Grund des Tauschgeschäftes nominal M. 3 333 000 eigene Aktien. Für diese Aktien fand die Kölner Ges. sofortige Verwendung bei der Neuen Gas-Akt.-Ges. in Berlin; mit derselben wurde am 30./10. 1908 ein Fusions- vertrag abgeschlossen, der am 18./12. 1909 die Genehmigung der G.-V. fand. Kraft der bezügl. Beschlüsse gelangte das A.-K. der Neuen Gas-Akt.-Ges. in Berlin im Betrage von M. 6 000 000, eingeteilt in 5000 Aktien à M. 1200, gegen die erworbenen 3333 Aktien von je M. 1000 der Kölner Ges. zum Umtausch; mithin erhielten die Aktionäre der Neuen Gas-Akt.-Ges. gegen drei Aktien à M. 1200 2 Kölner Aktien à M. 1000; ausserdem wurde ihnen noch eine Vergütung von M. 200 auf 3 Aktien für den pro 1907/08 entgangenen Gewinn gewährt. An der Div. nahmen diese Aktien ab 1./1. 1909 teil. Von der Neuen Gas-Akt.-Ges. in Berlin wurden 20 Gasanstalten übernommenen. 1909 Abtrennung der Eisengiesserei bezw. Eisenkonstruktionswerkstätte der Ges. u. Ver- schmelzung derselben mit dem Rheinischen Vulkan, Chamotte- u. Dinaswerke in Oberdollen- dorf zu einer Akt.-Ges. unter der Firma Akt.-Ges. Vulkan in Köln-Ehrenfeld. Das A.-K. des neuen Unternehmens betrug M. 3 000 000, von welchem die Ges. zwei u. der frühere Eigentümer des Rheinischen Vulkan eine Mill. übernommen hatte. Dieser Zusammen- schluss ist 1912 wieder aufgelöst worden. Die Trennung erfolgte, weil sich die gehegten Erwartungen für beide Teile nicht erfüllt hatten. Die Akt.-Ges. Vulkan besitzt jetzt nur noch die Maschinenfabrik in Ehrenfeld u. deren Aktien sind sämtlich im Besitz der Act.- Ges. f. Gas u. Elektrizität in Cöln. Die durchgeführte Reorganisation in der Verwalt. des Vulkans ist von Erfolg gewesen. 1912/13 wurde ein Bruttogewinn (ohne Abschreib.) von M. 83 532 erzielt, gegenüber einem Verlust im Vorjahr von M. 298 472, 1913 ca. M. 47 000 Bruttogewinn. 1914/15 M. 589 123 Verlust, der auch 1915/16 so verblieb. 1916/17 mit Verlust gearbeitet. Neuerdings beteiligt an der Ges. für Stanzartikel m. b. H. Kapital: M. 8 000 000 in 8000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 100 000, erhöht lt. G.-V. v. 15./6. 1887 um M. 250 000, lt. G.-V. v. 28./3. 1888 um M. 650 000, lt. G.-V. v. 30./6. 1890 um M. 500 000, It. G.-V. v. 29./6. 1893 um M. 500 000, lt. G.-V. v. 29./6. 1896 um M. 500 000 u. lt. G.-V. v. 29./6. 1898 um M. 3 000 000, übernommen von der Bergisch Märk. Bank in Elberfeld zu 112.50 %, hiervon angeboten den Aktionären M. 1 500 000 zu 118.50 %, ferner M. 1 500 000 anderweitig zu 121.50 %