Hotels und Restaurants. 2219 Rechnung der Berliner Hotel-Ges. weitergeführt wird. Die Baulichkeiten sind gegen Feuers- gefahr mit M. 5 551 920 versichert. Ferner besitzt die Ges. die an das Hotel Atlantic un- mittelbar angrenzenden Grundstücke Alstertwiete 20 (früher 20/22) (als Garage eingerichtet u. verpachtet), An der Alster 72 (vermietet) u. Alstertwiete 10 u. 12 (Nebengebäude für eigenen Gebrauch). Die letzten beiden Grundstücke sind in obiger Flächenangabe für das Hotel Atlantic einbegriffen u. für die Anleihe (s. unten) mit verpfändet, die anderen beiden Grundstücke sind ca. 505 bezw. ca. 154 qm gross. III. das Hotel Baltic in der Invalidenstr. am Stettiner Bahnhof in Berlin, mit ca. 1773 qm (ca. 125 qR) Grundfläche, ca. 140 Wohn„ Schlaf- u. Badezimmern, einem grossen an die Patzenhofer-Brauerei verpachteten Restaurant u. mehreren Läden. Das Gebäude ist mit M. 850 000 gegen Feuersgefahr versichert. Die Ges. besass auch das Hotelgrundstück „Hillmann's Hotel“' in Bremen. Dieses Hotel wurde von der Pächterin, der Hotelbetriebs-Ges. m. b. H., 1918 zum Preise von M. 2 700 000, dem Buch- wert, käuflich übernommen u. hiervon M. 350 000 bar bezahlt. Der Rest von M. 2 350 000 ist hypoth. festgelegt worden. Das Kurhaus Kaiserhof in Heringsdorf wurde 1917 von der Berliner Hotel-Ges. vom Vorbesitzer, welcher unter Geschäftsaufsicht stand u. mit den Hypoth.- Zs. seit langer Zeit im Rückstande war, zum Stande der Hypoth. zuzügl. der rückständigen Zs. freihändig zurückerworben. Die Übernahme hat die von der Ges. früher gegründete Hotel Atlantic G. m. b. H. vorgenommen, welche für diesen Zweck mit M. 100 000 Kap. ausgerüstet wurde. Schliesslich betreibt die Ges. noch in Verbind. mit ihren Restaurationsbetrieben eine Weingrosshandlung in Berlin unter ihrer Firma u. eine solche in Hamburg unter der vor- erwähnten Firma „Franz Pfordte“. Die Ges. beschäftigt in allen Betrieben ca. 700 Angestellte. Das Geschäftsj. 1914 (Kriegsjahr) brachte einen Verlust von M. 253 305, der aus R.-F. gedeckt wurde. Betriebsüberschüsse 1914 nur M. 1 091 955 gegen M. 1 698 122 in 1913. Infolge des andauernden Krieges sanken die Betriebsüberschüsse 1915 auf M. 630 734. Nach Abschreib. u. Rückstell. (zus. M. 243 772) ergab sich für 1915 ein Fehlbetrag von M. 759 405, hiervon M. 106 695 aus R.-F., M. 147 499 aus Ern.-F. u. M. 300 000 aus Rückstell.-Kto gedeckt, so dass noch ein Verlust von M. 205 210 vorzutragen war, welcher Betrag im J. 1916 nach M. 206 331 Abschreib. um M. 535 510 auf M. 740 721, 1917 auf M. 1 268 197 stieg. Kapital: M. 3 600 000 in 3000 gleichber. Aktien à M. 1200. Urspr. A.-K. M. 6 000 000 in 20 000 Aktien à 100 Tlr. (= M. 300). Herabgesetzt lt. G.-V. v. 15./7. 1884 auf M. 3 000 000 durch Zus. legung von je 2 Aktien zu einer. Der buchmässige Gewinn aus der Herabsetzung wurde mit M. 400 000 zur Bildung von Res., mit M. 2 600 000 zu Abschreib. verwandt. Erhöht lt. G.-V. v. 19./4. 1890 um M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000, angeboten ersten Zeichnern u. Aktionären je zur Hälfte zu 115 %. Die G.-V. v. 4./7. 1905 beschloss zwecks Erneuer. des Hotels Kaiserhof u. Ausbaues des Kurhauses Heringsdorf weitere Erhöh. des A.-K. um M. 2 000 000 (auf M. 6 000 000) in 2000 Aktien à M. 1000, übernommen von der Dresdner Bank in Berlin zu 110 %, angeboten, nachdem die Gründer der Ges. zufolge des ihnen statutar. zustehenden Rechtes M. 890 000 zu 110 % übernommen, M. 1 110 000 den Aktionären zu 110 %. A.-K. somit von 1906–1908 M. 6 000 000 in St.-Aktien, u. zwar in 9998 Aktien (Nr. 1–9998) à M. 300, 3000 Aktien (Nr. 1–3000) à M. 1000 u. 4 Aktien à M. 300, deren jede aber lt. G.-V. v. 26./5. 1883 nur noch über M. 150 in Kraft war. Sanierung 1908: Nach dem Bericht des A.-R. waren die Schwierigkeiten des Unter- nehmens 1907/08 im wesentlichen durch zwei Ursachen hervorgerufen. Erstens hat der im J. 1905 begonnene Umbau u. die Neueinrichtung des Kaiserhofhotels u. des Kurhauses in Heringsdorf annähernd M. 5 000 000 beansprucht. Da durch die Kapitalsemission von 1905 nur M. 2 000 000 bare Mittel beschafft worden waren, so mussten die weiteren Asgaben im Wege des Kredites gedeckt werden, u. zum Teil ist die Regulierung der Rechnungen über die Fälligkeit hinaus verzögert worden. Die zweite Ursache der Schwierigkeiten ist der im jquli 1907 vom A.-R. beschlossene Ankauf des von Adolf C. Eberbach in Angriff genommenen Hotelbaues Hotel Atlantic in Hamburg. Dieses Wertobjekt stand Ende 1907 bei der Berliner Hotelgesellschaft mit etwa M. 7 000 000 zu Buch. Der A.-R. erachtete diesen Einstandspreis für erheblich zu hoch u. schlug den Aktionären vor, den durch Zuzahlung von 40 % auf die Aktien der Ges. zufliessenden Buchgewinn zur Abschreib. auf das Konto Hotel Atlantic zu verwenden (geschehen). Für Fertigstellung und Einrichtung des Hotel Atlantic war eine Summe von etwa M. 5 000 000 notwendig. Es gelang, den nachstehenden Rekon- struktionsplan aufzustellen (genehmigt in der G.-V. v. 19./3. 1908): Auf das Hotel Kaiserhof wurde eine Oblig.-Anleihe 2. Serie in Höhe von M. 3 000 000 zu 5 % verzinsbar ausgegeben, eingetragen hinter der bereits begebenen M. 5 000 000 Obligat.-Anleihe; ferner wurde der Ges. unter der gleichen Voraussetzung ein Vorschuss von M. 2 000 000 hinter der Hypothek der M. 2 990 000 auf das Hotel Atlantic für längere Jahre eingeräumt. Schliess- lich wurde den Aktionären der Umtausch ihrer Aktien in Vorz.-Aktien durch Zuzahlung von 40 % des Nominalwertes vorgeschlagen (s. unten). Lt. G.-V.-B. v. 19./3. 1908 Regressklage gegen die alte Verwalt. Sie erstreckte sich auf einen Teilbetrag von M. 2 000 000; näheres hierüber, ebenso über die Regressklage gegen den früheren Gen.-Dir. Fritz Eberbach sowie den früheren Vors. des A.-R. Justizrat Dr. Hirschel siehe Jahrg. 1913/14 dieses Buches. Die G.-V. v. 19./3. 1908 beschloss entsprechend obigen Vorschlägen zur Sanierung der Ges.: Denjenigen Aktionären, welche eine Barzahl. von 40 % des Nennwertes auf jede Aktie leisten, sollen ihre bisherigen Aktien in Vorz.-Aktien umgewandelt werden (siehe hierüber Jahrg. 1912/13 dieses Jahrb.). Nach Durchführ. der Transaktion betrug Ende 1908 nach handelsgerichtl. Eintrag. das A.-K. M. 6 000 000, davon M. 5 140 000 Vorz.-Aktien u. M. 860 000 in St.-Aktien; so Stand von 1908–1912.