Hotels und Restaurants. 2225 Erwerb, Betrieb oder Pachtung anderer Etablissements desselben oder verwandten Geschäfts- charakters oder von Grundstücken, welche die vorstehenden Zwecke der Ges. fördern, oder die Beteil. an derartigen Unternehmungen. Ausgeschlossen ist jede Geschäftstätigkeit sowie jede Beteiligung an Unternehmungen ausserhalb Berlins oder der Vororte von Berlin. Nachdem die Ges. in dem ersten Geschäftsjahr den Betrieb des Central-Hotels, des Restaurants „Zum Heidelberger im Central-Hotel und des Café Central-Hotel kommis- sionsweise geführt hatte, hat dieselbe diese drei Betriebe bis 31./3. 1935 gepachtet, und zwar derart, dass der gesamte Geschäftsbetrieb schon seit 1./4. 1898 als von der Ges. für eigene Rechnung geführt gilt. Ab 1./7. 1900 ist auch der W intergarten des Central-Hotels pacht- weise übernommen, zu welchem Zwecke eine besondere Ges. m. b. H. (Stammkapital M. 300 000) gegründet wurde, und 1905 weiter auch die zugehörigen Läden. Pacht für das Hotel inkl. Wintergarten und für die Läden vom 1./4. 1916–31./3. 1935 M. 1 000 000. Die auf dem von der Hotelbetriebs-A.-G. 1904 erworbenen Grundstücke Unter den Linden 5/6a an I. Stelle hypothekar. sichergestellte Pacht-Kaut. beträgt M. 6 000 000. Im J. 1916 erfolgte eine Anderung obigen Pachtvertrages dahin, dass die Miete für das Central- hotelgrundstück für das Mietsjahr April 1915 bis März 1916 (statt M. 985 000) M. 235 000 u. für das Mietsjahr April 1916 bis März 1917 (statt M. 1 000 000) M. 400 000, dagegen vom Januar 1918 bis Dezember 1927 jährlich (statt M. 1 000 000) M. 1 186 429,20 beträgt. Die für die Jahre 1918–1927 zu zahlende Mehrmiete entspricht der jetzt (1915–1917) eintretenden Mietsminderung zuzüglich einer Verzinsung von 4.8 %. Aus dieser Umänderung des Miet- vertrages resultiert eine Erhöhung der flüssigen Mittel der Ges. für das Geschäftsjahr 1915/16 um M. 750 000 u. für das Geschäftsjahr 1916/17 um M. 600 000, zus. M. 1 350 000, welcher Betrag zu Hypoth.-Regulierungen benutzt wurde. Die Ges. besitzt sämtl. M. 300 000 Anteile der Wintergarten-Ges. Die Ges. hatte die Pachtung des Restaurationsbetriebes im Zoolog. Garten vom 1./1. 1909 ab für den jährl. Pacht- preis von M. 135 000 zunächst auf 10 Jahre übernommen. Da der Aktienverein Zoolog. Garten inzwischen die vorgesehenen Neubauten ausführen liess, wurde der Pachtvertrag auf 20 Jahre, also bis ult. 1928 verlängert u. erhöhte sich die Pacht ein Jahr nach Fertigstellung der Bauten, also ab 1912, um M. 106 000, somit auf M. 241 000. Vom 11. Jahre nach Fertigstellung des Neu- baues ab erhöht sich die jährl. Pacht um weitere M. 15 000 pro Jahr. Für den Betrieb im Zoolog. Garten wurde im Nov. 1908 eine besondere Restaurationsbetriebs-Ges. Zoolog. Garten G. m. b. H. (St.-Kap. M. 300 000) gegründet. Im J. 1912 wurde auch die Restaurationsführung auf dem Gelände der Ausstellungshallen am Bahnhof Zoolog. Garten nebst Restaurant Wilhelms- hallen übernommen. 1909 Übernahme des Restaurationsbetriebes im Deutschen Reichstag. Am 1./4. 1910 ging das Café Bauer u. Hotel Bauer (Ecke Unter den Linden-Friedrichstr.) in den Besitz der Hotelbetriebsges. über. Diese hat im April 1910 eine besondere Betriebs- Ges. m. b. H. unter der Firma ,Café Bauer u. Hotel Bauer Josef u. Oskar Bauer G. m. b. H. mit einem Kapital von M. 50 000 begründet, deren Anteile sie besitzt. Die Räumlichkeiten sind durch einen Mietsvertrag ab 1910 auf 17 Jahre bis ult. 1926 gesichert. Geschäftsführer sind die Vorstandsmitglieder der Hotelbetriebsges. Die G.-V. v. 11./6. 1904 beschloss Ankauf des Hotels Bristol Unter den Linden 5/6a, sowie der sämtlichen Aktien der Akt.-Ges. Conrad Uhl's Hotel Bristol, Behrenstrasse 67 (M. 1 000 000) zu 80 %; der Kaufpreis von M. 10 840 000 wurde aufgebracht durch Übernahme der Hypoth. von M. 6 000 000 (am 1./7. 1905 zurückbezahlt),, während der Rest von M. 4 840 000 bei der Auflassung abzügl. M. 340 000 von den Vorbesitzern übernommenen Kostenanteil bar beglichen wurde. Das Grundstück Unter den Linden 5/fa hat 3898 am Flächeninhalt u. eine Front an der Strasse Unter den Linden von 56.43 m. Die Gebäude sind in der städtischen Feuerkasse mit M. 2 620 200 versichert. Auf diesem Grund- stück haftet zur I. Stelle eine Kaut.-Hypoth. von M. 6 000 000 zu Gunsten der A.-G. in Firma Eisenbahn-Hotel-Ges. in Berlin als Eigentümerin u. Verpächterin des Centralhotels (s. oben). Das Grundstück Behrenstr. 67, welches ebenfalls Hotelzwecken dient, wurde bei der Liquid. von Conrad Uhl's Hotel Bristol A.-G. von der Hotelbetriebs-A.-G. als der alleinigen Aktionärin zum Buchwerte von M. 1 248 745 übernommen. Dasselbe hat einen Flächeninhalt von 1041.5 qm u. eine Front von 23,38 m. Die Feuerkasse beträgt M. 409 300. Im Interesse der Ges. hat die Ges. die Erwerbung des in der Nähe des Hotel Bristol gelegenen Grundstücks Unter den Linden 2 für erforderlich gehalten und zu diesem Zweck eine besondere G. m. b. H. „Unter den Linden 2 Grundgesellschaft' mit einem St.-Kap. von M. 400 000 errichtet, deren Anteile der Ges. gehören. Diese Grundges. hat das Grund- stück für M. 3 100 000 bei M. 2 800 000 Hypoth. erworben. Übernahme am 1./7. 1907. Das Grundstück dient z. Z. keinen Hotelzwecken. Sämtliche Räume werden vermietet. Mit Wirkung ab 1./4. 1911 Erwerb des Grand Hotel Bellevue u. Tiergartenhotel (Hotel du Parc), gelegen in Berlin am Potsdamer Platz 1, Bellevuestr. 1, Königgrätzerstr. 11/12, für M. 5 000 000; das Grundstück umfasst 2100 am. Der Feuerkassenwert der Gebäude beläuft sich auf M. 898 200. Bei der Auflassung des Grundstückes, die am 16./3. 1911 er- folgte, ist eine Anzahlung von M. 1 350 000 geleistet worden. In Anrechnung auf den Kauf- Preis sind die auf dem Grundstück haftenden Hypoth. von M. 2 650 000 übernommen, aber am 1./6. 1916 abgestossen worden. Der Rest des Kaufpreises mit M. 1 000 000 ist gestundet u. bei der Auflassung für den Verkäufer hypoth. eingetragen. Ein Teil der Parterre-Räumlich- keiten des Grundstückes ist zum Betriebe eines Restaurants an die Schultheiss-Brauerei-A.-G verpachtet. Mit dem Grundstück ist das gesamte Inventar, wie auch das Firmenrecht des Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1918/1919. I. 140