2226 Hotels und Restaurants. Vorbesitzers u. die Rechte aus einem bezüglich des zum Stadtrat Krugschen Nachlass gehörigen Nebengrundstückes Bellevuestr. 2 bis 1./4. 1917 bestehenden Pachtvertrag auf die Ges. über- gegangen. Dieses Pachtgrundstück ist den Hotelzwecken dienstbar gemacht worden, ohne jedoch für diese wesentlich zu sein. Zur Bewirtschaftung des Hotels ist eine Ges. m. b. H. unter der Firma „Grand Hotel Bellevue u. Tiergartenhotel (Hotel du Parc) Weingrosshandlung Emil Metzger Ges. m. b. H.“ errichtet worden; St.-Kap. M. 20 000, sämtlich im Besitz der Hotelbetriebs-A.-G. Die Räume des Bellevue- u. des Tiergartenhotels wurden 1916 auf 2–2½ Jahre an die Kriegsleder-Akt.-Ges. vermietet. Es besteht die Absicht, nach Ablauf des Mietvertrages eine durchgreifende Anderung u. Renovierung des Bellevuehotels vorzunehmen. Im Nov. 1911 übernahm die Ges. die Kranzlersche Konditorei Unter den Linden Ecke Friedrichstr. Das Grundstück ist auf die Dauer von 20 Jahren gemietet. Mietspreis M. 85 000 pro Jahr. Das Grundstück nebst Konditorei wurde 1912/13 modern umgebaut u. auch mit einem Weinrestaurant versehen. Das Geschäft wird unter der Firma J. G. Kranzler G. m. b. H. geführt. St.-Kapital M. 20 000, sämtlich im Besitz der H.-A.-G. Das Geschäftsjahr 1914/15 (Kriegsjahr) brachte einen Verlust von M. 3 110 320 bei Extra- abschreib. in Höhe von M. 2 722 854 auf Anlagen. Der Verlust wurde aus dem R.-F. gedeckt. Die Schwierigkeiten des Geschäftes haben auch im Geschäftsj. 1915/16 das Ergebnis wesent- lich beeinträchtigt. Nach M. 550 361 Abschreib. konnte ein Reingewinn von M. 293 641 er- zielt werden, aus dem die Vorz.-Aktien 5 % Div. u. ausserdem nachträgl. ihre Div. für 1914/15 erhielten. Trotz Verschärf. der durch den Krieg hervorgerufenen Schwierigkeiten konnte 1916/17 der Reingewinn auf M. 455 075 u. 1917/18 auf M. 750 934 erhöht werden. Kapital: M. 12 300 000 u. zwar M. 9 500 000 in 9500 St.-Aktien u. M. 2 800 000 in 2800 Vorz.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 000 000, seit 23./1. 1899 voll eingezahlt; erhöht lt. G.-V. vom 6./2. 1899 um M. 1 000 000 in 1000 Aktien, div.-ber. für 1899/1900 mit 4 %, ab 1900/1901 voll. Diese Aktien wurden von der Eisenbahn-Hotel-Ges. zu pari übernommen. Zur Übernahme des Hotels Bristol u. der Aktien der A.-G. Conr. Uhl's Hotel Bristol beschloss die G.-V. vom 11./6. 1904 weitere Erhöhung des A.-K. um M. 2 400 000 in 2400, ab 1./4. 1904 div.-ber. Aktien, übernommen von einem Konsortium zu 195 %, angeboten den Aktionären bis 27./6. 1904 2:1 zu dem gleichen Kurse zuzügl. 4 % Stück-Zs. ab 1./4. 1904 und Schlussscheinstempel. Zur Regelung der Hypoth.-Verhältnisse auf dem Grundstück Unter den Linden 5/6, auf dem jetzt die Pacht-Kaut. von M. 6 000 000 für die Eisenbahn-Hotel-Ges. eingetragen ist (s. oben), beschloss die G.-V. v. 3./5. bezw. 2./6. 1905 M. 1 600 000 neue, ab 1./4. 1905 div.-ber. Aktien auszugeben u. das A.-K. damit auf M. 7 000 000 zu erhöhen. Die Aktien wurden von einem Konsortium zu 256.25 % übernommen u. den Aktionären 5: 1 v. 3.–19./6. 1905 zu 271 % zuzügl. 4 % Stück-Zs. ab 1./4. 1905 u. Schlussschein- u. Aktienstempel angeboten. Agio der letzten Emiss. mit M. 2 500 000 in R.-F. Die G.-V v. 15./6. 1907 beschloss die Ausgabe von M. 2 800 000 Vorz.-Aktien mit Div.-Ber. ab 1./4. 1907. Die Vorz.-Aktien wurden einem Konsort. zu 100 % überlassen mit der Verpflichtung, die Vorz.-Aktien den Aktionären mit 102 % derart anzubieten, dass auf je 4 Aktien eine Vorz.-Aktie bezogen werden kann, während der Rest und die von den Aktionären nicht gezeichneten Aktien dem Publikum mit 103 % angeboten wurden (geschehen 15./6.–12./7. 1907). Das durch Ausgabe der Vorz.-Aktien beschaffte Kapital wird mit M. 1 000 000 zu einer ausserord. Neuausstattung der Hotels benötigt. Ein Betrag von M. 300 000 hat zur Resteinzahlung auf die der Ges. gehörigen Geschäftsanteile der „Unter den Linden 2 Grundgesellschaft m. b. H.“ zu Berlin Verwendung gefunden, nachdem bereits vorher M. 100 000 zu gleichem Zwecke eingezahlt worden sind. Ferner wurden M. 1 000 000 für die Anschaffungen, welche mit der Übernahme des Restaurations- betriebes im Zoolog. Garten verbunden waren, reserviert. Der Rest der neuen Betriebs- mittel war zur Vergrösserung des Weinlagers u. zur Stärkung des laufenden Betriebsfonds bestimmt. Die Vorz.-Aktien erhalten eine Div. von 5 % aus dem Jahresgewinn vor den St.-Aktien und gelangen bei einer Liquidation mit 106 % zuerst zur Einlösung. Die Ges. behält sich das Recht vor, vom 1./4. 1912 anfangend, die Vorz.-Aktien aus dem Reingewinn, wie derselbe nach der jährlichen Bilanz verfügbar ist, durch Auslos. oder Ankauf einzu- ziehen (zu amortisieren). Die Einziehung erfolgt zum Nennbetrage mit einem Aufgeld von 6 % zuzüglich der aus früheren Jahren etwa rückständigen Div.-Beträge sowie 5 % Stück- zinsen bis zum bekannt gemachten Einlösungstage für das Geschäftsjahr, in welchem die Einlösung erfolgt. Die Amort. darf jährlich höchstens 25 % des urspr. Nennbetrages der Vorz.-Aktien betragen. Den in einem Jahre zur Amort. zu verwendenden Teil des Rein- gewinns bestimmt die über diesen gerade beratende Gen.-Vers. Über den Betrag von 106 %, u. den Anspruch auf 5 % jährlicher kumulativer Div. hinaus haben die Vorz.-Aktien keinen Anspruch auf den Reingewinn u. das Vermögen der Ges. Anlässlich des Erwerbs des Hotels Bellevue, Potsdamerplatz 1 (siehe oben) beschloss die a. o. G.-V. weitere Erhöh. des A.-K. um M. 2 500 000 (auf M. 12 300 000) in 2500 St.-Aktien mit Div.-Ber. ab 1./4. 1911, übernommen von einem Konsort. (Koppel & Co. etc.) zu 178 % plus 6 % als Kostenbeitrag, angeboten den alten Stammaktionären 4: 1 zu demselben Preise (178 % – 6 %) vom 9.–24./3. 1911. Diese Erhöh. des A.-K. um M. 2 500 000, wovon M. 1 350 000 zum Erwerb des Hotels Bellevue dienten, war gleichzeitig zur Verstärk. der Betriebsmittel der Ges. bestimmt, da die Vergrösserung einzelner der bisherigen Betriebe, u. a. der Neubau des Restaurationslokals im Zoologischen Garten, grössere Mittel erforderte. Agio mit M. 1 890 000 in R.-F. Hypotheken: M. 700 000 zu 4¼ % auf Behrenstr. 67, bis 1./4. 1924 unkündbar. M. 1 000 000 zu 4 % auf Hotel Bellevue; ferner M. 1 500 000 Hypothek zur ersten Stelle auf die Grund-