2290 Fischerei und Fischwaren-Industrie. erhielt H. Fritsche M. 300 000 Aktien, davon wurden für Material., Utensil., Fischtransport- mittel, Wagen, Kähne, Dampfer, Eiskeller, Pferde u. Geschirre M. 125 000 Aktien gewährt, für die Pachtverträge u. das Firmenrecht M. 175 000. Die Pachtverträge über ein umfang- reiches Fischereigebiet laufen bis 1916. Die in die Ges. seinerzeit eingebrachten Patente haben bei den weiteren Fischtransport- Versuchen u. Wagenerprobungen sich nicht als brauchbar erwiesen. Die Siemens & Halske A.-G. hat inzwischen die Patente etc. zurück erhalten und ihrerseits die ihr seinerzeit überlassenen M. 70 000 Aktien zurückgeliefert. (Gründung siehe Jahrg. 1913/14.) Zweck: Transport lebender Fische und Handel mit Fischen sowie Betrieb verwandter Gewerbe. Im Jahre 1910 schloss die Ges. mit fast allen Produzenten Norddeutschlands einen 10jähr. Vertrag, in dem rund 30 000 Ztr. Fische p. a. der Ges. gegenüber gebunden wurden, gegen die Zusage, dass vom Supergewinn der Akt.-Ges. über 6 , die Produzenten einen Gewinnanteil von 30 % erhalten. Zur gegenseitigen Sicherung wurde den Produzenten für je 100 Morgen Teichfläche eine neue Aktie der Ges. zu 105 % überlassen. Zu diesem Behufe beschloss die G.-V. v. 19./2. 1910 das A.-K. um M. 500 000 zu erhöhen (s. bei Kap.). Die aus 1912 übernommene Unterbilanz konnte 1912/13 auf M. 51 514 u. 1913/14 auf M. 44 255 vermindert werden, stieg aber 1914/15 wieder auf M. 127 065, reduzierte sich aber 1915/16 auf M. 111 272, 1916/17 auf M. 165 865 gestiegen. Zur Sicherung ihres Betriebes hat die Ges. am 1./4. 1915 die ausgedehnten Teichwirtschaften der Firma Gotthold Jank in Dresden und der Firma Jank in Ruhland übernommen. Zu dem Teich gehört eine ausgezeichnete Hälteranlage bei Hoyerswerda. Kapital: M. 1 500 000 in 1500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000. Eingezahlt bis 30./6. 1909 zus. M. 625 000, indem M. 500 000 voll u. M. 500 000 mit 25 % eingezahlt waren; restliche 75 % zum 10./7. 1910 einberufen. Das A.-K. wurde dann lt. G.-V. v. 19./2. 1910 um M. 500 000 (auf M. 1 500 000) erhöht u. zwar um 500 Aktien, div.-ber. ab 1./7. 1910, begeben zu pari; von den neuen Aktien sind vorerst 25 % eingezahlt. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Akt. = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1917: Aktiva: Kassa 5494, Teichwirtschaften: Inventar, Anlagen u. Bestände 195 000, Wagen, Hälteranlage, Gebäude, Fischtransportmittel, Utensilien 390 000, Wechsel 87, Beteilig. 21 600, Bankguth. 130 624, Vorschüsse an Produzenten 382, Forderung 8203, Prozesskostenvorschüsse 9485, Firma-Erwerbung 130 000, vorausbez. Pachten u. Mieten 16 840, Kaut. 59 950, Effekten: 22 Kaumann-Aktien 22 000, Verlust 165 865. – Passiva: A.-K. 1 125 000, R.-F. II 6000, Kredit. 23 840, Rückstell. für Forder. 605, Interims-Kto 87. Sa. M. 1 155 534. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 111272, Handl.-Unk. 99 489, Abschreib. 27 982. – Kredit: Waren 63 185, Zs. 3466, Beteil. 5828, Gewinn a. Effekten 399, Verlust 165 865. Sa. M. 238 744. Dividenden 1906/07–1916/17: 0, 0, 0, 4, 4, 0, 0, 0, 0, 0, Direktion: Dr. Ewald Engels, Berlin. Aufsichtsrat: Vors. Herm. Fürst von Hatzfeld, Herzog zu Trachenberg; Stellv. Bankdir. Steinthal, Justizrat Julius Schachian, Berlin; Exzellenz Graf Andreas von Maltzan, ilitsch. Bank-Konto: Berlin: Deutsche Bank Depositenkasse F, a. d. Jannowitzbrücke. Deutsche Seefischerei Aktien-Gesellschaft in Cuxhaven. Gegründet: 12./4. 1918; eingetragen 28./5. 1918. Gründer: S. Bleichröder, Berlin; Commerz- u. Disconto-Bank in Hamburg, Berlin; Direction der Disconto- Ges., Berlin; Kaufm. Carl J. Busch, B.-Wilmersdorf; Ratsherr Friedrich Burmeister, Nordenham. Zweck: Betrieb u. Verwertung des Seefischfanges sowie der Betrieb aller hiermit im Zusammenhang stehenden Geschäfte u. die Beteiligung an Unternehmungen, die mit dem Gegenstand des Unternehmens in Verbindung stehen oder ihn zu fördern geeignet sind. Kapital: M. 8 000 000 in 8000 Aktien à M. 1000, übern. von den Gründern zu 105 %. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Direktion: Staatlicher Fischereidirektor a. D. Hans Lübbert. Aufsichtsrat: Bankherr Ernst Keitzler, Bankprokurist Arthur Guttmann, Dir. Jakob Stefan Loeb, Berlin; Bank-Dir. Ferd. Lincke, Hamburg; Kaufm. Carl J. Busch, Berlin; Ratsherr Friedrich Burmeister, Nordenham. Cuxhavener Heringsfischerei Akt.-Ges. in Cuxhaven. Gegründet: 4./5. u. 2./7. 1918; eingetr. 24./7. 1918. Gründer: S. Bleichröder, Berlin; Ratsherr Friedrich Wilh. Burmeister, Nordenham; Kaufm. Carl Joh. Busch, Berlin; Commerz- u. Disconto-Bank, Hamburg; Direction der Disconto-Ges., Berlin; Rich. Heinr. Aug. Ohlrogge, Cuxhaven; Vereinsbank, Hamburg; M. M. Warburg & Co., Hamburg. Zweck: Der Betrieb des Fischfangs mit Dampfern oder anderen Fahrzeugen, jede Art der Zubereitung u. Ver- wertung des Fangs, Einrichtung von Räuchereien, Herstellung von Fischkonserven sowie der Befrieb aller damit zusammenhängenden Geschäfte.