Private und öffentliche Gesellschafts-Häuser, Konzert- etc. Etablissements. 2333 Zweck: Erwerb u. Verwertung der am Bahnhof Friedrichstrasse belegenen Grundstücke Friedrichstr. 101 u. 102 u. Prinz Louis Ferdinandstr. 10 sowie Erwerb, Pachtung u. Verwertung anderer Grundstücke; ferner Betrieb von Theater- u. sonst. Vergnügungsunternehmungen, Badeanstalten, Gastwirtschaft, Café, Hotels sowie verwandter Gewerbe sowie Beteilig, an Unternehmungen gleicher u. verwandter Art. Die beiden Grundstücke des Admiralsgarten- Bades u. des Terminus-Hotels haben einen Gesamtflächeninhalt von 295 qR mit einer Front von 33 m in der Friedrichstrasse u. 80 m in der Prinz Louis Ferdinandstrasse. Auf dem nach der Friedrichstrasse gelegenen Teil der Grundstücke wurde ein monumentaler Bau errichtet, welcher im Erdgeschoss u. I. Stockwerk ein Konzert-Café mit Billard u. Spielsälen u. einen Sommergarten, sowie im Seitenflügel des Erdgeschosses eine Bar vornehmen Charakters enthält. Das II. Stockwerk umfasst ein Kinematographen-Theater mit etwa 500 Sitzplätzen. Der III. u. IV. Stock blieb für Klub- u. Geschäftsräume vorbehalten. Auf dem nach der Prinz Louis Ferdinandstrasse gelegenen Grundstück wurde eine Eislaufhalle angelegt u. durch hervorragende Ausstattung u. Einrichtung zu einem Unternehmen I. Ranges ausgestattet. Ferner sind vorhanden ein russisch-römisches Bad, medizinische Bäder sowie ein Saal für schwedische Heilgymnastik; sodann Kühlhallen, Wäscherei etc. Mit dem Bau ist Anfang 1910 begonnen worden u. konnte die Ges. schon im April 1911 den grössten Teil der An- lage, Eispalast, dem Betriebe übergeben; das Kinematographentheater folgte im Juni 1911 etce. Das Bad wurde im August 1911, das Admirals-Casino im Okt. 1912 eröffnet. Die Anlage zur Bereitung von Kristall-Eis nahm Ende 1912 den Betrieb auf. Kapital: M. 4 000 000 in 3159 Vorz.-Aktien u. 841 St.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 4 000 000 in 4000 St.-Aktien, die zu pari zuzügl. M. 45 für jede bar zu zahlende Aktie als Beitrag zu den Gründungskosten, also auf 3500 Aktien ausgegeben wurden. (2000 Aktien wurden im Sept. 1909 zu 100 % plus 4½ % für anteilige Gründungsspesen etc. zur Zeichn. aufgelegt.) Die G.-V. v. 2./6. 1913 beschloss eine Zuzahl. von 20 % auf jede Aktie u. Umwandlung derjenigen Aktien, auf welche die Zuzahl. geleistet wird, in Vorz.-Aktien, die in Betreff der Div. u. der Rechte am Vermögen der Ges. im Falle der Liquid. Vorrechte erhalten. Die Zuzahl. diente zur Tilg. der durch die Bauüberschreitungen noch vorhandenen Bau- u. Bankschulden. Die Vorz.-Aktien erhalten ab 1./1. 1913 eine Vorz.-Div. von 6 % mit Nach- zahlungsrecht, während ein über 6 % hinausgehender Gewinn unter den Stamm- u. Vorz.- Aktien gleichmässig verteilt werden soll. Die Zuzahl. wurde auf 3159 Vorz-Aktien geleistet u. flossen der Ges. hierdurch M. 630 522 Barmittel zu. Geschäftsjahre 1914 u. 1915: Die Einnahmen 1914 sind von M. 3 294 661 auf M. 2 245 309 gesunken, die Betriebsausgaben von M. 2 231 344 auf M. 1 540 911 zurückgegangen. Nach Deckung der Zinsen, Steuern etc. u. Abschreib. von M. 234 443 verblieb ein Verlust von M. 198 439, der sich durch den Gewinn-Vortrag u. R.-F. auf M. 100 801 verminderte, die vorgetragen werden. Der Kriegsausbruch nötigte die Ges., einzelne Betriebe völlig zu schliessen bezw. zu ermässigten Eintrittspreisen weiterzuführen. Die Betriebsausgaben konnten vollständig u. die Handl.-Unk. u. Hypoth.-Zs. teilweise eingebracht werden. Die Minder-Einnahmen für die Zeit vom Kriegsbeginn bis Ende 1914 betrugen rund M. 930 000 im Vergleich zu der gleichen Periode des Vorjahres. Im Geschäftsj. 1915 haben sich die Verhältnisse für die Ges. noch ungünstiger gestaltet: Die Einnahmen gingen auf M. 903 760 zurück; die Unterbilanz erhöhte sich von M. 100 801 auf M. 693 908 (Ende 1915). In Hin- sicht auf dieses anwachsende Missverhältnis zwischen Einnahmen und Ausgaben hat sich die Ges. im Juni 1915 unter Geschäftsaufsicht gestellt, doch wurde dieselbe später wieder aufgehoben, dagegen auf Antrag der Hypoth.-Gläubiger das Grundstück mit sämtl. zugehörigen Betrieben am 18./10. 1915 unter Zwangsverwaltung gestellt. Der Betrieb des Unternehmens ist jetzt seit Ende 1915 an den bisherigen artistischen Direktor Leo Bartuschek auf 5 Jahre verpachtet Für die Dauer des Krieges bleiben die Pachteinnahmen hinter den zu zahlenden Hypoth.-Zs. u. sonst. laufenden Erfordernissen zurück, dagegen werden sich die Pachteinnahmen nach Beendigung des Krieges auf einen Betrag erhöhen, der nicht nur die Hypoth.-Zs. übersteigt, sondern auch den allmählichen Abbau der Verpflichtungen der Ges. aus den Mehrerträgnissen erhoffen lässt. Die G.-V. v. 28./6. 1915 beschloss, die Beschlussfassung über die Bilanz für 1914 und die Erteilung der Entlastung zu vertagen, doch die Entlastung dann in der G. V. v. 16./12. 1915 ausgesprochen. In dieser G.-V. erfolgte auch die Ablehnung des Antrags auf Geltend- machung von Regressansprüchen gegen die seit 1912 bestellten Vorstände u. Aufsichtsräte. Eine durchgreifende Sanierung der Ges. ist für später in Aussicht genommen. Das Geschäftsjahr 1916 hat eine Aenderung in den Verhältnissen der Ges. nicht herbei- führen können, da infolge der Fortdauer des Krieges die Verpachtungsquote sich nicht verändert hat. Da die Hypoth.-Zs. durch die Pachtsumme bei weitem nicht gedeckt werden konnten und die Zinsen der Teilschuldverschreib. gänzlich unbezahlt bleiben mussten, so hat sich die Unterbilanz der Ges. um den Betrag der unbezahlt gebliebenen Zinsen und der notwendigen Abschreib. um M. 360 537 auf M. 1 054 446 erhöht. Nach dem Bericht für das Geschäftsjahr 1917 sind Anderungen in den Verhältnissen der Ges. nicht eingetreten. Die Unterbilanz erhöhte sich um M. 307 754 auf M. 1 362 200. Hypotheken: M. 6 500 000 zu 4½ % verzinsl., vor 1920 seitens Gläubiger unkündbar. Anleihe: M. 1 600 000 in 5 % Oblig. von 1910, rückzahlbar ab 1913 innerhalb 20 Jahren. Sicherheit: Hypothek an zweiter Stelle. Noch in Umlauf Ende 1915 M. 1 332 500. Die Ges. konnte 1914–1917 den Zs.-dienst nicht aufrecht erhalten, ebensowenig gelangten die aus- gelosten Stücke zur Einlös.