Gewerkschaften. 2399 Geschäftsjahr: Kalenderj. Gew.-Vers.: 1917 am 24./6. Stimmrecht: 1 Kux = 1 St. Gewinn-Verteilung: Der Vorstand erhält ausser dem Ersatz seiner Auslagen eine feste, von der Gew.-Vers. zu bestimmende Jahresentschäd. u. eine Vergüt. von 6 % der verteilten Ausbeute. Von der festen Jahresentschäd. bezieht der Vors. 2, die übrigen Vorstandsmit- glieder ¾a zu gleichen Teilen. Die 6 % Vergüt. von der verteilten Ausbeute wird auf die Vorstandsmitglieder in gleichen Teilen verteilt mit der Massgabe, dass auf den Vorsitzenden 2 Teile entfallen. Bilanz am 31. Dez. 1917: Aktiva: Grundstücke 159 121, Gerechtsame 150 000, Schacht- anlage 4 640 006, Gebäude 730 000, Schule Diekholzen 19 400, Chlorkaliumfabrik-Konz. 1, Masch. u. Apparate 538 000, Inventar 27 000, Pferde und Wagen 4 000, Eisenbahn Marien- burg–Kalischacht 870 166, W asserversorg. 34 000, Wertpapiere 23 244, Kalisyndikat-Stamm- einlage 16 550, Kassa 14 798, Waren u. Material. 110 961, Debit. 1 334 263. – Passiva: Zubussen-Kto 4 950 000, Anleihe 2 565 000, do. noch nicht eingelöste 11 000, do. Zs.-Kto 34 187 Kredit. 887 229, Hypoth. 34 095, Bahnanlage-Tilg.-Kto 190 000. Sa. M. 8 671 513. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlust-Vortrag 238 766, Gen.-Unk. 134 414, Zs. Provis. 181 252, Arb.- u. Beamten-Versich. 17 274, Abschreib. 270 230. – Kredit: Gewinn aus d. Verkauf von Bergwerkserzeugnissen 841 624, Mieten 314. Sa. M. 841 938. Ausbeute: Wurde bis 1910 noch nicht gezahlt. Die Jahre 1906 u. 1907 schlossen mit Verlust von M. 186 683 bezw. von M. 239 714, die Jahre 1908, 1909 u. 1910 ergaben Gewinne von M. 179 969 bezw. 306 331 bezw. 493 965, welche zu Abschreib. Rückstell. verwendet wurden. Ausbeute 1911 M. 325, 1912 M. 400, 1913 M. 300, 1914.1917 M. 0, 0, 0, 0 pro Kux. Vorstand: Vors. Bankier Selly Meyerstein, Hannover; Stellv. Dr. jur. Alfred List, Zivil-Ing. E. Andre, Hannover; Reichstags- u. Landtagsabgeordneter Dr. Georg Heim, Geh Dir.-Rat Jos. von Mallinckrodt, Justiz- u. Domänenrat Schlegel, Regensburg; Justizrat Bank- Dir. Theodor Marba, Bank-Dir. Curt Sobernheim, Geh. Rat Maxim. Kempner, diese in Berlin; Bankier Dr. jur. August Strube, Bremen. Verwaltung: Bergassessor paul Behrendt, Hannover; techn. Dir. Lindecke, Diekholzen 0 . = Kali- u. Steinsalzbergwerk Gewerkschaft Hohenfels Wehmingen. Post Sehnde. Gegründet: Die Gew. Hohenfels ist urspr. zum Zwecke der Verwert. des ihr gehör. in der Gemeinde Mudersbach, Kreis Altenkirchen, Rheinpr., beleg. Eisenerzbergwerks Hohenfels 15./7. 1876 mit der Kuxzahl 1000 errichtet; ein Bergwerksbetrieb hier jedoch nicht statt. 1897 erwarb ein Konsortium unter Führung von Dr. jur. Wilh. Sauer in Berlin im Auftrage der Kalibohr-Ges. Gustavshall sämtl. Kuxe der Gew. Hobefftels für M. 25 000, u. 24./2. 1898 be- schloss die Gew.-Vers. einstimmig, sämtl. Aktiva u. Passiva, Rechte u. Pflichten der am gleichen Tage in Liquid. getret. Bohr-Ges. Gustavshall mit der Massgabe zu übernehmen, dass jedem Mitgl. der Bohr- Ges. Gustavshall für jeden Anteil dieser Ges. ein Kux der Gew. Hohenfels im Wege des Austausches übertragen wurde. Die Bohr-Ges. Gustavshall in Berlin war 15./11. 1893 errichtet worden mit dem Zweck, Berechtsame auf Stein- u. Kalisalze u. beibrechende Salze zu erwerben, dieselben durch Bohrung aufzuschliessen, auszubeuten oder durch Veräusserung an andere zu verwerten, u. hatte solche Berechtsame in einigen Gemeinden des Landkreises Hildesheim erworben, die jetzt von der Gew. Hohenfels ausgebeutet werden. Die Beteilig. an der Bohr-Ges. Gustavshall war in 1000 unteilbare übertragbare Anteile zerlegt. Die Gew. Hohenfels hat ihren Sitz in Cöln und betreibt das Kali- u. Steinsalzbergwerk Hohenfels in Hohenfels bei Algermissen, Prov. Hannover, dessen Abbaugerechtsame ein Areal von 11 866 705 qm = 5.42 preuss. Maximalfeldern umschliesst. welches in den Gemarkungen Wehmingen, Wirringen, Bolzum u. Bledeln des Landkreises Hildesheim belegen ist. Das Kalibergwerk Hohenfels, dessen Schachtbau 1897 begonnen wurde, nachdem die voraus- gegang. Bohrungen das Vorhandensein wertvoller Kalisalzlager in bedeutender Mächtigkeit u. streichender Erstreckung festgestellt hatten, befindet sich seit April 1902 in Förderung. Der Schacht ist 610 m tief und steht von 2 m unter Tage bis 408 m Teufe in eisernem Tübbingsausbau, von da bis zur Sohle in Mauerung. Die Kalilager sind vom Schacht aus durch eine Reihe von Querschlägen erschlossen. 1905 wurden weitere gute Aufschlüsse gemacht. Ein Gutachten des Oberbergrats a. D. H. Lohmann in Halle a. S. spricht sich über die Kali- lager folgendermassen aus: „Die durchschnittl. querschlägige Mächtigkeit der Kalilager beträgt zus. 15 m. In der Streichrichtung sind sie durch Strecken auf 650 m streichende Länge ausgerichtet. Nach Norden hin ist das Fortstreichen der Kalilager in gleicher Mächtigkeit durch Tiefbohrung nachgewiesen, nach Süden hin liegt die bisher von den Kalilagern innegehalt. Streichrichtung noch auf etwa 4 km in der Abbau- gerechtsame der Gewerkschaft.' Hohenfels hatte 1911 auf 40 Jahre hinaus Salz aufge- schlossen. Der Häuserbesitz der Gew. umfasst eine Schachthalle, ein Fördermaschinen- gebäude, ein Salzmühlengebäude und Lager, ein Kesselhaus, eine elektr. Centrale, eine Centralkondensation, ein Verwalt.- u. Lagergebäude, ein Werkstättengebäude, ein Kasino, ein Beamtenwohnhaus, einen Wasserturm mit Bassin, sowie mehrere Schuppen u. kleinere Nebengebäude. Der Grundbesitz beträgt rund 95.66 hann. Morgen. Die Gew. H. hat die Konz. zur Errichtung u. zum Betrieb einer Chlorkaliumfabrik, die demnächst mit rd. M. 800 000 Kostenaufwand erbaut werden dürfte. Die Gew. Hohenfels ist mit dem Schachte der Gew. Carlshall durchschlägig. An Beteilig. besitzt Hohenfels: 150 Kuxe der Gew. Hugo, 110 Kuxe der Gew. Bergmannssegen, sowie 115 Kuxe Erichssegen.