Gewerkschaften. 2401 Gewerkschaft Orlas zu Klein) angen bei Nebra (Thur. Gegründet: Im J. 1909; eingetr. 23./6. 1910. Auf die Rechtsverhältnisse der Gew. Orlas finden die Bestimmungen des Preuss. Berggesetzes Anwendung, soweit nicht durch das Statut. Anderungen getroffen sind. Zweck: Ausbeutung des Kalisalzbergwerkes Orlas, Erwerb anderer Bergwerke, sowie Beteilig. an anderen Bergwerken, Herstell. von Anlagen u. Betrieb von Unternehm., die die Ausbeutung der bezeichneten Bergwerke u. Verwert. ihrer Erzeugnisse bezwecken, sowie Beteilig. bei solchen Anlagen oder Unternehm,, die Benutzung u. Verwert. der selbst- gewonnenen oder sonst erworbenen Bergwerkserzeugnisse in rohem oder verfeinertem oder sonst verändertem Zustande u. Handel mit derartigen Bergwerkserzeugnissen, sowie Beteilig. an Unternehm., die eine solche Benutzung oder Verwert. bezwecken. Die Gerechtsame der Gew. umfassen 19 427 066 qm = ca. 8 preuss. Maximalfelder. Der Grundbesitz beträgt 8 ha 71 a. Die Gew. hat in der Nähe des Ortes Nebra einen Schacht niedergebracht, der bei 458.50 m Tiefe das Kalilager angetroffen hat. Der Schacht ist fertig ausgebaut und hat 1910 die definitive Kalisalzförderung aufgenommen. Die aufgeschlossenen Salze sind von so guter Beschaffenheit, dass die Gew. ohne weiteres in der Lage ist, 20 % Düngesalze aus der Grube zu fördern. Die Zweischachtfrage ist dadurch gelöst, dass der Schacht der Gew. Orlas mit dem Schachte der benachbarten Gew. Nebra zum Durchschlag gebracht worden ist. Über Tage hat die Gew. ausser dem Schachtgebäude mit dem Förderturm eine Mühle mit 2 kompletten Mahlsystemen, eine elektr. Fördermasch. von 700 PS. maximaler eistung u. ein Zechenhaus nebst Werkstätten errichtet. Die gemahlenen Salze werden durch eine 3 km lange Drahtseilbahn nach der an der Bahn Artern-Naumburg gelegenen Verladestation bei Klein-Wangen befördert u. hier in die Eisenbahnwaggons verladen. Hier ist auch der Platz für eine Fabrikanlage vorgesehen. Die Gew. besitzt 2 Beamtenhäuser auf der Schachtanlage u. eine Arb.-Kolonie im Dorfe Wippach, dann ein Verwaltungsgebäude, 2 Beamtenhäuser u. eine weitere Arbeiterkolonie bei dem Werksbahnhof in Klein-Wangen. Der Gew. wurde von der Verteilungsstelle für die Kaliindustrie mit Wirkung ab 1./11. 1911 eine vorläufige Beteilig.-Ziffer am Kaliabsatze zuerkannt, mit der sie dem Kalisyndikat G. m. b. H. in Berlin als Gesellschafterin beigetreten ist. Die Höhe der vorläufigen Betellig.-Ziffer betrug im Juli 1912 4.10 %o, ab 1./1. 1913 erhielt die Ges. die endgültige Beteilig.-Ziffer von 9.7 %% zuerkannt; jetzt ab 1./12. 1917 6.2843 %% betragend. Die Gew. Orlas setzte 1916 81 967 dz K.0 gegen 48 502 dz K20 in 1915 ab und erzielte einen Rohgewinn von M. 417 187, der trotz des erheblich grösseren Absatzes infolge der unzulänglichen Preise das vorjährige Ergebnis nur um M. 8297 übersteigt. Nach Abzug der Geschäftsunk. mit M. 66 571 und der Anleihe-Zs. mit M. 96 750, verblieb ein Ueberschuss von M. 253 866, der wieder zu Abschreib. Verwendung gefunden hat. Die Gew. Orlas erzielte 1917 bei einem Absatz von 114 724 dz K20 gegen 81 967 dz K70 in 1916 einen Rohgewinn von M. 711 950., Kuxe: 1000 Stück. Von den Kuxen befinden sich 950 Stück im Besitz der Consol. Alkaliwerke Westeregeln. Umschreibungsstelle für die Kuxscheine ist das Bureau des Bergrats Georg Ebeling in Hannover. Anleihe: M. 3 000 000 in 4¼ % Teilschuldverschreib. lt. Beschluss der Gew.-Vers. v. 26./3. 1912, rückzahlbar zu 102 %. 250 Stücke à M. 2000 u. 250 Stücke à M. 1000, lautend auf den Namen der Süddeutschen Disconto-Ges. in Mannheim oder deren Order und durch Indoss übertragbar. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. lt. Plan ab 1./4. 1917 innerhalb 25 Jahren durch jährl. Auslos. in der ersten Hälfte des Monats April auf 1./10.; ab 1/4. 1917 verstärkte Tilg. oder Totalkündig. mit 6 monat. Frist vorbehalten. Sicherheit: Eine hypoth. Sicherheit wurde nicht bestellt, doch narf die Gew. Orlas keine neue Anleihe aufnehmen; welche deren In- habern ein besseres Recht auf das Vermögen der Gew. oder ein ebessere Sicherstell. einräumt, als den Inhabern der gegenwärtigen Anleihe zusteht; bis zu diesem Veitpunkt darf die Gew. Orlas auch ihr Berkwerks- und Grundeigentum nicht verpfänden. Die Akt.-Ges. Consol. Alkaliwerke zu Westeregeln hat für Kapital u. Zs. der Anleihe die selbstschuldnerische Bürgschaft übernommen. Aufgenommen zur Deckung der für die Errichtung der Anlagen erwachsenen Kosten und zur Beschaffung der Mittel für den weiteren Ausbau des Werkes sowie zur Vermehrung der Betriebsmittel. Verj. d. Coup. 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.). Zahlstellen: Mannheim, Süddeutsche Disconto-Ges. u. deren Zweigniederl.; Frankfurt a. M. u. Berlin: Mitteldeutsche Creditbank u. deren Zweigniederlass.; Frankf. a. M.: Gebr. Sulzbach, E. Laddnaurg; Berlin: Nationalbank für Deutschland. Kurs in Frankf. a. M. Ende 1912–1916 99, 94, 90*, –, 90 %. Aufgelegt am 22./4. 1912 M. 2 000 000 zu 100 %. Eingeführt im April 1912 in Frankf. a. M. u. Mannheim. Uit. 1917 noch unbegeben M. 830 000; ausgelost M. 68 000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gew.-Vers.: Spät. im Juni. Gewinn-Verteilung: Von der verteilten Ausbeute erhält der Grubenvorstand als Vergüt. für seine Tätigkeit 5 %. Dieser Betrag wird nach Kopfteilen unter die Mitgl. des Vorstands verteilt, u. zwar derart, dass der Vors. Zwei Kopfteile, jedes andere Mitglied einen Kopfteil erhält. Jedes Mitgl. erhält mind. M. 3000 jährlich, der Vors. mind. M. 6000 jährlich als auf die Tant. anzurechnende feste Vergüt. Bilanz am 31. Dez. 1917: Aktiva: Gerechtsame 1 731 441, Grundstücke 58 560, Schacht- bau 730 959, Gebäude 719 218, Masch. u. Apparate 330 269, Geräte 73 185, Eisenbahn 240 731, Drahtseilbahn 132 437, Fernleitung 142 630, Wertpapiere 43 858, Kalisyndikat-Stammeinlage Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1918/1919. I.