Bau-Banken, Bau-, Terrain- und Immobilien-Gesellschaften etc. Wilmersdorfer Terrain Rheingau A.-G. in Berlin, W. 56, Französischestrasse 29, II. Gegründet: 25./6. 1900; eingetr. 28./6. 1900. Zweck: Erwerb von Grundstücken in Berlin und dessen Umgebungen, insbesondere derjenigen in Wilmersdorf belegenen, dem Kaufmann Aug. Hoddick gehörigen Grundstücke, welche unter der Bezeichnung „Im Rheingau“ bekannt sind, sowie benachbarter Grundstücke, Verwertung und Ausnutzung derselben in jeder Art, namentlich auch durch Herstellung von Strassen, Plätzen, Baulichkeiten u. sonst. Anlagen. Die Ges. übernahm bei ihrer Gründung 18 039 dR. Terrain mit 2 Etagenhäusern u. 2 Villen. Durch Übergang der M. 650 000 Stammeinlagen der Terrain-Ges. m. b. H. am neuen Botan. Garten (s. unter Kapital) an die Rheingau-Ges. ist jene G. m. b. H. 1905 ganz in der Rheingau-Ges. aufgegangen. Der Besitz dieser Ges. ist auf Steglitzer Gebiet an der Kleist- u. Grunewaldstr. unmittelbar am neuen Botanischen Garten belegen und umfasst zus. 5131 q R. Nettobauland. Nach Ver- käufen 1902–1907 sind von Ende März 1908 noch 14 339,86 qR. verblieben; 1908/09 wurde nichts veräussert. 1909/10 gelangten in Wilmersdorf 68, 95 qR., in Steglitz 517,54 qR zum Verkauf; der Gewinn auf Terrain-Kto betrug M. 172 236. 1911/12 in Wilmersdorf 390.43 qF mit M. 171 961 Gewinn verkauft, in Steglitz nichts veräussert. 1910/11 verkauft in Wilmers- dorf 1163,44 qR, in Steglitz 409,95 qR. Ende März 1912 verblieben in Wilmersdorf 12 717, 03 qR. im Buchwert von M. 3 286 603, hierzu 2 Raten zum Bau der Untergrundbahn mit M. 330 000, zus. M. 3 616 603, in Steglitz 3436,55 qR im Buchwert von M. 533 095. Dieser Bestand blieb per 31./3. 1913 unverändert, da keine Verkäufe stattfanden. In 1913/14 in Wilmersdorf eine Parzelle veräussert, 1914/15 u. 1916/18 keine Verkäufe, dagegen 1915/16 ein Geländestreifen in Steglitz von 262 qm veräussert. Jetzige Geländebewertung siehe Bilanz. Die Ges. besitzt noch verschied. Häuser; nach Zurückerwerb eines solchen Ende März 1913 u. von 2 Häusern in 1913/14, jetzt mit zus. M. 2 501 718 zu Buch stehend. Die im Okt. 1913 eröffnete Wilmersdorf-Dahlemer Untergrundbahn durchquert ziemlich das ganze Terrain der Ges.; die Ges. übernahm für diese Bahn eine Beitragsleistung von ca. M. 540 000. 1917/18 Bilanzverlust M. 77 576 vermindert durch Abschreib. von M. 30 496 aus R.-F. auf M. 47 080, Kapital: M. 5 000 000 in 2500 Aktien à M. 2000. Urspr. M. 3 600 000, erhöht lt. G.-V. v. 25./1. 1905 um M. 1 400 000 in 700 neuen, ab 1./1. 1905 div.-ber. Aktien, von denen M. 620 000 zum Erwerb der M. 650 000 Anteile der Terrain-Ges. m. b. H. am neuen Botanischen Garten hergegeben sind. Hierbei ist der Wert des Grundbesitzes der Rheingau-Ges. auf M. 260 und der jener Ges. auf M. 180 für die Rute angenommen. Die weiteren M. 780 000 neuen Aktien, deren Erlös zur Tilgung von Hypoth. u. zur Verstärkung der Betriebsmittel bestimmt war, übernahm die Deutsche Bank zu pari mit allen Kosten u. mit der Ver- pflichtung, die Aktien an der Berliner Börse einzuführen. Den durch Weiterbegebung der Aktien erzielten Nutzen, soweit der Verkaufspreis 120 % überstieg, hatte die Deutsche Bank an die Ges. abzuführen. Das Bezugsrecht der Aktionäre war aus- geschlossen. Die Aktien unterliegen der Amort. (siehe unter Gewinn-Verteilung). Hypotheken: M. 1 806 500, davon M. 210 500 auf Terrainbesitz u. M. 1 596 000 auf Hausbesitz. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Bis Ende Sept. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., vom Übrigen wird die Summe zur gleichanteiligen Amort. der Aktien verwendet, welche der Ges. bar zur Verf. steht und nach dem Er- messen des A.-R. zum weiteren Geschäftsbetriebe oder zur Bildung von Spez.-Reserven oder Vortrag auf neue Rechnung nicht erforderlich ist. Derartige Gewinnvorträge bleiben im folg. Geschäftsj. bei Berechnung des dem gesetzl. R.-F. zu überweisenden Betrages ausser Ansatz. Später sobald aus den zur Verteilung gelangenden Reingewinnen die Aktien bis auf je M. 1000 amortisiert sind, wird die Ges. aufgelöst und tritt in Liquid. Von dem Überschuss der Liquid.-Masse erhält der A.-R. (und zwar sämtl. Personen, welche demselben seit Errichtung der Ges. angehört haben, nach Verhältnis der Zeit ihrer Funktion, wobei dem Vors. der doppelte Kopfteil gebührt) 5 %, die Aktionäre den Rest. Der A.-R. erhält ausserdem eine feste Jahresvergütung von zus. M. 5000. Bilanz am 31. März 1918: Aktiva: Gelände Wilmersdorf 3 639 015, do. Steglitz 598 999, Hausgrundstücke Wilmersdorf 2 501 718, Restkaufgelder 57 000, Wertp. 4015, Bankguth. 4557, Kassa 1882, ausgefall. Forder. 1, Bureaugeräte 1, verschied. Schuldner 23 786, Verlust 1917/18, 77 576. – Passiva: A.-K. 5 000 000, Hypoth. 1 806 500, R.-F. 30 496, verschiedene Gläubiger 71 556. Sa. M. 6 908 553. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gehälter, Miete, Vergüt. an A.-R. 27 458, Steuern 36 083, Hausunk. 58 325, Geländeunk. 2646, Hyp.-Zs. für Gelände 8006, Zs. 8951. – Kredit: Miete 135 111 abz. Hypoth.-Zs. 73 983 bleibt 61 127, Hyp.-Zs. 2767, Verlust 77 576. Sa. M. 141 471. Kurs Ende 1905–1918: 128, 115.75, 92.75, 108.50, 120, 107.25, 94.75, 72.50, 71, 67.25*, –, 50, 78, 70* %. Zugel. Mai 1905. Erster Kurs 5./6. 1905: 132 %. Die Aktien werden franko Zs. gehandelt. Notiert in Berlin. Dividende: Wird nicht verteilt (siehe unter Gewinn-Verteilung). Direktion: Justizrat Dr. Johs. Schultz, Geheimrat Hans Riese, Baumeister Sigbert Seelig.