Bau-Banken, Bau-, Terrain- und Immobilien-Gesellschaften etc. Industrie- u. Oekonomie-Betrieb Möding in München d(bis 1918 in Möding bei Landau an der Isar). Gegründet: 7./4. u. 23./5. 1894. Übernahmepreis der Weil'schen Ziegelei mit allen Ein- richtungen, Waren etc. M. 370 135. Gründung siehe dieses Handb. Jahrg. 1901/1902. Zweck: Bei der Gründung der Akt.-Ges. Erwerb u. Fortbetrieb der dem Gutsbesitzer Herm. Weil in München gehörigen Dampfziegelei u. Falztaschenfabrik in Möding. 1895 wurde die Schlossbrauerei Wildthurn angekauft u. zu diesem Zwecke das A.-K. von M. 250 000 auf M. 600 000 erhöht. 1908/09 erfolgte der Umtausch des der Ges. gehörigen Gutes Wildthurn nebst Brauerei u. Wirtschaften gegen ein grösseres zentralgelegenes Gebäude in München, wobei bei Überlassung von Vorräten an den neuen Besitzer ein nicht unwesent- licher Verlust entstand. Die Ges. hat infolgedessen mit Hauptaktionären, die zugleich ihre Gläubiger waren, einen Vergleich abgeschlossen, wodurch der Ges. 282 eigene Aktien zuflossen, die zum Nominalwert von M. 282 000 unter den Aktiven auf Effektenkonto eingestellt sind. Der Ubertrag des infolge des Vergleichs erzielten Gewinnsaldos von M. 264 058 wurde beuutzt, um den Verlustsaldo des Vorjahres von M. 188 153 u. den einschl. M. 13 185 Abschreib. sich ergebenden Verlust des Jahres 1909/10 von M. 72 493 zu decken, wonach noch ein Gewinn- rest von M. 3411 verblieb, der zur Bildung eines R.-F. verwandt wurde. 1910/11 fand der Verkauf des Ziegeleianwesens an die Ziegelei Möding bei Landau a. Isar G. m. b. H. statt. 1912/13 wurde der Rest der Immobiliar-Besitzungen ausserhalb München veräussert. Der Bilanzverlust von 1912/13 M. 14 692 erhöhte sich bis 1915 auf M. 39 763, bis 1916 auf M.72 748 u. 1917 auf M. 951 973. Die starke Steiger. der Unterbilanz um M. 879 225 war eine Folge der im Dez. 1916 stattgefundenen Zwangsversteiger. des Hausbesitzes der Ges., wobei jedoch nur die erste Hyp. nebst rückständigen Zs. zum Zuge kam, während die weiteren Hyp. jetzt als unbefriedigte Gläubiger der Ges. gegenüberstehen. Der G.-V. v. 18./8. 1917 wurde Mitteil. nach § 240 des HGB. gemacht. Siehe auch die Beschlüsse der a. o. G.-V. v. 31./5. 1918 (siehe unten). Kapital: Bis 1918: M. 600 000 in 600 Aktien à M. 1000, davon M. 282 000 in eigenem Besitz. Die a. o. G.-V. v. 31/ 5. 1918 beschloss, das A.-K. durch Zus. legung der Aktien in einem noch festzustellenden Verhältnis bis um M. 540 000 herabzusetzen. Ferner wurde beschlossen, die Umwandlung von zus. gelegten St.-Aktien in Vorz.-Aktien nach freiwilliger Zuzahlung von 10 % = M. 100. Die Vorzugsaktien sollen eine Vorz.-Div. bis zu 6 % mit unbedingtem Vorzugsrecht vor den übrigen Aktien und mit dem Anspruch auf vorzugs- weise Nachzahlung der Div.-Rückstände erhalten und, nachdem alsdann auf die St. Aktien eine Div. von 4 % ausbezahlt ist, an dem etwa weiter zur Verfüg. stehenden Reingewinn mit den St.-Aktien gleichmässig teilnehmen. Im Falle der Auflös- der Ges. oder der absetzung des A.-K. durch Zurückzahlung sollen die Vorz.-Aktien Anspruch auf vorzug weise Zahlung ihres Nennbetrages und der Div. Rückstände haben. Auch wurde beschles das A.-K. bis um einen Betrag von M. 540 000 bis zu M. 600 000 wieder zu erhöhen, w obei auch diese nicht unter dem Nennwert neu auszugebenden Aktien durch weitere Zuzahlung von 10 % als Vorzugsaktien erklärt werden. Aus der Sanierung ist ein Buchgewinn von M. 693 468 der Gewinn- und Verlustrechnung zugeflossen, während M. 345 951 Gen.-Unk. in Abzug gebracht wurden. Um die Differenz von M. 347 517 ermässigt sich der Verlustvor- trag von M. 951 973 auf M. 604 456. Zur Befriedigung der Gläubiger wurden diesen für je M. 2000 ihrer Forder. M. 1000 Aktien gegeben, wozu zunächst die im Besitz der Ges. be- findlichen M. 282 000 eigenen Aktien dienten. Die fehlenden Aktien wurden von einem Hauptaktionär kostenlos zur Verfüg. gestellt. Anleihe: M. 250 000 in 4 % Schuldverschreib. In Umlauf Ende April 1917 M. 175 000. Stücke Lit. u. B à M. 1000 u. 500. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1902 durch jährl. Ausl. (zuerst 1901) auf 2./1. Die Schuldverschr. sich sämtlich bis auf 3 Stück im Besitz der Ges. Zahlst.: Ges. -Kasse; München: Schützenstrasse 12: Siegfr. Klopfer. Geschäftsjahr: 1./5. –30. 4. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. April 1918: Aktiva: Debit. 18 409, Verlust 604 456. – Passiva: A.-K/ 600 000, Kredit. 4456, Dubiose 18 409. Sa. M. 622 865. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 951 973, Gen.-Unk., Abschreib. 345 951. – Kredit: Durch Sanierung erledigte Passiva 693 468, Verlust 1917/18 604 456. Sa. M. 1 297 924. * Dividenden 1897/98–1917/18: 5, 5, 5, 5, 5, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Emanuel Neuhäuser. Aufsichtsrat: Sigmund Weil, Rechtsanw. Dr. Herb. Jakobi, Dr. jur. Oskar Rettenmeyer, München. 73 = 7 * 7 5 ant * Ö 0 1 * Mülhauser Arbeiter-Quartier-Gesellschaft in Mülhausen i. E., Gerechtigkeitsstrasse 30/32. Gegründet: 10./6. 1853 als Zivil-Ges., seit 16./7. 1887 A.-G. Zweck: Erbauung kleinerer Häuser u. deren Verkauf an Arb. gegen monatl. Ratenzahl. Kapital: M. 284 000 (frs. 355 000) in 71 Nam.-Aktien à M. 4000 (frs. 5000). Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St., Grenze 10 St. Gewinn-Verteilung: Höchstens 4 % Div., Rest zu gemeinnütz. u. anderen Zwecken.