Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. . linien der Ges. gilt der zwischen der königl. preuss. u. der herzogl. braunschweig. Staats- regierung abgeschlossene Staatsvertrag. Zweck: Bau u. Betrieb vollspur. Nebeneisenbahnen von Schöningen über Hötzum nach Glies- marode u. von Hötzum nach Mattierzoll nach Massgabe der der Ges. erteilten Konz. u. der staatsaufsichtsseitig festgestellten Baupläne. Der Betrieb wurde am 15./2. 1902 eröffnet. Die Strecke Gliesmarode-Mattierzoll wurde bereits 11./11. 1901 für den Güterverkehr eröffnet; die Reststrecke Hötzum-Schöningen 2./1. 1902. Die Linie Schöningen-Hötzum-Gliesmarode (Braunschweig) durchschneidet lediglich braunschweig. Staatsgebiet, während die Linie Mattierzoll-Hötzum auf 2 km Länge durch preuss. Staatsgebiet hindurchgeführt wird. Die Linie Schöningen-Gliesmarode (Braunschweig) bildet die Fortsetzung der Nebenbahn Oschersleben-Schöningen (A.-G.) und erhält durch Vermittelung dieser Linie in Oschers- leben und Schöningen Anschluss an die preuss. Staatseisenbahn. Das Stück Gliesmarode- Braunschweig wird von der Braunschweig. Landeseisenbahn-Ges. gebaut, an welche die neue Bahn in Gliesmarode anschliesst. Die Personenzüge werden jedoch nach dem Nordbahnhofe Braunschweig der Braunschweig. Landeseisenbahn-Ges. durchgeführt. Die Linie Mattierzoll-Hötzum vereinigt sich in Hötzum mit der Linie Schöningen-Gliesmarode und schliesst in Mattierzoll an die preuss. Staatsbahn an. Ausserdem wird sie in Mattierzoll mit der normalspurigen in Privatbesitz befindlichen Kleinbahn Heudeber- Mattierzoll (A.-G.) verbunden, sodass aus den Linien der Braunschweig-Schöninger Eisenbahn-Akt.-Ges., der Braunschweig. Landeseisenbahn-Ges., der Bahn Oschersleben- Schöningen und der Kleinbahn Heudeber-Mattierzoll ein zusammenhängendes Netz normalspuriger Privatbahnen von insgesamt etwa 228 km Betriebslänge entsteht. Die Betriebslänge der beiden Bahnen der Braunschweig-Schöninger Eisenbahn-Akt.-Ges. beträgt rund 73 km. Die G.-V. v. 23./9. 1907 beschloss Ankauf der Anschlussbahn von Lucklum nach dem Kalkwerk bei Hemkenrode. Die Dir. der Braunschweig-Schöninger Bahn leitet auch den Betrieb der Oschersleben-Schöninger Eisenbahn. Kapital: M. 3 950 000 in 3950 Aktien à M. 1000. Von diesen Aktien übernahmen die Westdeutsche Eisenbahn-Ges. M. 3 363 000, der braunschweig. Staat M. 300 000 u. sonst. Interessenten M. 287 000. Der braunschweig. Staat leistete einen Zuschuss von M. 300 000, welcher erst dann, und zwar gegebenenfalls bis zur Höhe von 3½ % zu verzinsen ist, wenn das A.-K. in drei aufeinander folg. Jahren eine Div. von je 4 % erhalten hat. Auch das Kaliwerk Asse leistete einen Zuschuss von M. 100 000. Anleihe: M. 3 950 000 in 2½ %, bis 1917 4½ % Schuldverschr. à M. 1000, auf den Inh. lautend, ausgegeben mit braunschweig. Priv. v. 22./3. 1901. Zs. 1./4. u. 1./10. Die Westd. Eisenb.-Ges. (A.-G.) zu Cöln a. Rh., hatte die Gewähr für die Zahlung von 4½ % Zs. auf die Oblig. für die Dauer des zwischen ihr und der Braunschweig-Schöninger Eisenbahn-Akt.-Ges. ge- schlossenen Pachtvertrages, also bis 1917 übernommen. Tilg. zu pari lt. Plan durch Ausl. ab 1907 mit mind. ½ % der urspr. Anleihesumme zuzügl. ersparten Zs. Von genannter Frist an ist auch verstärkte Tilg. oder Totalkündigung mit 6 monat. Frist zulässig (wegen des neuen Tilg.-Planes s. unten). Verlos. im Sept. auf 2./1. (znerst 1908). In Umlauf Ende März 1918 M. 3 707 000. Zahlst. für Zs.: Braunschweig: Ges.-Kasse, Braunschweig. Bank u. Kredit- Anstalt, M. Gutkind & Co., N. S. Nathalion Nachf.; Hannover: Herm. Bartels; Cöln: Sal. Oppenheim jr. & Co., A. Schaaffh. Bankverein; Berlin: Berliner Handels-Ges., S. Bleich- röder, Disconto-Ges., Bank f. Handel u. Ind., von der Heydt & Co.; Stettin: W. Schlutow. Zahlst. für Stücke: Braunschweig: M. Gutkind & Co. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Aufgelegt in Braunschweig, Hannover etc. am 22./5. 1901 zu 100.50 % plus 4½ % Stück-Zs. ab 1./4. 1901. Kurs in Braunschweig Ende 1901–1917: 100, 101.50, –, –, 101, 101, 102, 101.50, 102, — 80, –, 76, 62*, –, 60, – %. Hypothek: M. 81 244 auf Bahnhof Mattierzoll. 3 Anleihe: M. 600 000. Dieser Bankenvorschuss ist der Ges. vorläufig zinsfrei gewährt. Bisher gelangten M. 60 000 zur Rückzahlung. Die Versammlung der Teilschuldverschreibungen-Gläubiger vom 19./2. 1917 beschloss: a) Aussetzung der planmässigen Tilg. der 4½ % Anleihe von 1901 bis einschl. 2./1. 1927 u. entsprechende Hinausschiebung des gesamten Tilg.-Planes über den jetzigen Endzeitpunkt im Jahre 1959 bis 1969; b) Herabsetz. der Schuldverschreib.-Zinsen –— anfangend mit dem am 1./10. 1917 fälligen Zinsschein – auf 2½ % jährlich bis zum dritten auf den Friedens- schluss mit England, Frankreich u. Russland folg. Zinstermin einschl. von diesem Zeitpunkt ab bis einschl. 1./4. 1927 Herabsetz. der Zinsen auf 3½ %, beides mit der Massgabe, dass etwaige Mehrerträgnisse, welche die Ges. in einem Betriebsjahre nach Deckung ihrer sonstigen festen Lasten über die vorstehende Verzinsung hinaus erzielt, den Schuldverschreib.-Inhabern u. der Bankengemeinschaft bis zur Erreichung einer 4½ % Verzinsung, jedoch ohne Nach- bezugsrecht zufliessen sollen; unter gleichzeitiger Annahme der folg. Zusagen einer unter Führung der Direction der Disconto-Ges. zu Berlin stehenden Bankgemeinschaft: 1) den Schuldverschreib.-Inhabern die Mindestzinsen von 2½ % bis zum dritten Zinstermin nach dem Friedensschluss zu verbürgen, 2) ihnen dafür einzustehen, dass ihnen während dieses Zeitraumes über die 2½ % hinaus jährlich jedenfalls weiter ½ % aus den Betriebsüber- schüssen der Braunschweig-Schöninger Eisenbahn zufliesst mit der Massgabe, dass, wenn diese nicht dazu ausreichen, die Bankgemeinschaft aus eigenen Mitteln den nötigen Zuschuss leistet, so dass die Teilschuldverschreib.-Inhaber im ganzen also wenigstens 3 % auch in dieser Zeit erhalten; 3) während der Dauer des Zins- u. Tilg.-Verzichtes der Schuldver- 79