122 Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. schreib.-Gläubiger den bisher gewährten am 31./3. 1917 fälligen Bankvorschuss von M. 540 000 weiter zu gewähren u. zwar bis zum dritten Zinstermin nach dem Friedensschluss Zinslos, u. von da ab zu keinen höheren Zinsen als jeweilig die Schuldverschreib. erhalten u. unter Einräumung eines Vorrechtes an diese für die ihnen zukommenden 3.5 % Zinsen. Die Verteilung des Überschusses in der Zeit vom dritten Zinstermin nach dem Kriege würde also in der Weise erfolgen, dass zunächst die Schuldverschreib. 3.5 % Zinsen, dann die Bankengemeinschaft auf ihren Bankvorschuss 3.5 % Zinsen erhalten, u. dass das etwaige Mehrerträgnis den Schuldverschreib.-Inhabern u. den Banken nach Verhältnis der Kap.-Forder. solange zufliesst, bis beide Gläub.-Gruppen auf ihre Forderungen 4.5 % Zinsen erhalten haben. In Ermangelung von ausreichenden Bareingängen werden Zinsen auf den Bank- vorschuss in Höhe des auf die Schuldverschreib. gezahlten Satzes gutgeschrieben; 4) während der Dauer der Tilg.- u. Zinsen-Verzichtes der Schuldverschreib.-Besitzer auch für die weiteren Geldbedürfnisse der Braunschweig-Schöninger Eisenbahn-Akt.-Ges. Sorge zu tragen. Da ausser den üblichen Rückstellungen noch eine besondere Einnahme aus Wagenmieten usw. im J. 1917/18 erzielt worden ist, so musste den Oblig.-Inhabern nach dem Beschlusse vom 19./2. 1917 noch 1 % zugute kommen. Da aber eine Nachzahlung auf die 3½ % Ok- toberkupons praktisch nicht durchführbar war, so ist beschlossen worden, den Aprilkupon 30 einzulösen, dass die Zinsen für das Geschäftsjahr 1918/19 4½ % betragen. Bilanz am 31. März 1918: Aktiva: Eisenbahnanlage 9 322 432, Kassa 5297, Effekten des Ern.-F. 414 529, Effekten dek Spez.-R.-F. 10 107, Kaut. in Effekten 136 125, Debit. 228 961, Material. 50 761. – Passiva: A.-K. 3 950 000, Zuschuss des Braunschweig. Staates u. der Asse 400 000, Grunderwerbsschuld Lenz & Co. 310 000, 4½ % Oblig. 3 707 000, Anleihe 540 000, Hypoth. Bahnhof Mattierzoll 81 244, Bilanz-R.-F. 338 343, Ern.-F. 415 333, Spez.-R.-F. 13 916, rückständ. Zahl. für Oblig. 74 143, Eisenbahnabgabe 68, Kaut. 136 125, Kredit. 194 768, Ge- winn 7271. Sa. M. 10 186 215. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Oblig.-Zs. 129 745, Hypoth.- do. Bhf. Mattierzoll 3298, Ern.-F. 26 980, Spez.-R.-F. 3500, Eisenbahnabgabe 68, Rückstell. für unerledigt gebliebene Unterhaltungsarbeit 40 000, Reingewinn 7271 (davon Bilanz-R. 1927, Vortrag 5344). – Kredit: Vortrag 3438, Betriebsüberschuss 207 424; zus. M. 210 863. Dividenden: 1901/02–1917/18: Bisher 0 %. Der Betrieb wurde 15./2. 1902 aufgenommen. Kurs: Aktien nicht notiert. Direktion: Reg.-Baumeister a. D. Dir. Aug. Nau, Stellv. Dir. Walther Knoff. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Albert Heimann, Cöln; Stellv. Finanzrat B. von Rauschen. plat, Komm.-Rat Gutkind, Bank-Dir. A. Tebbenjohannes, Braunschweig; Eisenbahn-Dir. Ed. Andreae, Berlin; Ministerial- Dir. a. D. Jos. Hoeter, Berlin; Mühlenbes. Wilh. Becker- Sickte; Rentier Friedr. Curland, Apelnstedt. Zahlstellen: Für Div. wie oben bei Anleihe. Butzbach-Licher Eisenbahn Akt.-Ges. in Butzbach. Gegründet: 14./4. 1902; eingetr. 29./5. 1902. Gründer: 8 interessierte Gemeinden, Lenz & Co. G. m. b. H., Berlin, der hessische Staat Betriebseröffn. Butzbach-Lich am 28./3. 1904. Zweck: Bau u. Betrieb vollspur. Nebeneisenbahn u. Kleinbahnen; zunächst von Butzbach nach Lich, Betriebseröffnung 28./3. 1904. Am 1./5. 1909 wurde der Betrieb der Teilstrecke von Griedel bis Rockenberg, am 15./7. 1909 der Teilstrecke Lich-Queckborn, am 1./8. 1909 auf der Teilstrecke Queckborn- Grünberg, am 2./4. 1910 die Strecke Rockenberg-Bad Nauheim, am 13./5. 1910 die Teilstrecke Butzbach-Ost bis Ebersgöns, am 1./6. 1910 die Fortsetzung bis Oberkleen (7.9 km) aufgenommen; Betriebslänge nunmehr zus. 56.44 Kkm. Der Ausbau sämtl. Strecken wurde 1911/12 vollendet. Bau u. Betrieb durch die Firma Lenz & Co. G. m. b. H., Berlin. Kapital: M. 1 756 000 in 1756 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 550 000, erhöht lt. G.-V. v. 5./5. 1903 um M. 201 000, begeben zu pari an Lenz & Co. G. m. b. H., nochmals erhöht lt. G.-V. v. 19./10. 1907 um M. 1 015 000 u. lt. G.-V. v. 7./10. 1910 um M. 101 000 (auf M. 1 867 000); eingez. am 31./3. 1912 zus. M. 1 810 500. Die G.-V. v. 21./11. 1913 beschloss zur teilweisen Beseitig. der Unterbilanz Herabsetzung des A.-K. um M. 111 000, also auf M. 1 756 000. Hessischer Staatszuschuss zus. M. 1 305 114. Anleihen: I. M. 550 000 in 2¾ % (bis 1913 4 %) Oblig. à M. 1000 auf den Inhaber, lt. minist. Genehm. v. 26./2. 1903. Tilg. seit 1./4. 1909 mit ½ % der urspr. Gesamtsumme, ab 1./4. 1919 mit 1 %, ab 1./4. 1929 mit 1½ %; Verlos. im Jan. auf 1./4. II. M. 490 000 in 2¾ % (bis 1913 3¾ %) Schuldverschreib. à M. 1000 auf den Inhaber, lt. minist. Genehm. v. 7./9. 1908 (Teilbetrag der am 19./10. 1907 beschlossenen Emiss., aus- gegeben zum Bau der Nebenbahn von Grünberg nach Lich). Zs. 1./4. u. 1./10. Die Schuld- verschreib. sind nach Ablauf des 5. vollen Betriebsjahres, u. zwar von diesem Zeitpunkt ab für die Dauer von 10 Jahren mit ½ %, für weitere 25 Jahre mit 1 % u. für weitere 10 Jahre mit 1½ % unter Zuwachs der ersparten Zinsen planmässig zu tilgen. III. M. 347 000 u. M. 175 000 in 2¼ % (bis 1913 3¾ %) Teilschuldverschreib. auf den Inhaber, Stücke à M. 1000, lt. Genehm. des Grossh. Hess. Staatsministeriums v. 20./11. 1909. Zs. 1./4. u. 1./10. Kündig. ab 1./4. 1915 zulässig. Von diesem Zeitpunkt ab ist das Anlehen mit mindestens % der urspr. Gesamtsumme, vom 1./4. 1925 ab mit 1 % u. vom 1./4. 1950 ab mit 1½ % dieser Summe unter Zuwachs der ersparten Zs. planmässig zu tilgen. Auf-