Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. auf preuss. Gebiete, 13,7 km im Fürstentum Lippe-Schaumburg. Betriebseröffnung 3./3. 1900. Anschluss in Rinteln u. Stadthagen an die Staatsbahn, sowie in Rinteln mit dem Weserhafen. Kapital: M. 3 524 000, u. zwar M. 2 900 000 in 2900 Vorz.-St.-Aktien Lit. A (Nr. 1–1739 u. 2364–3524) à M. 1000 u. M. 624 000 in 624 St.-Aktien Lit. B (Nr. 1740–2363) à M. 1000. Urspr. M. 2 363 000, erhöht lt. G.-V.-B. v. 29./9. bezw. 29./10. 1900 um M. 1 017 000 (auf M. 3 380 000) in 1017 ab 1./1. 1902 div.-ber. Vorz.-St.-Aktien à M. 1000, ausgegeben zu 102.50 % mit der Massgabe, dass die Westdeutsche Eisenb.-Ges. sämtl. neue Aktien zum genannten Kurse zu übernehmen hatte und sich dabei verpflichtete, einem jeden Besitzer von Aktien B für jede dieser Aktien B ein Bezugsrecht auf je eine neue Aktie A zu 102.50 % zuzügl. 4 % Zs. zu gewähren. Die G.-V. v. 24./9. 1904 beschloss Erhöhung des A.-K. um weitere M. 144 000 in Aktien Lit. A mit Div.-Ber. ab 1./4. 1904, begeben an die Westdeutsche Eisenbahn-Ges. in Cöln zu 102.50 %, angeboten den Aktionären zu 105 %. Die St.-Aktien A erhalten vorweg bis zu 4 % Div., alsdann die St.-Aktien B bis zu 4 % Div., während der Überschuss unter die St.-Aktien A und B gleichmässig verteilt wird. Bei etwaiger Auflösung der Ges. haben die St.-Aktien A Anspruch auf den vollen Nennwert von M. 1000 bevor eine Auszahlung auf die St.-Aktien B geleistet werden kann. Anleihen: I. M. 500 000 (Kaufpreis d. Grubenbahn Osterholz-Stadthagen) übernommen vom Gesamtbergamt Obernkirchen, zu 3½ % verzinslich, sowie nach Ablauf des fünften Jahres nach der Betriebseröffnung der ganzen Linie mit 1 % jährl. tilgbar. Für Zs. und Tilg. über- nahm der Kreis Rinteln Garantie. Am 1./4. 1918 noch M. 419 434 ungetilgt. II. M. 200 000 zu 4 % verzinsl. u. mit 2 % tilgbar; aufgenommen lt. G.-V. v. 26./9. 1908 bei dem Kreise Grafschaft Schaumburg zur Bestreitung von Ausgaben zu Ergänzungen u. Erweiterungen des Bahnunternehmens; davon ungetilgt M. 154 443. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Dotier. des Ern.-F., 5 % zum Bilanz-R.-F. bis 10 % des A.-K., Dotierung des Spez.-R.-F. bis derselbe M. 40 000 erreicht hat, vom verbleib. Überschuss vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, vom Rest bis 4 % Div. an St.-Aktien A (ohne Nachzahl.-Anspruch), alsdann bis 4 % an St.-Aktien B, Überrest an beide Aktienarten gleichmässig. Der A.-R. erhält keine Tant., sondern nur Erstattung der baren Reisekosten und Tagegelder für die Sitzungstage, Bilanz am 31. März 1918: Aktiva: Bahnanlage 4 203 007, Material 36 481, Kassa 235, Debit. 238 435, Effekten des Ern.-F. 167 181, do. des Spez.-R.-F. 34 398, do. des Unterstütz.-F. 3892, Kaut.-Effekten 54 274. – Passiva: A.-K. 3 524 000, Darlehn 154 443, Schuld an Gesamt- bergamt Obernkirchen 419 434, rückst. Div. 1337, Kaut.-Kredit. 54 274, Kredit. 85 929, Ern.-F. 175 218, Spez.-R.-F. 37 971, Bilanz-R.-F. 174 583 (Rückl. 13 323), Unterst.-F. 4826, Div. 101 500, Vortrag 4376. Sa. M. 4 737 896. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Ern.-F. 18 254, Spez.-R.-F. 3500, Zs. an Gesamt- bergamt 14 944, Darlehn-Zs. 6807, Eisenbahnabgabe 827, Reingewinn 119 199. – Kredit: Vortrag 7763, Betriebsüberschuss 155 770. Sa. M. 163 533. Kurs Ende 1906–1918: St.-Aktien A: 112.50, 108, 107.50, 105, 105.75, 106, 104.25, 120, 114*, –, 90, 90, – %. —– St.-Aktien B: 110.75, 107.50, 107.50, 105, 105.75, 106, 104.25, 120, 114*, –— 50, 70, – %. Die St.-Aktien A u. B wurden im Okt. 1906 in Berlin zugel. Von den St.-Aktien A wurden M. 2 000 000 am 19./10. 1906 zu 112 % zur Zeichnung aufgelegt; erster Kurs 26./10. 1906: 112 %. Erster Kurs der St.-Aktien Lit. B am 2./11. 1906: 110.50 %. Dividenden: 1899/1900–1917/18: Vorz.-St.-Aktien Lit. A: 0, 4, 4, 4½, 4½, 4½, 4¾, 5, 5, 4.67, 4¼, 5, 5¼, 5½, 6, 4, 3¼, 3½, 3½ %; St.-Aktien Lit. B: 0, 1½, 4, 4½, 4½, 4½, 5, 5, 4.67, 4⅝, 5, 5¼, 5½, 6, 3, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Vorstand: Dir. Hartwig Clemen, Rinteln; Reg.-Baumeister Aug. Nau, Braunschweig. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Komm.-R. Alb. Heimann, Cöln; Stellv. Reg.-Baumeister a. D. Ed. Andreae, Berlin; Landrat Dr. Moewes, Rinteln; Bürgermeister Ocker, Stadthagen; Reg.- Rat a. D. Paul Meyer. Charlottenburg; Baurat Carl Plock, Berlin; Oberamtmann Treviranus, Vahrenholz. Zahlstellen: Rinteln: Eigene Kasse; Cöln u. Düsseldorf: A. Schaaffhaus. Bankverein; Berlin: Disconto-Ges., Bank f. Handel u. Ind., Berliner Handels-Ges., S. Bleichröder, von der Heydt & Co.; Cöln: Sal. Oppenheim jr. & Co.; Stettin: Wm. Schlutow; Essen-Ruhr: Disconto-Ges.; Elberfeld: von der Heydt-Kersten & Söhne; Frankf. a. M.: Deutsche Effecten- u. Wechselbank, Disconto-Ges., L. u. E. Wertheimber. Rixdorf-Mittenwalder Eisenbahn-Gesellschaft in Berlin SW. 11, Bernburgerstrasse 15/16. Gegründet: 23./2. 1899; eingetr. 6./6. 1899. Konz. v. 20./4. 1899 auf 90 Jahre. Zweck: Bau u. Betrieb einer Kleinbahn von Neukölln über Britz nach Mittenwalde u. Schöneicherplan. Die Bahn ist 32 km lang, eingeleisig mit 1, 435 m Spurweite und für den Betrieb mit Lokomotiven hergestellt. Betriebseröffnung auf der Stammlinie Neukölln-Mitten- walde 28./9. 1900, auf der Erweiterungsstrecke Mittenwalde-Schöneicherplan 26./5. 1903. Den Betrieb führen Vering & Waechter in Berlin auf 25 Jahre (bis 31./3. 1936), für welche Zeit genannte Firma für die St.-Aktien A eine Zinsgarantie übernommen hat; für 1906/07 bis 1915/16 Div. aus den Betriebsergebnissen gezahlt. Siehe auch bei Kap. Nach dem neuen Vertrag von 1910 mit der Firma Vering & Waechter erhält dieselbe zur Bestreitung sämtl. Betriebskosten u. Ausgaben, die ihr nach diesem Vertrage obliegen, einen Anteil von 64 %