Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Herm. Scholz, Berlin; Kaufm. Alfred Walter, B.-Tempelhof. Der gesamte Gründungsaufwand einschl. der Kosten der Anfertig. der Aktien, des Aktienstempels u. sonst. Unk. wurden von den Gründern zur Bezahlung aus eigenen Mitteln übernommen. Zweck: Erwerb von Bergwerkseigentum u. verwandten industr. Unternehm. oder An- teilen an solchen (Aktien, Kuxen). Erricht., Betrieb, Veräusserung u. Beleihung bergbaulicher oder verwandter industr. Anlagen, Vertrieb ihrer Erzeugnisse, Beteilig. an solchen Unternehm, endlich jeder anderseitige Handelsverkehr mit Gegenständen der vorbezeichneten Art. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien à M. 1000 übernommen von den Gründern zu pari. Eingezahlt sind 25 %. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1917: Aktiva: Kassa 203, Aussenstände 2 787 246. – Passiva: Eingez. A.-K. 500 000, Kredit. 2 273 172, Reingewinn 14 277. Sa. 2 787 449. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 9070, Reingewinn 14 277 (davon R.-F. 713, Vortrag 13 563). – Kredit: Provis. 9405, Zs. 13 942. Sa. M. 23 347. Dividende 1916/17: 0 %. Direktion: Gust. Biermann, Frankfurt a. M.; Gustav Fliess, Berlin. Aufsichtsrat: Vors. Gen.-Dir. Ernst Braetsch, Kattowitz; Stellv. Graf Valentin Henckel v. Donnersmarck, Berlin; Major a. D. Curt von Frankenberg u. Ludwigsdorf, Berlin. Bismarckhütte in Bismarckhütte O.-8. Zweigniederlassung in Bochum unter der Firma Bismarckhütte Abteil. Bochum, sowie in Eiserfeld unter der Firma Abteil. Marienhütte. Gegründet: Am 23./9. 1872 (eingetr. 28./9. 1872) unter der Firma Kattowitzer Akt.-Ges. f. Eisenhüttenbetrieb; nach mehrfachen Firmenänderungen wurde lt. G.-V. v. 4./12. 1893 die jetzige Firma angenommen. Zweck: Fabrikat. v. Walzstahl, Feinblech, Gussstahl, Röhren, Grobbleche: a) in Bismarck- hütte: Siemens-Martin-Blöcke, Handelswalzeisen u. Feinbleche, Tiegel- u. Elektro-Gussstahl u. Gewehrlaufstäbe, wassergasgeschweisste u. nahtlose Röhren, Grobeisen aller Art einschl. Grubenschienen u. Eisenbahn-Oberbaumaterial, Grobbleche aller Art u. Bleche für Marine- zwecke, Schutzschilde; b) in Falvahütte: Roheisen, Siemens-Martin-Blöcke, Feineisen u. Grobeisen aller Art, Gas- u. Siederöhren, Grauguss u. Stahlfassonguss, Hufeisen, Verpackungs- bandeisen u. Bandstahl. Die Betriebe der Ges. umfassen: a) Bismarckhütte: das Siemens- martinstahlwerk, bestehend aus 6 Martinöfen, das Fleinblechwalzwerk, das Stahlwalzwerk, das Tiegelgussstahlwerk, bestehend aus 3 Tiegelöfen, 3 Elektroöfen u. 4 Martinöfen, das Hammerwerk nebst Bearbeitungswerkstätten u. Profilzieherei, die Gewehrlauffabrik, die Wassergasschweisserei, das Röhrenwalzwerk, das Grobeisenwalzwerk, das Grobblech-Duo- u. Triowalzwerk; b) in Schwientochlowitz: die Koksanstalt mit Teer-, Ammoniak. u. Benzol- fabrik, 3 Hochöfen, das Siemensmartinstahlwerk, bestehend aus 6 Öfen, die Stahlform.- giesserei, die Eisengiesserei mit Bearbeitungswerkstätten, das Stabeisenwalzwerk, das Kalt- walzwerk, die Hufeisenfabrik, das Röhrenwalzwerk, die elektr. Zentrale. Der Immobiliar- besitz der Ges. umfasst z. Zt. in Bismarckhütte 52, 8625 ha, in Schwientochlowitz 22,3215 ha. Ausserdem besitzt die Ges. Eisenerzfelder u. Dolomitbrüche in u. bei Tarnowitz in einer Grösse von 50, 9055 ha u. eine Eisenerzgrube von 3706,4993 ha sowie 10,3992 ha sonstigen Grundbesitz in Elbingerode am Harz. Die Förder. in Tarnowitz betrug im letzt. Geschäftsj. ca. 51 000 t Dolomit; in den Elbingeroder Grubenfeldern wurden im gleichen Zeitraum 38 000 t Eisenerz gefördert. Ausgaben für Neuanlagen, Erweiterungen u. Anschaffungen 1906/07–1913/14: M. 2 007 496, 4 023 125, 2 075 646, 5 673 865, 3 519 656, 12 737 554, 2 109 603, 3 590 143; das Neubau-Kto stand am 30./6. 1915 mit M. 1 781 346 zu Buch, welcher Betrag im J. 1915/16 auf die einzelnen Konten verteilt wurde. Die Werke waren im Geschäftsj. 1914/15–1917/18 in Friedens- u. Kriegsartikeln stark beschäftigt. Absatz: Walzeisen u. Feinbleche etc., 1909/10–1913/14: Wert M. 30 630 152, 32 291 734, 39 598 624, 46 463 355, 41 442 031; später nicht veröffentlicht. Arbeiter im J. 1914/15: 7419, 1915/16: 8812, 1916/17: 11 500, 1917/18: 12 000, Abtlg. Bochum: i. J. 1914/15: 2267, 1915/16: 3354, 1916/17: 3704, 1917/18: 4298. Die Beteiligung bei Syndikaten bezw. Verbänden beträgt für beide Werke: Bei der Oberschles. Stahlwerks-Ges. Produkte B 21.75 %, beim Deutschen Stahlwerksverband Gruppe A 6 000 t, beim Dynamoblechverband ca. 34½ %, bei der Alteisen-Vereinigung mit 29 %. Der Verkaufs-Vereinigung des Oberschlesischen Roheisen-Syndikats gibt die Ges. diejenigen Roheisenmengen ab, die sie in ihren Betrieben nicht selbst verwendet. Zwischen der Bismarckhütte u. der Oberschlesischen Eisenbahn-Bedarfs-Akt.-Ges. zu Friedenshütte besteht eine Verkaufsvereinigung in Form einer Ges. m. b. H., betreffend schmiedeeiserne u. Stahlröhren (Firma „Verkaufsstelle Oberschlesischer Stahlröhrenwerke [(Bismarckhütte- Huldschinskywerke] G. m. b. H. mit dem Sitz in Berlin u. Bismarck- hütte); die Beteiligungsquote der Bismarckhütte beträgt 55.7 %. Das Abkommen endet am 30./6. 1920, kann jedoch unter gewissen Modalitäten auch vorher mit zweijthriger Frist gekündigt werden. Die a. o. G.-V. v. 22./12. 1917 beschloss die Übernahme der Westfäl. Stahlwerke in Bochum, deren A.-K. M. 12 500 000 betrug. Für 2 Aktien der Bochumer Ges. wurde 1 Aktie der Bismarckhütte gewährt, während M. 500 000 Aktien der Westfäl. Stahlwerke vernichtet