256 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. wurden. Die Betriebe der Westfäl. Stahlwerke in Bochum u. Eisenfeld werden als Zweig- niederlassungen der Bismarckhütte weitergeführt. Das Fabrikterrain bei Bochum hat eine Grösse von ca 41 ha. Auf diesem Gelände befinden sich Werkstätten zur Herstellung von Stahl- u. Flusseisen u. deren Weiterverarbeitung, die untereinander u. mit der Station Bochum durch ausgedehnte, eigene Bahnanlagen verbunden sind. Sie bestehen aus dem Martinwerk mit 9 Öfen von 4,90 bis zu 60 t, einer Reversier-Walzenstrasse mit Vorblock- gerüst zur Herstell. von Eisenbahn-Oberbaumaterial u. Formeisen, einer Grobstrasse, 2 Fein- strassen mit dazu gehörigen Adjustagen, einem Hammerwerk, den Bandagenwalzwerken, einem Räderwalzwerk, einer Radsatzfabrik für Waggon- u. Lokomotiv-Radsätze, einer Federn- fabrik, einer Weichenfabrik, einer Stahlformgiesserei u. den mechanischen Werkstätten zur Bearbeitung von Schmiede- u. Stahlformguss-Stücken, einem Tiegelstahlwerk, einem Press- werk u. einer Vergütungsanlage. Die Marienhütte hat am Bahnhof Eiserfeld ein Areal von ca. 11 ha, auf welchem sich eine Hochofenanlage mit 2 Hochöfen befindet. Sie ist mit dem Bahnhof Eiserfeld durch Anschlussbahn u. mit zwei in der Nähe liegenden Eisensteingruben durch Seilbahnen verbunden. In Bochum werden hergestellt: Eisenbahn-Oberbaumaterial, Rillen-Schienen, Radsätze für Waggons u Lokomotiven, Radreifen für Eisenbahnen u.- Strassenbahnen, Weichen aller Art, Stab- u. Faconeisen, Bandeisen, Schmiedestücke, Trag- u. Spiralfedern für Eisenbahnwaggons u. Lokomotiven, Stahlformguss aus basischem u. saurem Martinstahl, Tiegelstahl, Nickelstahl, Chromnickelstahl, Mangan- u. Siliziumstahl. Die Marienhütte produziert Stahleisen u. Spiegeleisen, die von dem Bochumer Werk weiterverarbeitet werden Die Bismarckhütte erwarb im Geschäftsj. 1917/18 im Zus hang mit der Fusion der Westf. Stahlwerke mehr als der Kuxe der tausendteiligen Gew. Neue Haardt zu Siegen. Die Grube fördert Spateisenstein, Rotspat u. hochwertigen Eisenglanz; sie verfügt über einen zus hängenden Felderkomplex von 600 ha sowie über eine Anzahl Einzelfelder von insgesamt 31,5629 ha Grösse u. ist auf eine zehnjähr. Dauer für eine normale Jahresförder. von 180 000 t vorgerichtet. Die Gew. Neue Haardt schloss für 1914 mit einem Verlust von M. 26,844 ab, für 1915 wurden M. 50 000, für 1916 M. 150 000 an Ausbeute verteilt. Kapital: M. 22 000 000 in 3000 Aktien (Nr. 1–3000) a M. 600 und 20 200 Aktien (Nr. 3001–23 200) à M. 1000. Urspr. M. 1 800 000, erhöht 1889 um M. 600 000, 1890 um M. 600 000, 1894 um M. 1 000 000 u. 1897 um M. 2 000 000, angeboten den Aktionären zu 140 %. Die G.-V. v. 29./9. 1906 beschloss weitere Erhöh. des A.-K. um M. 4 000 000 in 4000 Aktien à M. 1000. Hiervon dienten M. 2 800 000 zu pari mit Div.-Ber. ab 1./7. 1906 zum Erwerb des gesamten A.-K. von M. 6 500 000 der Bethlen-Falvahütte in Schwien- tochlowitz (s. oben), sodass also für etwa je M. 3000 Falva-Aktien M. 1000 Bismarckhütte- Aktien gewährt wurden; die restl. M. 1 200 000 neuen Aktien mit Div.-Recht ab 1./1. 1907 dienten zur Verbess. u. Erweit. der Werksanlagen der Ges.; sie wurden den Aktionären zu 250 % angeboten; Agio mit M. 1 630 000 in R.-F. Die a. o. G.-V. v. 8./2. 1909 beschloss zur Verstärkung der Betriebsmittel, speziell für Erweiterungsbauten und behufs Abstossung von Bankschulden, Erhöh. des A.-K. um M. 6 000 000 in 6000 Aktien à M. 1000. Diese neuen Aktien wurden mit 140 % seitens eines Konsort. übernommen und zum gleichen Kurse den Aktionären angeboten. Agio der Emiss. v. 1909 mit M. 2 124 281 in R.-F. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 22./12. 1917 um M. 6 000 000 in 6000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1917. Diese Emiss. erfolgte zu pari zur Übernahme der Westfäl. Stahlwerke in Bochum. Auch die Oblig.-Schulden der Westfäl. Stahlwerke wurden seitens der Bismarckhütte über- nommen. (8. unten). Hypothekar-Anleihe: M. 3 000 000 in 4 % (bis 1./7. 1906 4½ %) Teilschuldverschreib. von 1901, rückz. zu 102 %, 1000 Stücke Lit. A à M. 500, 1000 Stücke Lit. B à M. 1000 u. 500 Stücke Lit. C à M. 3000, lautend auf Namen der Firma Born & Busse, an Ordre gestellt u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./7. u. 2./1. Tilg. ab 1906 durch jährl. Auslos. von 1 % im Jan. (zuerst 1906) auf 1./7.; seit 1906 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 6 monatiger Frist auf einen Zinstermin zulässig. Sicher.-Hypoth. zur ersten Stelle im Betrage von M. 3 300 000. Der Zinsfuss wurde 11./12. 1905 ab 1./7. 1906 auf 4 % herabgesetzt, von der Konvertierung ist für nom. M. 2 147 500 Oblig. Gebrauch gemacht. Nicht bis 10./1. 1906 zur Abstempel. eingereichte Stücke im Betrage von M. 814 000 wurden per 1./7. 1906 gekündigt. Noch in Umlauf Ende Juni 1918: M. 1 727 500. Zahlst.: Ges.-Kasse; Berlin: Bank für Handel u. Ind., Berliner Handels-Ges., Disconto-Ges., Dresdner Bank, S. Bleichröder, Nationalbank f. Deutschl. Verj. der Coup. 4 J. (K.), der Stücke nach gesetzl. Bestimmung. Kurs der 4½ % Stücke in Berlin Ende 1901–1905: 103.25, 105.75, 104.90, 105, 102.25 %. Aufgel. am 13./4. 1901 zu 101.25 %. – Die abgestempelten 4 % Stücke sind im Sept. 1906 in Berlin zugelassen. Erster Kurs 21./9. 1906: 102 %; Kurs Ende 1906–1917: 102, 97.75, 99.70, 99.25, 98.50, –, 91.50, 88.25, 93.25*, –, 90, – %. Hypothekar-Anleihe: M. 6 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1910, rückzahlbar zu 103 %, Stücke à M. 500 u. 1000, lautend auf den Namen d. Nationalb. f. Deutschl. oder deren Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1917 durch jährl. Auslos. in 25 Jahren im Okt. (erstmals 1916) auf 1./4. (zuerst 1917), ab 1917 verstärkte Tilg. oder Ge- samtkünd. zulässig. Noch in Umlauf Ende Juni 1918: M. 5 725 000. Sicherheit: Hypoth. zur I. Stelle auf Falvahütte. Zahlst. wie Div. Einführung an der Berliner Börse erfolgte am 26./1. 1911 zu 102 %. Kurs Ende 1911–1917: 101.10, 98, 97.50, 98*. –, 96, – %. Auch in Breslau zugelassen.