Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 263 — Ausser den unter I u. II beschriebenen Anlagen besitzt das Werk zur Beförderung der Massen 16 grosse und 8 kleine Dampf- sowie 4 elektr. Lokomotiven. Die Gleisanlagen be- tragen rund 30 km Normalspur und 8 km Schmalspur; zwischen der Grube Oettingen und dem Werk in Differdingen besteht eine 14 km lange Drahtseilbahn. Für Grundstücksankäufe, Neubauten u. Ergänz. wurden in Differdingen inkl. Erzgruben 1905/06–1917/18: M. 5 858 497, 8 506 828, 1 828 041, 2 424 623, 4 731 490, 1 130 611, 2 856 949 2 480 656, 2 429 731, 2 007 460, 1 843 040, 1 754 475, 3 735 144 ausgegeben. Die Ges. ist einschl. ihres Konzerns beim Stahlwerksverband mit 569 763 t beteiligt; seit 1910 inkl. der Dortmunder Union u. seit 1912 inkl. St. Ingbert. C. Abteilung Dortmunder Union. I. Erzgruben. Diese Abteil. besitzt Eisensteingruben an der Ruhr, im Siegerland, in Nassau, an der Weser, im Rheinland u. im Harz. In Betrieb befinden sich gegenwärtig die Spat- u. Brauneisensteingrube Friedrich bei Niederhövels im Siegerland, die Roteisenstein- gruben Wohlverwahrt bei Kleinenbremen an der Weser u. Quäck-Florentine bei Braunfels in Nassau. Im J. 1909/10 wurde, um den Bedarf der Abteil. an manganhaltigen Erzen zu decken, das sich im Süden an die Grube Friedrich anschliessende 400 000 qm grosse Feld Hermann Wilhelm erworben. Weiterhin ist die Abteil. zur Hälfte an dem noch nicht in Betrieb befindl. Eisensteinbergwerk Ver. Empel in Lothringen beteiligt. 1914/15 Erwerb der Kuxe der Gew. Grosse Burg im Siegerlande. 1915/16 die Erzgrube Eiserne Union mit Nachbargruben erworben. 1909/10–1915/16 wurden insges. 175 659, 198 092, 208 814, 210 715, 214 586, 213 567, 241 771 t Eisenstein gefördert. II. Dortmunder Eisen- und Stahlwerke zu Dortmund. Das Werk umfasst gegenwärtig ein Hochofenwerk mit 6 Hochöfen, 1 Stahlwerk, 3 Walzwerke mit 11 Walzenstrassen, 1 Press- u. Hammerwerk, 1 Stahlformgiesserei, 2 Gaszentralen u. 1 Dampfzentrale, 1 Brücken- bauanstalt, 1 Weichenfabrik, 1 Achsen- u. Räderfabrik, 1 mech. Werkstätte u. Giesserei, 1 Eisenbahnwagenfabrik. Ferner sind vorhanden 1 Fabrik für ff. Steine, 1 Fabrik zur Her- stellung von Dolomit, 1 Thomasphosphatfabrik u. 1 Fabrik zur Herstellung von Schlacken- steinen, ein neues Martin-Stahlwerk u. im Zus. hange damit eine Elektro-Stahlanlage; weiter- hin kamen 1912/13 in Betrieb eine neue elektr. Blockstrasse u. 2 grosse Universalstrassen mit elektr. Antrieb. Zugänge auf Anlage-Kti 1910/11–1917/18: M. 11 137 317, 14 900 897, 18 989, 927, 36 433 286, 1 535 474, 6 948 578, 2 500 491, 14 028 085. Horster Eisen- u. Stahlwerke zu Horst. Dieses Werk umfasst gegenwärtig 1 Hoch- ofenanlage mit 2 Hochöfen, 1 Achsenfabrik, 1 Schrauben- u. Mutternfabrik, 1 mech. Werk- stätte, 1 elektr. Zentrale für Kraft u. Licht, sowie 1 Federnfabrik für Waggonfedern. Eisenwerk Rothe Erde in Dortmund, erworben 1916, jetzt mit M. 600 000 zu Buch stehend. Das hierzu gehörige Martinstahlwerk konnte bereits im April 1916 wieder in Betrieb gesetzt werden. D. Abteilung Mülheim a. d. R. Die G.-V. v. 18./11. 1905 genehmigte den Erwerb des Bergwerksverein Friedrich Wilhelms- hütte zu Mülheim. Das Werk besitzt eine Anzahl Grubenfelder u. Konz. in den Bergrevieren Dillenburg. Wissen, Neuwied u. Ratingen sowie einen Anteil an einer Minette-Konz. in Lothringen. Das Hochofenwerk der Friedrich Wilhelms-Hütte umfasst 5 Hochöfen, von je ca. 600 cbm Rauminhalt nebst 22 Cowper-Apparaten. Erzeugt wird Hämatit-, Giesserei- u. Stahlroheisen; Erzeugungsfähigkeit etwa 220 000 t jährl. Eine Koksofenanlage von 130 OÖfen mit Gewinnung der Nebenprodukte. Zur Verwertung des Hochofengases sind Gichtgas- Reinigungsanlagen u. eine Gasmasch.-Zentrale erbaut. Zur weiteren Verarbeitung eines Teiles der Roheisen-Erzeugung besitzt das Werk ausgedehnte Giesserei-Anlagen, die in Sand- u. Lehmformereien zur Herstell. von Maschinenteilen, Rohrformstücken u. dergl. bestehen, sowie grosse Giessereien zur Erzeugung von Röhren bis zu den grössten gebräuchlichen Abmessungen. Haupterzeugnisse sind Muffen u. Flanschenröhren nebst den zugehörigen Formstücken, in denen die Leistungsfähigkeit etwa 120 000 t beträgt. Ausser diesen Spezialitäten wird ferner noch in grossem Masstabe die Herstell. von Tübbings, wofür die leistungsfähigsten Spezialmaschinen vorhanden sind, sowie von schweren Koekillen, Feld- bahnrädern, Radsätzen, Stahlformguss u. die Massenfabrikat. von Eisenbahnbedarfsartikeln betrieben. Die Werkstätten der Hütte befassen sich hauptsächlich mit der Herstell. von Masch. für Bergwerks- u. Hüttenbetrieb, nämlich Dampfmasch., Wasserhalt.- u. Pumpmasch., Fördermasch., Gebläsemasch. u. dergl., mit dem Bau von Grossgasmasch. bis zu den grössten Abmessung. als Gasdynamo u. Gasgebläse, so mit dem Bau von Walzwerksanlagen als komplete Walzenstrassen mit allem Zubehör u. Walzenzugmasch. Eisenstein-Förderung 1907 eingestellt. Die Zugänge auf Anlage-Konti bei Friedrich Wilhelms-Hütte betrugen 1907/08–1917/18 M. 398 590, 2 248 963, 2 966 530, 2 743 944, 3 982 100, 4 921 448, 1 955 677, 781 581, 179 653, 2 991 009, 724 025. E. Abteilung Nordseewerke Emden: Diese 1911 angegliederte Abteilung betreibt den Grossschiffsbau. Die Anlagen sind er- heblich erweitert u. auf das modernste eingerichtet. Die Werft ist für Rüstungs- u. Friedenszwecke voll beschäftigt. Die Umsätze der Werft haben sich gegen die Vorjahre bedeutend erhöht, die Inbetriebnahme der neuen Erweiterungen durch Bau einer dritten Hellinganlage wird eine weitere Steigerung bringen. Im J. 1918 Erwerb von Anteilen von Phil. Weber G. m. b. H. in Brandenburg a. H. u. des Meggener Walzwerkes, auch Ankauf der Firma Karl Schlieper in Grüne b. Iserlohn.