Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Hochöfen mit einer tägl. Produktionsfähigkeit von je 250 t, in Redingen drei kleinere Hoch- öfen mit einer tägl. Produktionsfähigkeit von je 120 t Roheisen u. hat ferner eine Koksanl., 4 Konverter, 10 Martinöfen, 6 Kupolöfen, sowie Schienen-, Panzerplatten-, Grob- u. Fein- blechwalzwerke, Stabeisenwalzwerk, Weissblechfabrikat., Blechschweisserei u. Kümpelei, sowie eine Geschossfabrik in Betrieb. Die Anlagenwerte haben sich in den letzten Jahren mehr als verdoppelt; so wurde ein neues Walzwerk bezw. Grobwalzwerk, Universaleisenwalz- werk, eine Verzinkerei u. ein modernes Weissblechwalzwerk etc. erbaut. 1917/18 Erwerb der Kupfererzgrube Lina bei Rümenohl. Ca. 7500 Arbeiter. Beteilig. beim Stahlwerksverband 104 009 t. Kapital: M. 16 875 000 in 750 Aktien à M. 15 000 und 1875 Aktien à M. 7500. Urspr. M. 6 000 000, erhöht lt. G.-V. v. 1./10. 1897 um M. 1 500 000 in 100 Aktien à M. 15 000, begeben zu 160 %. Die G.-V. v. 3./4. 1902 beschloss zu Neubauzwecken, Ankauf von Gruben- u. Hütten-Aktien weitere Erhöh. um M. 1 500 000 (auf M. 9 000 000) in 100 Aktien à M. 15 000; diese Erhöh. ist 1905 ganz durchgeführt. Nochmals erhöht behufs Neuanlagen lt. G.-V. v. 19./8. 1907 um M. 2 250 000 (auf M. 11 250 000) in 150 Aktien à M. 15 000, begeben zu 160 % = M. 24 000 pro Stück. Weitere Erhöh. des A.-K. lt. G.-V. v. 1./10. 1910 um M. 5 625 000 in 750 Aktien à M. 7500 zu pari; inzwischen durchgeführt worden. Die a. o. G.-V. v. 5./12. 1917 beschloss weitere Erhöh. des A.-K. um M. 8 437 500 (auf M. 25 312 500). Bis Sept. 1917 wurden für 6 bis 7 Mill. Mark französischer Aktien der Dillinger Hüttenwerke seitens einer deutschen Erwerbergruppe, die sich hauptsächlich aus Gesellschafts- und Familienangehörigen, aber auch aus sonstigen Industriellen zusammen- setzt, zum Preise von 250 % mit etwa 17 Mill. Mark bezahlt, die an den Treuhänder für feindliches Vermögen abgeführt wurden. Die Erwerber der Aktien bleiben auf 5 Jahre verpflichtet, bei weiterem Verkauf vorher die Zustimmung des Handelsministers einzuholen. Anleihe: Die G.-V. v. 23./1. 1905 beschloss zur Beschaffung von Betriebsmitteln Ausgabe von 4 % Oblig. à M. 5000, 2000 u. 1000, rückzahlbar zu 102 %. Tilg. ab 1909 durch Auslos. im März auf 1./7. Begeben wurden M. 7 446 000, davon in Umlauf Ende Juni 1918 M. 3 682 000. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin u. Frankf. a. M.: Disconto-Ges.; Saarbrücken: G. F. Grohé- Henrich & Cie. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Okt. Stimmrecht: Je M. 7500 A.-K. = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1918: Aktiva: Immobiliarbesitz u. Grubenfelder 29 847 545, Inventar 19 346 232, Wechsel 32 748, Effekten 11 722 869, Kassa 51 290, Debit. 6 024 429. – Passiva: A.-K. 25 312 500, Oblig. 3 682 000, R.-F. 2 531 250, Disposit.-F. 800 000, Fonds für Neubauten 1 783 500, Schulden-Tilg.-F. 4 236 000, Wohlfahrtseinricht. 641 352, Neubau Krankenhaus 19 016, Kriegsunterstütz.-F. 1 000 000, Fonds zur Wiedereinsetzung der Betriebe auf Friedensarbeit 2 500 000, do. zur Beseitig. der Kriegsschäden 1 000 000, div. Res. 3 937 196, Feuerversich. 250 000, Garantie-F. für Panzerplattenliefer. 800 000, Tant., Grat. u. Dotationen 657 185, Kredit. 11 793 368, Gewinn 6 081 747. Sa. M. 67 025 116. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Tant., Grat. u. Dotat. 657 185, Div. 3 290 625, Vortrag 2 791 122. Sa. M. 6 738 932. – Kredit: Fabrikat.-Gewinn nach Abzug der Abschreib. u. Rückl. M. 6 738 932. Dividenden 1901/02–1917/18: 18, 17, 19, 14, 18, 19, 19, 18, 30, 24, 29, 29, 19, 18, 18, 20, 13 %. Direktion: Gen.-Dir. Dr. O. F. Weinlig; Gen.-Dir. Ernst Schleifenbaum. Prokuristen: Otto Birckenauer, A. Bischoff, Gruben-Dir. K. Freitag, W. Kochs, F. Kra- wutschke, Dir. R. Kunz, Dir. H. Metzger, Dir. Paul Siepmann, Dir. W. Schoenberg, E. Schubert. Aufsichtsrat: Vors. Exz. Gen.-Leutnant z. D. von Schubert, Berlin; Stellv. Graf von Francken-Sierstorpff, Eltville; Mitgl. Gust. Böcking, Cöln-Mülheim; Freih. von Hammerstein- Loxten, Abentheuer; Oberstleutnant a. D. Schmidt von Schwind, Eschberg; stellv. Mitgl. Freih. Dr. Phil. Paul von Berckheim, Weinheim; Dr. Ferd. Böcking, Aachen; Exz. Riemann, Gen. d. Inf., Gr.-Kedingshagen; Legationsrat Dr. C. v. Schubert, Bern. Sächsische Gussstahlfabrik in Döhlen bei Dresden mit Abtlg. Königin-Marien hütte in Cainsdorf und mit Filiale in Berggiesshübel. Gegründet: 7./7. 1862;B eingetr. 28./12. 1867. Zweck: Erzeugung u. Verwert. von Eisen u. Stahl u. damit verwandter Artikel. – Die Ges. übernahm bei der Gründung die 1856 angelegte Fabrik von Nesselrode, Steudemann & Co., 1871 Erwerb des Gräfl. Einsiedel'schen Eisenwerkes zu Berggiesshübel für M. 345 000. Die dortigen Eisensteingruben befinden sich ausser Betrieb u. sind 1895 teilweise in anderen Besitz über- gegangen. Der gegenwärtige Grundbesitz der Ges., die in Berggiesshübel bei Pirna a. E. und in Cainsdorf bei Zwickau Zweigfabriken unterhält, beträgt ca. 853 500 qm, davon in Döhlen ca. 447 000 qm, in Berggiesshübel ca. 86 500 qm, in Cainsdorf ca. 230 000 qm, im Zusammenhang mit Erzgrubenbesitz in Sachsen und Thüringen ca. 90 000 qm. Bebaut sind in Döhlen ca. 62 050, in Berggiesshübel ca. 4200 und in Cainsdorf ca. 53 150 qm. Das Werk Döhlen besteht aus Martinwerk mit 6 ÖOfen von je 10 bis 40 t Inhalt, Tiegelschmelzöfen, Hammerwerk mit hydraulischer Schmiedepresse, Dampfhämmern und Kleinschmiede, Walz-, werk mit 5 Walzenstrassen, Blankzieherei, Stahlformgiesserei, Federnfabrik, Geschossfabrik mechan. Werkstätten und der Ziegelei. Die hauptsächlichste Erzeugung des Döhlener Werkes 18*