Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. sowie Handelsgeschäfte aller Art. Der gesamte Bergwerksbesitz des Eschweiler Bergwerks- Vereins ist erschlossen durch 21 Schächte, wovon 15 fördern, u. zwar auf Grube Anna bei Alsdorf 3, Eschweiler Reservegrube bei Nothberg 2, auf den Gruben Laurweg u. Gouley je 2 Schächte, Voccart, Kämpchen u. Adolf je 1 Schacht u. auf Grube Maria, 3. Im Konzessionsfelde Gemeinschaft der früheren Vereinigungs-Gesellschaft stehen 2 Schächte vollständig fertig in Tübbings gesichert bis ins Steinkohlengebirge; die Anlage ist mit Eisenbahnanschluss versehen; die Errichtung der Tagesanlagen bei Adolfschacht ist erfolgt. Der Adolfschacht hat im Juli 1913 die Förderung aufgenommen; eine Arbeiter- Kolonie ist dortselbst im Bau begriffen u. zum Teil bereits bewohnt. Auf Grube Anna befindet sich eine Gasmaschinen-Zentrale, welche 1913/14–1914/15 41 611 290, 20 645 540 Kwst. erzeugte. Bei den Grubenanlagen Anna, Eschweiler Reserve u. Maria be- finden sich Kohlendestillationen (586 Koksöfen) mit Gewinnung der Nebenprodukte: Ammoniak, Teer, Benzol usw. Die auf den Gruben Maria u. Laurweg befind- lichen Brikettfabriken produzieren mit 4 Coffinhalsschen Pressen bezw. mit 4 Paar Eiformbrikettwalzen. Der weitaus grösste Teil der Koksproduktion ist durch lang- jährige Verträge verschlossen. Beim Schachte „Adolf“ ist eine Dampfziegelei in Betrieb. Die Gesellschaft besitzt ferner eine Reihe noch unverritzter Steinkohlenfelder im Wurm- u. Inde-Revier. Weiter wird betrieben die Concordiahütte mit 2 grossen Hochöfen, wovon nur einer in Feuer steht, der andere ist stillgelegt. Die Erzeugungsfähigkeit beider Hoch- öfen beträgt etwa 100 000 t jährlich. Die Hütte ist mit der 2,5 km entfernten Eschweiler Reservegrube und mit dem benachbarten Kalksteinbruche der Ges. durch Seilbahn verbun- den, vermittelst welcher ihr Koks und Kalkstein zugeführt werden. In Verbindung mit der Hütte wird eine Schlackensteinfabrik betrieben. Daselbst befindet sich auch ein Kalkring- ofen. Dazu kommen zwei Minette-Konzess. in Lothringen, „Gewerkschaft Wollmeringené u. „Gewerkschaft Escheringen“, an deren Kuxen die Ges. mit 99 % beteiligt ist. Die Förder. der Grube Wollmeringen betrug 1909/10–1912/13: 123 740, 137 118, 144 102, 167 812 t, wovon ca. der Concordiahütte zugeführt u. der Rest anderweitig abgesetzt wurde. Der Betrieb der Grube wird jetzt von der Ges. Ver. Hüttenwerke Burbach-Eich-Düdelingen geführt. An Areal gehören der Ges. inkl. der Grundstücke der früheren Vereinigungs-Ges. ſetzt ca. 1896 ha Land (darunter ca. 900 ha Wald) in den industriereichen Gegenden von Esch- weiler u. Stolberg u. in der Eifel; ferner 1963 Beamten- u. Arb.-Wohnungen, sowie gemein- nützige Anstalten, für deren Ergänz. u. Vermehr. alljährl. bedeutende Summen aufgewandt werden, zahlreiche Familienwohnungen. In der Umgebung der neuen Schachtanlage Adolf b. Streiffeld wurden 3 Güter in einer Grösse von 145 ha u. nahe der Grube Anna b. Alsdorf das Gut Kellersberg in einer Grösse von 85 ha angekauft, wo die projektierte Arb.- Kolonie fertiggestellt ist. Die Ges. hat 1910/11 10 Steinkohlenfelder u. 1 Braunkohlenfeld mit einem Buchgewinn von ca. M. 4 500 000 verkauft. Die hierdurch erlangten Mittel dienten vorzugsweise zur Fertigstell. der Tagesanlagen des Adolfschachtes, zum Ausbau der Hochofen- anlage u. zum Neubau einer grossen Universalstrasse. Von dem Bau eines Siemens-Martin- Stahlwerkes ist mit Rücksicht auf die Interessengemeinschaft (s. unten) abgesehen worden. Die Ges. ist bei dem auf holländ. Gebiete in Heerlen gelegenen Steinkohlenbergwerk Société anonyme des Charbonnages Réunis Laura et Vereeniging mit Sitz in Brüssel (A.-K. frs. 7 000 000 u. 12 800 Parts de dividende) mit frs. 2 000 000 = M. 1 600 000 in Aktien à frs. 500 beteiligt mit 78 % = M. 1 248 000 zu Buch stehend (frs. 630 500 in 1909/10 mit Nutzen verkauft): 1100 Genussscheine (Parts de dividende) sind noch nicht bewertet; an Aktien-Div. 1908/09 bis 1916/17: 5, 6, 6½, 7½, 8½, 8½, 8½, 12, 16 % verteilt. Weiter ist die Ges. beteiligt bei den Gew. Wollmeringen mit M. 2 052 706 u. bei Escheringen mit M. 470250 (siehe oben), bei der Eschweiler-Ratingen Maschinenbau-A.-G., bei der Ges. für Teerverwertung m. b. H. in Duisburg mit M. 210 000, bei der Deutschen Ammoniak-Verkaufsvereinigung, bei der Deutschen Benzol- Verkaufsvereinigung, Deutsche Drahtwalzwerke A.-G. etc. Die lt. G.-V. v. 10./3. 1910 erworbenen Anlagen der ehemal. Eschweiler-Köln Eisen- werke, Akt.-Ges. (siehe unten) bestehen aus: I. dem Puddlings- u. Walzwerk zu Eschweiler- Pümpchen mit 14 Doppelpuddelöfen, 7 Schweissöfen u. 5 Walzenstrassen zur Erzeugung von Stabeisen, Formeisen u. Röhrenstreifen in Schweiss- u. Flusseisen; II. der Dampfhämmer- schmiede mit mechan. Werkstätte u. Brückenbauanstalt zu Eschweiler-Hasselt, eingerichtet für Lieferung von jährlich 600 t Schmiedestücken u. 1500 t Brücken, Drehscheiben, Schiebe- bühnen u. Eisenkonstruktionen aller Art: III. dem Puddlings- u. Walzwerk, Röhrenwerk u. Kleineisenwerk zu Eschweiler-Aue mit 9 Doppelpuddelöfen, 4 Schweissöfen u. 4 Walzen- strassen für Stabeisen, Bandeisen u. Walzdraht, ferner mit einer Röhrenfabrik mit 2 Schweiss- öfen und einem Kleineisenwerk für die Fabrikation von jährlich 3000 t Schrauben, Nieten, Schwellenschrauben u. sonst. Kleineisenzeug; IV. dem Eisenröhrenwerk mit Fittingsfabrik- in Köln-Ehrenfeld, bestehend aus 3 Anlagen zur Erzeugung von Gasröhren mit 5 Schweiss- öfen, aus 2 Schmieden zur Herstellung von Muffen, Fittings u. sonst. Rohrverbindungs- stücken und aus einer Werkstätte für Rohrschlangen. Das Werk IV wird als Zweignieder- lassung der Ges. geführt. Sämtl. Anlagen haben Bahnanschluss. Über den Erwerb des gesamten Bergwerksbesitzes der ehemaligen Vereinigungs-Ges. für Steinkohlenbau im Wurmrewvier, lt. G.-V. v. 20./2. 1907, siehe Jahrg. 1908/10 dieses Jahr- buches, sowie unten bei Kap. Für den Gesamtbesitz, also inkl. frühere Verein.-Ges. betrugen die Zugänge auf Anlagen- Konti 1906/07–1917/18 M. 7 939 834. 6 063 311, 4 059 437, 4 957 114, 4 254 088, 5 957 676, 7 969 960,