Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 303 Fentscher Hütten Aktien-Gesellschaft, Sitz in Brüssel, Rue Ducale 41. (Société anonyme des Hauts Fourneaux de Fontoy.) (In Liquidation.) Nachdem die a. o. G.-V. der Fentscher Hütten-A.-G. v. 31./10. 1917 die Auflös. der Ges- unter Ermächtigung der Liquidatoren zur Verwertung des Gesellschaftsvermögens beschlossen hatte und die Beschlüsse Rechtskraft erlangt hatten, ist seitens der Liquidatoren das gesamte Gesellschaftsvermögen mit allen Rechten und Verbindlichkeiten an die „Lothringer Hütten- und Bergwerks-Verein A.-G.“ in Nilvingen, Post Kneuttingen-Hütte, nach Eintragung dieser Ges. im Handelsregister kaufweise übertragen worden. Die Liquidatoren erhielten in Zahlung den entsprechenden Betrag der Aktien, die sich mit über 99 % im Besitze des Lothringer Hütten- u. Bergwerks-Verein A.-G. befinden und 5 % mit 101 % rückzahlbare Teilschuld- verschreibungen der Lothringer Hütten- und Bergwerks-Verein A.-G. von 1917 mit Zins- scheinen per 1. März 1918 ff., die den Inhabern der 4½ % u. 5 % Obligationen der Fentscher Hütten-A.-G. i. L. von 1900 u. 1901 zum Umtausch angeboten wurden. Der Umtausch erfolgte v. 26./11. 1917–17./1. 1918. Gegen je nom. Fres. 2500 Oblig. der Fentscher Hütten-A.-G. i. L., gleichviel welcher Anleihe sie angehören, wurden je nom. M. 2000 Teilschuldverschreib. der Lothringer Hütten- und Bergwerks-Verein A.-G. gewährt. Bis 30./6. 1918 wurden von der 4½ % Anleihe von 1906 Fres. 108 500 u. von der 5 % Anleihe von 1901 Fres. 1 774 000 umgetauscht. Die nicht umgetauschten 5 % Oblig. wurden zum 1./10. 1918, die 4½ % Stücke zum 2./12. 1918 gekündigt. Näheres über die Fentscher Hütten- Akt.-Ges. siehe dieses Handbuch 1917/18 II. Band, Seite 314. Deutsches Elektro-Stahlwerk, A.-G. in Frankenberg i. Sa. Gegründet: 6./3., 10./4., 1./5. 1916; eingetr. 23./5. 1916 in Berlin. Sitz der Ges. bis 23./9. 1917 in Berlin; eingetr. in Frankenberg 2./11. 1917. Gründer s. dieses Handb. 1916/17. Zweck: Gewinnung u. Herstell. sowie Vertrieb von Elektrostahl, von Erzen, Metallen u. verwandter Produkte; Erwerb, Verarbeit. u. Vertrieb anderer verwandter Produkte. Die Aktien-Ges. wird ein Stahlwerk in Frankenberg in Sa. errichten. Das Bauprogramm enthält die Errichtung 2 Siemens-Martinöfen u. eines elektrischen Stahlofens. Kapital: Urspr. M. 5000, begeben zu pari. Die a. o. G.-V. v. 23./9. 1917 beschloss Erhöh. des A.-K. um M. 995 000 zu 100 %. Weitere Erhöh. um M. 1 000 000, also auf M. 2 000 000, ist in Aussicht genommen. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. März 1918: Aktiva: Aussenstände 3882, Kassa 176, Effekten 15 069. Inventar 854, Verlust 28 262. Passiva: A.-K. 5000, Kredit. 43 244. Sa. M. 48 244. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 1916/17 7259, Gründungskosten 7023, Allg. Unk. 1627, Zs. 699, Reisespesen 1072, Gehälter 5320, Porto 179, Bauplänekto 5058, Effekt.-Kto 22. Sa. M. 28 262. – Kredit: Verlust 1917/18 M. 28 262. Dividenden 1916/17–1917/18: 0, 0 % (Organisations- u. Baujahre). Direktion: Dipl. Ing. Peter Müller, Frankenberg. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Komm.-Rat Schieck, Stellv. Komm.-Rat Karl Rau, Eisengiesserei- bes. Gottfried Anderegg, Dr. jur Walter Schatz, Frankenberg; Bezirksdir. Aug. Hetschel, Mannheim; Fabrikbes. Emil Riedel, Chemnitz. Blei- und Silberhütte Braubach, Act.-Ges. in Frankfurt a. M. Gegründet: 28./5. 1896; eingetr. 22./7. 1896. Gründung siehe Jahrg. 1900/1901. Zweck: Ein- u. Verkauf von Erzen u. Metallabfällen, deren Verarbeit. u. Handel mit den gewonnenen Metallen, sowie in Metallen überhaupt, u. zu diesem Behufe Erwerb. u. Fort- betrieb der Werke u. Handl. der Firma: „Blei- u. Silberwerk S. B. Goldschmidt & Söhne“ zu Braubach (Übernahmepreis M. 2 358 890). Der Grundstücksbesitz in Braubach umfasst z. Z. ca. 220 000 qm, die bebaute Fläche ca. 15 000 qm. Die Ges. besitzt daselbst komplette An- lagen zur Verhüttung von Blei-, Kupfer-, Silber- u. Antimon-Erzen, Aschen u. anderer Materialien. Mit derselben können ca. 100 000 t Schmelzgüter verarbeitet u. ca. 50 000 t Blei u. ca. 60 000 kg Silber gewonnen werden. Ausser Blei u. Silber gelangen noch Gold, Kupfer u. Antimon zur Gewinnung. Sämtl. Anlagen sind nach den neuesten Erfahrungen der Technik eingerichtet. Ferner vorhanden 1 Verwaltungsgebäude, 1 Laboratorium, Beamten- u. Arb.- Häuser und ein Wohlfahrtsgebäude. Letzteres enthält einen Speisesaal für 400 Mann, ferner Bibliothek, Bad- und Wasch-Einricht.; sowie Schlafhäuser. Zugänge auf Anlagekti 1908/09 u. 1909/10 M. 124 968 bezw. 45 423. 1910/11 u. 1911/12 fanden umfangreiche Um- u. Neu- bauten statt, die mit anderen Anschaffungen ca. M. 840 000 erforderten. Zugänge 1912/13 u. 1913/14 rund M. 100 000 u. 250 000. 1913/14 Ankauf eines neuen Fabrikationsverfahrens (Patent) für M. 115 000. Zugänge 1916/17 u. 1917/18 M. 95 785 bezw. 16 745. Die Anlagen haben Anschluss an die Nassauische Kleinbahn. 1917/18 Erwerb der sämtl. Kuxe der Gewerkschaft „Alte Goldkaule“ bei Wissen a. d. S., die Bleierzbergbau kleineren Umfanges betreibt. – Produktion von Braubach 1905/06: 23 410 661 kg Blei u. 37 830 kg Silber; 1906/07: 20 538 744 kg Blei u. 27 478 kg Silber; 1907/08: 25 085 634 kg Blei u. 26 136 kg Silber;