310 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. * Bilanz am 30. Juni 1918: Aktiva: Hütte u. Kokerei 231 231, Blechwalzwerke 1 090 192, Stabeisenwalzwerk 27 319, Stahlwerke 2 133 634, Kraftstation u. Werkstätten 65 737, div. Anlagen 888 224, Vorräte 1 124 123, Kassa-, Wechsel-, Giro- u. Postscheck-Kto 83 371 „Effekten 4 212 555, Patente 1, Versich. 3254, Avale 190000, Bankguth. 2 751 865, Debit. 4192 375, Beteilig.: Gruben 1 256 451, Grevenbrücker Kalkwerke 130 000. – Passiva: A.-K. 4 100 000, Prior.- Aktien 400 000, Anleihe 1 780 000, do. Aufgeld 53 400, do. Zs.-Kto 41 017, ausgel. Oblig. 2060, R.-F. 2 597 500, Spez.-R.-F. 60 000, Delkr.-Kto 80 444, Löhnungs-Kto 355 333, Stiftungs- Kto 219 874, unerhob. Div. 7430, Div. auf St.-Aktien 1 148 000, do. auf Prior.-Aktien 120 000, Tant. 101 864, Avale 190 000, Kredit. 5 994 227, Vortrag 1 129 184. Sa. M. 18 380 337. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 3 103 035, Div. 1 268 000, Tant. 101 864, Stiftungen 250 000, Talonsteuer-Res. 9868, Vortrag 1 129 184. – Kredit: Vortrag 930 833, Rohgewinn 4 931 119. Sa. M. 5 861 952. Kurs Ende 1901–1918: St.-Aktien: 144.75, 142.50, 157, 170, 228, 228.25, 163, 177.50, 204, 175.25, 198.80, 210.50, 157, 120*, –, 210, 250, 155 %. Eingeführt 29./6. 1897 zu 127.50 %. Notiert Berlin. Vom 1./6. 1907 ab sind von den Aktien die vom 30./12. 1879 ausgefertigten Stücke nicht mehr lieferbar, sondern nur die dafür auszufertigenden Ersatzstücke, die das Datum „1./1. 1907* tragen. Prior.-Aktien nicht eingeführt. Dividenden: St.-Aktien: 1902/03–1917/18: 4, 5, 10, 14, 16, 10, 4 6, 11, 15, 1 22, 28 %; Prior.-Aktien: 1902/03–1917/18: 6, 7, 12, 16, 18, 12, 6, 8, 13, 17, 13, 6, 0 0% 30 %. Coup.-Verj.: 4 J. Direktion: Gen.-Dir. Arthur Frielinghaus, Siegen; Dir. Paul Beck, Geisweid. Aufsichtsrat: (Mind. 5) Vors. Geh. Komm.-Rat H. A. Dresler, Kreuzthal; Stellv. Gewerke Heinr. Klein, Komm.-Rat A. Weinlig, Siegen; Rittergutsbes. Heinr. Dresler, Kreuzthal; Dir. Ernst Schulz, Trier; Komm.-Rat Ernst Klein, Dahlbruch Bank-Dir. Dr. jur. Otto Strack, Cöln. Prokuristen: K. Fick, H. Goebel, E. Nostiz. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Disconto-Ges.; Cöln, Düsseldorf u. Crefeld: A. Schaaffh. Bankverein; Siegen: Siegener Bank für Handel u. Gewerbe. Gelsenkirchener Gussstahl- und Eisenwerke in Gelsenkirchen i. Westf. Zweigniederlass. in Hagen i. W. u. Düsseldorf. Gegründet: 28./12. 1889; eingetr. 21./1. 1890. Übernommene Firmen W. Munscheid, Eisen- giesserei in Gelsenkirchen u. Munscheid & Co., Stahlwerke ebenda; ÜUbernahmepreis insgesamt M. 2 057 040. Die Ges. übernahm lt. G.-V.-B. v. 23./12. 1914 die Hagener Guss- stahlwerke A.-G. (A.-K. M. 765 000) mit der Massgabe, dass für 5 Aktien der Hagener Gussstahlwerke 2 Aktien der Gelsenkirchener Werke gewährt wurden. Diese firmierten bis 19./11. 1915 mit dem Zusatz „vorm. Munscheid & Co.“ Zweck: Herstellung u. Handel in Eisen- u. Stahlwaren, sowie Betrieb aller verwandten Industriezweige. Fabriziert werden hauptsächl. Stahlfacongussstücke aller Art, wie Walz- werks- und Maschinenteile, Dynamogehäuse etc., Presszylinder, Glühgefässe, Zahnräder, Schienenherzstücke etc., sowie Stahlräder, vollständ. Radsätze für Feld- u. Grubenbahnen, neuerdings auch Ziegelei- u. Zerkleinerungsmasch., mechan. Werkstätte, elektr. Licht- u. Kraftanlage. Das Martinstahlwerk ist in der Lage, Stahlformguss bis zu einem Stückgewicht von ca. 50 000 kg herzustellen. Der Grundstücksbesitz umfasst zurzeit ca. 227 757 am, die bebaute Fläche annähernd 104 091 qm. Die Ges. besitzt ein Werk in Gelsenkirchen, in Hagen i. W. und in Düsseldorf, woselbst Siemens-Martin-Stahlgiessereien, mech. Werk- stätten, Pressgranatenfabrikation, Federstahlfabrikation, Walzenstrassen, Hammerwerke, Eisengiessereien usw. betrieben werden. Zugänge für Neuanlagen u. Anschaff. 1910/11 bis 1917/18 M. 114293, 118 934, 251 528, 161 196, 1 318 186, 1 206 721, 1 705 242, 2 515 511; ausserdem 1916/17 zus. M. 2 329 503 für Erneuerungen u. Repar. verausgabt. Etwa 5500 Beamte u. Arb. 1914 Angliederung des Hagener Gussstahlwerks in Hagen i. W. 1916 Er- werb des Stahlwerks Krieger in Düsseldorf. 1912/13–1917/18 M. 423 869, 729 160, 1 638 378, 3 498 722, 5 468 088, 5 622 477 Reingewinne erzielt. 1914/15–1917/18 umfangreiche Liefe- rungen für die Heeresverwalt. Kapital: M. 4 500 000 in 4500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 100 000, wovon 1894 M. 300 000 für M. 205 619 zurückgekauft sind. Die G.-V. v. 14./4. 1899 beschloss Erhöhung um M. 500 000 (Aktien Nr. 2101–2600), angeboten hiervon M. 450 000 den Aktionären zu 165 %. Zur Tilg. des Bankkredits und behufs Kostendeckung für Neubauten beschloss die G.-V. v. 27./11. 1905 Erhöhung des A.-K. um M. 700 0096 und Ausgabe von 700 Genussscheinen à M. 500; letztere waren zur Tilg. der Unterbilanz bestimmt. (Näheres über die Genussscheine siehe dieses Handb. 1916/17). Die neuen Aktien und die Gewinnanteilscheine wurden von einer Bankengruppe übernommen. Die Aktien wurden zum Nennwert, die Gewinnanteilscheine mit M. 500 mit der Verpflichtung eingezahlt, die Aktien den alten Aktionären zu 105 % anzubieten. Die Gewinnanteilscheine wurden gleich- zeitig zu M. 500 angeboten. Die G.-V. v. 23./12. 1914 beschloss Erhöh. des A.-K. um M. 500 000 (auf M. 3 500 000), wovon M. 306 000 zum Erwerb der Hagener Gussstahlwerke A.-G. er- forderlich waren. Der Rest von M. 194 000 Aktien wurde von dem Frankfurter Bankhaus Bass & Herz zu pari übernommen. Der Buchgewinn aus dem Aktienumtausch M. 459 000, sowie die zur Verfügung stehenden Rückl. M. 544 213, zus. also M. 1 003 213 wurden auf die Buchwerte des Hagener Werkes abgeschrieben. Nochmals erhöht lIt. G.-V. v. 14./11. 1916