Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Unternehmungen. Die Ges. gehört dem Stahlwerks-Verband, dem Gussröhrensyndikat, dem Rhein.-Westfäl. Kohlensyndikat u. verschiedenen anderen Verkaufsvereinigungen an (siehe auch unten). Die Ges. gliedert sich in die Abteilungen: a) Werne (Steinkohlenbergwerk); b) Georgsmarienhütte (Erzbergwerke); c) Georgsmarienhütte (Hochofenwerk, Martinstahl- und Walzwerke); d) Osnabrück (Eisen- und Stahlwerk); e) Piesberg (Steinbrüche und Durilitwerk). Diese Werke besitzen zur Zeit folgende Anlagen: I. Abteilung A. Werne: Nachdem der Bergwerksbetrieb am Piesberge der grossen Wasser- schwierigkeiten wegen lt. G.-V. v. 8./6. 1898 eingestellt worden war (der dadurch entstandene Kapitalverlust von M. 2 069 090 ist abgeschrieben), hat die Ges., um ihren Werken die für die Betriebe erforderlichen Kohlen zu sichern, bei Werne a. Lippe Bohrungen angestellt, welche zur Mutung einer 10 ¾ Normalfelder umfassenden Bergwerksgerechtsame führten. Die Kohlenfelder sind 23 200 000 qm und mit Einschluss der angrenzenden erworbenen 3 Felder der Gew. „Freiherr vom Stein“ 29 700 000 am gross. Den abbaufähigen Kohlen- vorrat der Grubenfelder bis zur Teufe von 1200 m berechnet die Verwaltung schätzungs- weise auf 200 Mill. Tonnen; bei einer Jahresförderung von 1 000 000 t würde er also für rund 200 Jahre reichen. Es ist auf Zeche Werne eine Doppelschachtanlage angelegt, welche 1903 in Förderung getreten ist. Sie hat Bausohlen in 730, 850 u. 1000 m Teufe. Ein 3. Schacht wurde neuerdings abgeteuft und 1916 in Betrieb genommen. 1902 ist eine Ziegelei mit 2 Ringöfen für eine jährliche Erzeugung von 10 Mill. Steinen in Betrieb gesetzt. 1904/1905 ist eine Koksofenanlage von 70 Öfen für eine jährl. Leistungsfähigkeit von 100 000 t Koks mit Anlagen zur Gewinnung von Nebenprodukten errichtet; diese wurde im J. 1915 für eine Leistung von 200 000 t erweitert. Bahnanschluss: Kleinbahn von Werne nach Ermelinghof (13 km). – Anfang Dez. 1905 erfolgte auf Zeche Werne eine Schlagwetterexplosion, durch welche Bauten und Masch. erheblich beschädigt und zum Teil zerstört wurden. Der Schaden war bedeutend, da infolge der Explosion die Kohlenförderung der Zeche für längere Zeit eingestellt werden musste. Die vor der Explosion täglich 1000 t betragende Förderung konnte erst Ende 1907 wieder erreicht werden. Die Förderung in den Jahren 1909/10 betrug täglich ca. 1200 t und stieg bis 1913/14 auf 1945 t. Sie soll nach Ausbau der Grube und nach Schaffung der erforderlichen Arb.-Wohnungen auf 3000–3500 t täglich gebracht werden. II. Abt. B. Georgsmarienhütte. Zechen am Hüggel: 7 Dampfkessel, Starkstromleitung Georgsmarienhütte-Hüggel, 1 Kompressor mit elektr. Antrieb für pneumat. Bohrbetrieb. Wasser- haltung auf Augusta- u. Louisenschacht mit elektr. Antrieb. Elektrische Schachtförder- anlagen: Kielmannsegge- u. Louisenschacht, Anlage zur Erzeugung von flüssigem Sauerstoff zu Sprengzwecken und gasförmigen Sauerstoff zum Schweissen und Schneiden. Schmiede- und Schreinerwerkstatt. Sägemühle. Grubenanschlussgleis von den Gruben zur Hütte. Zechen am Schafberg: 10 Dampfkessel, Starkstromleitung von der Hütte nach dem Permer Stollen, hier Transformatorenstation ebenfalls Umformerstation in der Grube. Kabel bis Schacht Perm. Wasserhaltung im Permer Stollen und Schacht Perm. Kompressorenanlage mit elektr. Antrieb am Hangenden Trummschacht. Pressluftnetz vom Hangenden Trumm- schacht bis Zeche Friedrich-Wilhelm und in sämtlichen Revieren. 7 km Benzollokomotiv- förderung mit 4 Lokomotiven. Stollenanlagen: Permer Stollen mit Seilförderung, Friedrich- Wilhelm-Stollen ohne Produktenförderung. Schachtanlagen: Hektor (Südschacht), Hangen- der Trummschacht, Tiefbauschacht, Perm, Osten III und Friedrich-Wilhelm. Tagebaubetrieb. mit Aufzug (Lokomobilantrieb) und Anschlussgleis Grube Therese bei Ibbenbüren. Verlade- einrichtung am Permer Stollen, Aufzug daselbst zum Hochziehen der Erze auf den Erzlager- platz. Bleiblendeaufbereitung am Permer Stollen. Anlage zur Erzeugung von flüssigem Sauerstoff auf Zeche Perm im Bau. Normalspuriges Gleis vom Permer Stollen bis zur Hütte. —– Eisensteinzeche Porta I: mit Stollenanlage bei Wallücke, Erzverladeeinrichtung dortselbst und Stollen bei Luttern. Die Arbeiterzahl betrug (am 30./6. 1916) 695. 1916 Er- werb der Arlesberger Braunsteingruben in Thüringen. IlII. Abteil. C. Georgsmarienhütte: a) Hochofenwerk u. Nebenbetriebe: 5 Hochöfen, 80 Koks- öfen, Erz-Sinteranlage, 16 Winderhitzer für die Hochöfen, 20 Dampfkessel, 6 Schmalspurloko- motiven, Gasreinigungsanlagen für die Hochofengase, 8 Gasmasch. mit elektr. Anlage, An- lage zur Gewinnung der Nebenprodukte aus den Koksofengasen (Teer u. schwefelsaures Ammoniak), Benzolfabrik, Schlackenbrecher zur Zerkleinerung der Hochofenschlacke für Eisenbahnen u. Wegebau, Steinfabrik mit 6 Pressen zur Herstellung von Schlackensteinen, Zement- u. Mörtelmühle, Eisengiesserei für Flanschenrohre, sowie Masch.- u. Bauguss, mech. Werkstatt, Kesselschmiede, Werkstatt für Waggonbau, Modelltischlerei, Reparaturwerkstatt mit Schlosserei, Schmiede u. Tischlerei. b) Martin-, Stahl- u. Walzwerk: Martinwerk mit 5 Martinöfen von je 45 t Fassung, 1 Roh- eisenmischer von 150 t Fassung, 1 Roheisenmischer von 250 t Fassung, Generatorenanlage mit 9 Kerpely-Gaserzeugern; Walzwerk mit 1 Tiefofenanlage mit 40 geheizten Gruben, 1 elek- trisch betriebenes Umkehrblockwalzwerk, 1 amerikan. Stabeisenwalzwerk mit kontinuierlicher Vorstrasse, eine 300 Strasse mit 500 Vorstrasse, eine 500 Grobstrasse mit 650 Vorstrasse: Walzendreherei für eigenen Bedarf; Reparaturwerkstätte für eigenen Bedarf; chemisches La- boratorium. Die Arbeiterzahl der Abteil. C betrug am 30./6. 1916 1933 Mann. Der Grund- besitz der beiden Abteilungen Georgsmarienhütte B u. C beträgt zus. 416 ha 55 a 8 qm. IV. Abteil. D. Osnabrück: 50 Dampfkessel; elektr. Anlage für Kraft u. Licht, u. zwar 3 Kolben-Dampfmasch. (zus. 1200 kw.) u. 1 Dampfturbine (1000 kw); Starkstromleit. Georgs- marienhütte Stahlwerk Osnabrück; Martinwerk mit Generatorenanlage, 2 Martinöfen zu je