Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Gruben u. Grubenanteile mit den auf den Gruben lagernden Vorräten in die A.-G. zum Preise von M. 2 480 000 eingebracht. Zweck: Betrieb von Bergwerken u. Eisenwerken. Die Ges. betreibt ein Stahl- u. Walz- werk u. 2 Hochöfen mit 8 Cowper-Apparaten und einer Produktionsfähigkeit von 7000–7500 t pro Monat. 1908/09 wurde ein Platinen-Triowalzwerk mit einer Leistungsfähigkeit von ca. 33 000 t neuangelegt u. in Betrieb genommen. Zugänge erforderten 1916/17 auf Bergwerks- besitz M. 1 439 825; 1908/09–1917/18 auf Hüttenbesitz M. 722 311, 32 892, 51 527, 17 401, ca. 105 000, 813 398, 524 381, 328 936, 129 613, 46 418, auf Stahl- u. Walzwerk M. 580 156, 46 676, 58 251, ca. 36 000, ca. 245 000, 375 093, 309 148, 111 670, 650 014, 545 033. Produziert Roh- und Spiegeleisen 1907/08–1911/12: 52 767, 41 111, 50 373, 51 376, 63 395 t; später nicht ver- öffentlicht. Betriebsmittel der Ges. 1./7. 1917 M. 1 626 616 = 40.66 % des A.-K. Die Ges. gehört dem Verein für den Verkauf von Siegerländer Eisenstein sowie dem Roheisenver- bande an. Die Ges. besitzt nom. M. 100 000 Aktien der Freien Grunder Eisenbahn-Ges. Die G.-V. v. 3./3. 1900 beschloss den Ankauf (mit Wirkung ab 1./5. 1900) des Siemens- Martin-Stahlwerkes u. Blechwalzwerkes Carl Stein G. m. b. H. in Wehbach bei Kirchen a. d. Sieg für M. 1 654 783.12, wofür 1030 Aktien von 1900 à M. 1000 der Friedrichshütte mit Div.-Ber. ab 1./7. 1900 und M. 624 783.12 bar gewährt wurden. Das hinzugekaufte Werk hat eine Produktion von 30 000 t Blechen auf Grund der vorhandenen Einrichtungen, die 4 Blech- und Platinenstrassen, darunter eine neue Grobstrasse, und 2 Martinöfen umfassten; ein dritter Martinofen zu 20 t Produktion nebst einer Dolomitanlage wurde 1900/1901 hergestellt. Grund- besitz 733,2 a, wovon 124 a Fabrikterrain und 380 a noch unbebaut. Am 30./6. 1917 besass die Ges. die Kuxe der Gruben: San Fernando (128), Leopoldzeche (128), Malscheid (128), Pfannenberger Einigkeit (255), Hollertszug (113), Dax (126), Ende u. Adelaide (117), Gruben der Bataven (128), Unterster Osemund (115¼), ausserdem die sämtl. Anteile von 46 Grube à 128 Kuxe u. eine grosse Anzahl von Anteilen von anderen Gruben. Zugänge 1909/10–1916/17: M. 54 283, 51 276, 31 759, 35 757, 32 082, 9592, 100 047, 1 439 825. Nach weiteren Zugängen stand der Bergbesitz Ende Juni 1918 mit M. 2 030 031 zu Buch. Ende 1913. kaufte die Ges. 45½ Hüttentage an der in 48 Tage eingeteilten alten Herdorfer Eisenhütte (am 30./6. 1918 mit M. 202 053 zu Buch stehend). Dieselbe ist eine der wenigen noch betriebenen kleinen Siegerländer Hütten, die noch ein sogenannt. kalterblasenes“ Spezialeisen herstellen. Das Werk grenzt unmittelbar an die Herdorfer Anlange der Ges. Kapital: M. 4 000 000, in 4000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 480 000, erhöht lt. G.-V. v. 3./3. 1900 um M. 1 520 000 in 1520 Aktien, hiervon übernommen M. 490 000 seitens der Pfälz. Bank zu 135 % wovon angeboten 310 Stück den Aktionären zu 140 %. Die weiteren 1030 Stück Aktien dienten zur Erwerbung des Walzwerkes Karl Stein (siehe oben). Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Juli-Okt. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (ist erfüllt), sodann bis 4 %, vom Rest 6 % Tant. an A.-R. (unter Anrechnung einer festen Vergüt. von je M. 2000 pro Mitgl.), vertragsm. Tant. an Vorst., Überrest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Juni 1918: Aktiva: a) Bergwerksbesitz: Gruben 2 030 031; b) Hütten- besitz: Grundbesitz 96 159, Gebäude 264 630, Hochöfen 58 285, Winderhitzer 37 531, Rohr- leitung 148 377, Masch. u. Kessel 449 044, Platz- u. Gleis-Anlage 285 021, Drahtseilbahn 9241, Geräte 19 909; c) Stahl- und Walzwerk: Grundbesitz 113 387, Gebäude 647 450, Masch. u. elektr. Anlagen 886 398, Kessel 136 200, Feuerungsanlage 301 280, Platz u. Geleise 67 062, Drahtseilbahn 16 950, Geräte 56 806; d) Beteilig.:: Alte Herdorfer Hütte 202 053, Verbände 13 400; Bestände: Vorräte an Rohstoffen 583 694, Ganz- u. Halberzeugnisse 206 455, Staatspap. 4 176 904, Kassa 10 881, Guth. in laufend. Rechnung 2 321 489, Darlehn auf Arbeit.-Wohn. etc. 78 781, Bankguth. 968 811, Zahlungen auf Neuanl. 87 903. – Passiva: A.-K. 4 000 000, R.-F. 400 000, Ern.-F. 1 700 000, Talonsteuer-Res. 8000, Lohn-Kto 164 221, un- erhob. Div. 17 170, Verbindlichkeiten in laufend. Rechnung 1 279 148, Arb.-Unterstütz.-Kasse 266 817, Ruhegehaltskasse 512 000, für gemeinnützige Zwecke 25000, Vormerkungen 63 765, Kto-Überleitung in die Friedenswirtschaft 1 000 000, Sonderrücklage zur Sicherung der Kriegsgewinnsteuer 2 258 200 (Rückl. 929 200), Div. 1 200 000, Tant. 103 555, Vortrag 2 195 466. Sa. M. 14 274 145. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk., Steuern 194 818, allgem. Unk. 78 609, laufende Kriegshilfen und Teuerungszuschuss 384 312, Zuwendung an die Unterstütz.-Kasse 150 000, do. Ruhegeh.-Kasse 200 000, Vergüt. an A.-R. 12 000, Abschreib. 1 225 925, Ern.-F. 945 603, Talonsteuer-Res. 4 000, Überl. in die Friedenswirtschaft 1 000 000, Sicherung der Kriegs- gewinnsteuer 929 200, Reinggwinn 3 499 021. — Kredit: Vortrag 3 284 846, Auszahlung der Gewinn-Anteile 1 085 085, Überschuss 6 423 730. Sa. M. 8 623 491. Kurs: In Frankf. a. M. Ende 1902–1918: 133.20, 128, 116.50, 143.70, 166.90, 138.80, 136, 142, 134, 153.25, 171.50, 156.50, 135*, –, 230, 297, 310 %. Aufgelegt 8./8. 1898 zu 132.50 %. — In Berlin Ende 1902–1917: 135, 127.75, 117.75, 143.90, 167.50, 138, 136.50, 145, 134.75, 151.25, 170, 155.10, 140*, –, 230, 299, – %. Eingeführt 12./11. 1900 zu 149 %. Dividenden 1896/97–1917/18: 10, 10, 10, 13, 14, 10, 4, 0, 0, 10, 16, 8, 3, 3, 7, 10, 15, 5, 8, 20, 25, 30 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Komm.-Rat Ferd. Schneider, Herdorf; H. Klostermann, Wehbach. Prokuristen: Alfr. Schmidt, Wehbach; Aug. Baldus, Hugo Hoffmann, Herdorf.