326 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Aufsichtsrat: (3–6) Vors. Rentier H. Th. EFr. Schneider, Stellv. Emil Eisenberg, Erben- heim; Dr. Paul Strassmann, Crefeld; Bank-Dir. Heinr. Siebrecht, Frankf. a. M.; Jakob Kraemer, Freudenberg; Komm.-Rat Otto Stein, Kirchen a. d. Sieg. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Frankf. a. M. u. Ludwigshafen a. Rh.: Pfalz. Bank: Berlin: Deutsche Bank; Siegen: Siegener Bank f. Handel u. Gewerbe. Phoenix, A.-G. für Bergbau u. Hüttenbetrieb in Hörde. Gegründet: 10./11. 1852 in Eschweiler-Aue, dann Sitz von 1855 bis 1860 in Cöln. Sitz seit 1860 in Laar, das 1904 in Ruhrort u. 1905 in Duisburg-Ruhrort eingemeindet ist; seit- 1./7. 1908 Sitz in Hörde. Zweck: Bergbau auf allen Gruben, welche die Ges. eigentümlich oder pachtweise er- werben wird, und die Verwertung aller in denselben gewonnenen Mineralien; Verhüttung und sonstige Verwertung der selbstgewonnenen oder anderweitig erworbenen Erze, insbe- sondere die Errichtung von Hochöfen zur Erzeugung von Roheisen und die weitere Ver- arbeitung der selbsterzeugten oder angekauften Metalle im ausgedehntesten Umfange für den Handel und Verbrauch; Errichtung, Erwerb und Betrieb aller zur Erreichung der vor- gedachten Zwecke dienlichen Anlagen. Der Phoenivx besitzt folgende Werke bezw. Bergwerke u. Berechtsame: 1. die Hütte zu Duisburg-Ruhrort, umfassend eine Hochofenanlage von 8 Hochöfen mit 230 Koksöfen, alle mit Gewinnung von Nebenprodukten, ein Thomasstahlwerk mit zugehör. Dolomit- anlage nebst 2 Blockwalzwerken, 1 Martinwerk mit 5 Siemens-Martin-Schmelzöfen; die Abteil. Walzwerke (Walzenstrassen für Halbfabrikate, Schienen u. Schwellen, Universal-, Grob- u. Mittelstrasse, sowie 2 Feinstrassen für Laschen u. Stabstahl etc., Walzendreherei etc.), ein Schnellwalzwerk, ein Hammerwerk, ein Radscheibenwalzwerk, eine Radreifenfabrik u. eine Weichenfabrik, ein Presswerk für die Herstell. von nahtlosen Hohlkörpern, eine grosse Reparat.- Werkstätte, Kesselschmiede u. Giesserei, 3 elektr. Zentralen, eine Fabrik für feuerfeste Steine u. ein Wasserwerk; 2. das Hochofenwerk zu Essen-Bergeborbeck mit 3 Hochöfen; 3. die Abteil. Westfäl. Union in Hamm, umfassend Drahtwalzwerk, Drahtzieherei, Drahtstiftfabrik, Verzinkerei, Geflechtfabr., Stacheldrahtfabr., Draht-Lackiererei, Eisenvitriol-, Fass-, Nietenfabr., Achsen- u. Wellenfabr., die mech. Werkstätt. u. die Giesserei, elektr. Zentrale; 4. Abt. Lipp- stadt, bestehend aus einem Drahtwalzwerk (ausser Betrieb), einer Drahtzieherei, Drahthärterei, Drahtverzinkerei, Drahtseilerei, Drahtstift-, Springfedern-, Blumendraht-, Eisenvitriol-, Fassfabr. u. einer mechan. Werkstatt u. 1 elektr. Zentrale; 5. die Abteil. Belecke mit einer Draht- zieherei, Drahtstift-, Eisenvitriol-, Fassfabrik, den mechanischen Werkstätten u. elektrischer Zentrale; 6. die Abteilung Nachrodt, umfassend Puddelei, Stab- u. Bandeisenwalzwerke, 1912/13 erweitertes Qualitätsblechwerk mit zugehör. Dressierwalzwerken, Beizereien u. Glühereien, Rondenstanzwerk u. Weissblechfabrik für feuer- u. elektrochemisch verzinnte Bleche, ferner mechanische Werkstatt, Giesserei u. eine neue Wasser- u. Dampfturbinen- anlage mit elektrischen Zentralen; 7. die Steinkohlenzeche ,Westende“ mit 17 099 642 qm Berechtsame u. 3 Förderschächten, sowie einer Koksofenbatterie von 40 Öfen; 8. sonstiges Bergwerks-Eigentum, u. zwar: Verleihungen auf Eisensteinbergbau in der Rheinprovinz, in Hessen-Nassau u. in Westfalen auf rd. 343 000 000 qm Feldergrösse, sowie in Luxemburg- Lothringen gemeinschaftl. mit der Gutehoffnungshütte zu Oberhausen bezw. mit Hoesch u. Lothringer Hütten- u. Bergwerksverein Nilvingen Gruben mit rd. 43 000 000 qm Feldergrösse. Zum Teil sind diese Felder gleichzeitig auf Manganerze verliehen. Ferner besitzt die Ges. Ver- leihungen auf Kupfer-, Blei-, Zink- u. Schwefel-Erze, sowie auf Braunkohlen u. Tone. Von den Gruben unter 8 befinden sich gegenwärtig nur 2Eisensteingruben in Luxemburg-Lothringen u. 4 in Nassau u. Rheinland in eigenem Betrieb. Eine grosse Anzahl der Grubenfelder in der Rheinprovinz u. in Nassau sind noch unaufgeschlossen, eine kleinere Zahl eigener Erzberg- werke nahezu abgebaut. Zu obigem Besitz kamen 1907 infolge der Fusion mit dem Hoerder Verein noch folgende Anlagen: 9. das Hoerder Hochofenwerk, bestehend aus 6 Hochöfen und 320 Koksöfen, sämtlich zur Gewinnung von Nebenprodukten eingerichtet; 10. das Dortmunder Hochofenwerk mit 2 Hochöfen; 11. die Hermannshütte, in den Ge- meinden Hoerde, Berghofen u. Schüren belegen und folgende Anlagen umfassend: ein Thomasstahlwerk mit zugehöriger Dolomitanlage, 2 Siemens-Martinwerke (davon eines in 1911/12 neu erbaut), eine Stahlformgiesserei, ein Hammerwerk, zwei Blockwalzwerke, ein Wellrohrwalzwerk mit Wassergasschweisserei, 2 Stahlschienenwalzwerke, ein Blech- walzwerk, ein Feinwalzwerk, ein Bandagen- u. ein Radscheibenwalzwerk, eine Werkstatt zum Pressen von Kesselböden, Eisenbahnwagen- u. Drehgestellteilen, eine Kesselschmiede, Eisengiesserei, Räderfabr., mechan. Werkstatt, Walzendreherei, Zentralreparaturwerkstatt u. Fabrik feuerfester Steine; 12. 1 Ringofenanlage auf der Zeche Schleswig; 13. das Vereinigte Hoerder Kohlenwerk mit einer Berechtsame von 22 826 192 qm und den Zechen Schleswig bei Brackel (2 Förderschächte) u. Holstein bei Asseln (zwei Förderschächte in Betrieb); im J. 1911/12 Erwerb der Grubenfelder Lukas I–III, Felix, Flottauf, Flottauf II, Bonin u. Neu- Düsseldorf in einer Grösse von etwa 4 Normalfeldern, welcher bei jetziger Förderung die Lebensdauer des Hoerder Kohlenwerks um wenigstens 30 Jahre vergrössert und die Möglichkeit der Förderung von der jetzigen tiefsten Sohle der Zeche Schleswig um 10 Jahre verlängert; 14. die Eisensteingrube Reichsland bei Bollingen in Lothringen (Minette) Gesamt- grösse 581.4 ha. Die Ges. ist hieran zu ½ beteiligt; 15. sonst. Bergwerksbesitz des früheren