Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. betrug M. 13 287 765, 9 657 167, 17 822 072. Die Ges. gehörte dem Roheisenverbande in Essen mit einer Quote von 110 000 t an, welche Beteil. im Jan. 1912 nach Anglieder. des Berg-Gruben- u. Hütten-Ver. auf 160 000 t stieg, 1914 weitere Steigerung um 49 200 t durch Erwerb der Rolandshütte. Die Ges. ist auch Mitgl. der Benzolvereinigung u. des Norddeutschen Zement-Verbandes Berlin. Die Gewinne für 1908/09–1911/12 wurden durch Zahlung von Zinsen an Genussscheine u. Tilg. derselben absorbiert. 1917/18 Vollendung der neuen Gasmaschinen-Anlage, sowie Ankauf grösserer Landflächen für Garten- u. Feld- bau und Schaffung des Landgutes Dummersdorf in Grösse von 217, 1951 ha. Nach Kriegsausbruch waren 1914/15 im Durschnitt nur 649 Arb. beschäftigt, so dass der Betrieb teilweise eingeschränkt werden musste. Die Ges. war 1914/15 u. besonders 1915/1916–1917/18 in allen Betrieben mit Aufträgen für die Heeresverwalt. gut beschäftigt. Die Arb.-Zahl stieg bis 1918 auf 1439. Produktionsziffern für 1916/17 u. 1917/18 nicht veröffentlicht. Laut G.-V. v. 21./1. 1912 erfolgte die Übernahme des Bergischen Gruben- u. Hütten- Vereins in Hochdahl b. Düsseldorf. Derselbe betrieb Eisensteinbergbau u. Roheisenprod. Die Anlagen umfassen das Hüttenetabliss. Hochdahl mit einem grösseren u. einem kleineren Hochofen, ferner grösseren Grundbesitz mit umfangreichem Kalksteingelände, Wohnhäuser für Angestellte u. Arb., Eisenbahn u. sonst. Betriebsanlagen; diverse Gruben u. Gerechtsame auf Eisenerz in der Umgebung von Hochdahl u. grössere Beteilig. an gewerkschaftl. Spat- eisensteingruben im Siegerlande bei Olpe, die aber sämtl. still liegen. Das Lübecker Werk erwarb durch die mit der Angliederung Hochdahls verbundene Vermehrung seiner Roheisenquote um 50 000 t eine Reihe bedeutsamer direkter u. indirekter Vorteile. Der Betrieb in Hochdahl wurde nach Aufarbeitung der Erzbestände u. Erledigung der Roh- materialienschlüsse im Mai 1912 eingestellt u. die Hüttenanlage auf Abbruch verkauft. Gleichzeitig wurde mit der Realisierung des ca. 130 ha betragenden Grundbesitzes begonnen, von dem bereits ein Teil, ca. 70 ha, verkauft worden ist. Die Realisierung des restl. Hoch- dahler Besitzes ist durchgeführt. Durch die Erweiterung der Koksofenanlage hat die Ges. es ermöglichen können, einen zehnjährigen Leuchtgaslieferungsvertrag mit dem Staat Lübeck abzuschliessen, auf Grund dessen sie vom Okt. 1912 ab ein binnen weniger Jahre auf mindestens 18 000 cbm steigendes Tagesquantum reicher Koksofengase nutzbringend absetzt. 1914 wurde ein 10 jähr. Pachtvertrag mit der A.-G. Rolandshütte, Weidenau a. d. Sieg, abgeschlossen, wodurch die Ges. das Recht erhielt, über die Verbandsquote der Rolands- hütte in Höhe von 49 200 t zu verfügen u. das Vermögen der Rolandshütte innerhalb der Pachtzeit zu erwerben. Dieser Pachtvertrag wurde mit Wirkung vom 1./7. 1915 gelöst u. das gesamte Vermögen der Rolandshütte für den Preis von M. 1 451 250 erworben. Dieser Kaufpreis wurde ab 1./7. 1915 verzinst u. war zahlbar bei Übertragung des Gesellschafts- vermögens, d. h. am 30./6. 1917. Gleichzeitig hat die Ges. auf Grund ihrer Verpflichtung, von den sich meldenden Aktionären der Rolandshütte die Aktien zum Kurse von 107½ nebst 5 % Zinsen ab 1./7. 1915 zu übernehmen, bereits den grösst. Teil der Rolandshütter Aktien bis auf 21 Stück angekauft. Die Akt.-Ges. Rolandshütte ist in Liquidation getreten. Ende des Geschäftsj. 1916/17 wurde die Besitzübernahme durchgeführt. Die Rolandshütte besitzt 2 Hochöfen u. auf der Hardter Hütte einen. Auch Gilbert-Kuxe wurden mit übernommen. Kapital: M. 8 500 000 in 8500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 4 000 000. Die G.-V. vom 15./11. 1906 beschloss Erhöhung um M. 2 000 000 (auf M. 6 000 000) durch Ausgabe von 2000 Aktien, die unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre zu 105 % einschl. Stempel begeben wurden; bis 30./6. 1907 davon das Agio u. 25 %, seit 1908 voll eingezahlt. Die a. o. G.-V. v. 20./1. 1912 genehmigte 1. den mit der Akt.-Ges. Bergischer Gruben- u. Hüttenverein in Hochdahl abgeschlossenen Verschmelzungsvertrag, demzufolge diese Ges. ihr Vermögen als ganzes auf Grund der Bilanz vom 1./7. 1911 unter Ausschluss der Liquid. auf die Lübecker Ges. übertrug u. die Aktionäre des Bergischen Gruben- u. Hüttenverein (A.-K. nom. M. 1 358 400) gegen je nom. M. 1200 ihrer Aktien mit Div.-Schein ab 1./7. 1911 je nom. M. 1000 neue Aktien des Hochofenwerk Lübeck mit Div.-Ber. ab 1./7. 1911 erhielten. 2. Erhöhung des A.-K. von nom. M. 6 000 000, um nom. M. 1 132 000 auf nom. M. 7 132 000 durch Ausgabe von 1132 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1911. 3. Weitere Erhöh. des A.-K. um nom. M. 1 368 000 auf nom. M. 8 500 000 durch Ausgabe von 1368 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1911, übernommen von der Commerzbank in Lübeck, ange- boten den bisherigen Aktionären v. 20.–29./2. 1912 zu pari. Der Erlös dieser Emiss. von M. 1 368 000 diente zum Bau eines 3. Hochofens u. einer Zementfabrik. (Genussscheine: Dieselben wurden bis 1912/13 getilgt.) Hypoth.-Anleihe: M. 3 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1911, rückzahlb. zu 103 %. Stücke à M. 1000 auf Inhaber lautend. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. lt. Plan ab 1912 bis spät. 1933 durch jährl. Auslos. im April–Mai auf 1./7. (zuerst 1912); seit 1912 verstärkte Tilg. oder Totalkündig. mit 3 monat. Frist zulässig. Sicherheit: Zwei Sicherungs-Hypoth. im gleichen Range zur I. Stelle auf Fabriksgebäude nebst allen Anlagen. Noch in Umlauf Ende Juni 1918: M. 2 416 000. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 10 J. (F.) Zahlst.: Ges.- Kasse; Berlin: Deutsche Bank; Lübeck: Commerz-Bank. Kurs Ende 1912–1917: 99, 98, 98*, –, 91, – %. Eingeführt in Berlin am 30./12. 1911 zu 100 %. Hypotheken: M. 463 000 zu 4 % auf Arb-Kolonie. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftsviertelj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St.